Supernasen auf Schatzsuche
18.11.2025 Beinwil/Freiamt, Vereine, WohlenKynologischer Verein Freiamt organisiert am Sonntag, 23. November, ein SchaSu-Turnier
Bei der Schatzsuche (SchaSu) erschnüffelt der Hund kleine Gegenstände wie Wäscheklammern, Lego-Steine, ein Stück Leder oder Moosgummi und zeigt den «Schatz» ...
Kynologischer Verein Freiamt organisiert am Sonntag, 23. November, ein SchaSu-Turnier
Bei der Schatzsuche (SchaSu) erschnüffelt der Hund kleine Gegenstände wie Wäscheklammern, Lego-Steine, ein Stück Leder oder Moosgummi und zeigt den «Schatz» an. Erstmals wird durch den Kynologischen Verein Freiamt (kvf-Wohlen) ein solches Turnier in Wohlen durchgeführt.
Monica Rast
Müde und zufrieden liegt Merlot neben Noemi Angst. Sie haben ihre Trainingseinheit für heute bereits absolviert. Die Suche nach kleinen Gegenständen wie Radiergummi, Wäscheklammer, Fimo, Filz oder Leder bietet dem Hund eine grossartige geistige und körperliche Auslastung. «Ich hatte früher mit Merlot Mantrailings absolviert. Doch das ist sehr zeitaufwendig. Da ihm die Nasenarbeit guttut, stellen wir uns jetzt einmal in der Woche der Herausforderung, den ‹Schatz› zu finden.»
Schatzsuche (SchaSu) beschreibt die Suche nach einem kleinen Gegenstand, dem «Schatz». Ob in einem Haufen Gebrauchsgegenstände, einer Schatztruhengasse oder einer Zone, wie zum Beispiel einer Grasfläche – der Hund sucht eigenständig den versteckten Gegenstand und zeigt ihn an. «Suchen kann prinzipiell jeder Hund, aber systematisches Suchen und das korrekte Anzeigen muss trainiert werden», erklärt Andrea Büto.
Sie bietet Kurse in Schatzsuche an und startete früher selbst mit ihrer Mittelschnauzerhündin Yuki an vielfältigen Prüfungen. «Wir sind eine kleine Community. Doch die Begeisterung an Prüfungen ist sehr hoch und wird immer beliebter», meint die erfahrene Hundetrainerin.
Hochleistungssport für schnüffelnde Vierbeiner
Die Arbeit fördert gleichzeitig die Bindung und die Aufmerksamkeit. Hunde fast jeden Alters können die Schatzsuche erlernen. Und da die Nase bis ins hohe Alter aktiv ist, können auch ältere Hunde, welche körperlich nicht mehr so fit sind, der Nasenarbeit nachgehen. Jeder in seinem Tempo und mit seinen Ansprüchen.
Im Wettkampf ist SchaSu ein aus der Drogensuche abgeleiteter Hochleistungssport und es gibt offizielle Prüfungen. Am Turnier in Wohlen werden vorwiegend «Beginners» am Start sein. Obwohl Andrea Büto Kurse in SchaSu anbietet, ist es doch der kvf-Wohlen, der den Anlass organisiert. Neben Andrea Büto und Astrid Bonsaver, die für die Organisation zuständig sind, sorgt Küchenchef Erich Stähli für die Verpflegung und Vereinsmitglieder helfen beim Auf- und Abbau und übernehmen am Turniertag all die Aufgaben, die für einen reibungslosen Ablauf nötig sind.
Unmengen an Material
Die SchaSu besteht aus drei Teilen: dem Brockenhaufen, den Schatztruhen und der Zone. Der Brockenhaufen besteht aus allerlei Dingen wie Kissen, Eimern, Steinen, Koffern, Kinderwagen Holz und Matten und ist je nach Schwierigkeitsgrad schon mal dreidimensional. «Der Haufen kann aus allem Möglichen bestehen. Einzige Bedingung, er darf keine Gefahr für den Hund darstellen», erklärt Andrea Büto.
Auf dem «Chaos-Platz» vom Hunde-Tainings-Zenrum-Wohlen an der Anglikerstrasse ist das Wandgestell voll von unterschiedlichsten Gegenständen für den Brockenhaufen und Unmengen von Plastikeimern und Holzkisten als Schatztruhen.
Je nach Stufe sind in den Schatztruhen zahlreiche Löcher eingearbeitet. Der Hund untersucht die einzelnen Löcher und findet den gesuchten Gegenstand, der sich in einem Becher hinter dem Loch befindet. Während sich der Brockenhaufen und die Schatztruhen im Gebäude befinden, ist die «Zone» eine eingegrenzte Grünfläche, in der der Hund den Gegenstand finden muss. In den höheren Stufen liegen als Verleitung, weitere Gegenstände oder auch Futter in den Anlagen.
Nur der Richter weiss, wo sich der Schatz befindet
Jeder Turnierteilnehmer übergibt dem Richter seinen persönlichen Suchgegenstand (Schatz). Während dieser den Gegenstand irgendwo im Brockenhaufen oder in der Schatztruhe versteckt, wenden sich sowohl der Teilnehmer mit Hund wie auch die Zuschauer ab. Somit weiss nur der Richter, wo sich der Schatz befindet. Nach dem Start hat der Hund fünf Minuten Zeit, um den Gegenstand zu finden. «Yuki hat mal 4 Minuten und 59 Sekunden gebraucht, um den Gegenstand anzuzeigen. Sie ist sehr gründlich in der Suche und das braucht Zeit. Das war so spannend und alle haben die Luft angehalten», erinnert sich Büto an diese eine Prüfung. Meist finden die Hunde den Gegenstand innerhalb der fünf Minuten. Den Hunden macht das Suchen sichtlich Spass und auch der Trainingsaufwand hält sich, wenn man nicht ganz oben mitmischen will, in Grenzen. Grundsätzlich braucht es einen soliden Aufbau, damit auch das Anzeigen des Gegenstands klappt.
«Der Hund legt sich beim Finden rasch hin und fokussiert den Fundort», erklärt Büto, «nur so kann man eine gute Punktzahl erreichen.» Wie der Hund den Schatz erschnüffelt, ist dabei untergeordnet. Hauptsache, er findet ihn in der vorgeschriebenen Zeit und zeigt ihn korrekt an.
Die Schatzsuche ist nicht nur für den «Hündeler» spannend. Auch die Zuschauer kommen am Turnier auf ihre Kosten und erleben hautnah Supernasen in Aktion.
Das SchaSu-Turnier findet am Sonntag, 23. November, an der Anglikerstrasse visà-vis des Aldi-Parkplatzes statt. Der Eingang zur Halle ist von der Anglikerstrasse via eine Aussentreppe des Pneuhauses zu erreichen. – Informationen: www.kvf-wohlen.ch/schasuturnier und www.hundundmensch.ch.


