Tradition von der ersten Minute an

  09.09.2022 Bettwil

Seit 50 Jahren schreibt Brunner Küchen AG in Bettwil Schweizer Küchengeschichte

Angefangen hat alles mit einer Fläche von 300 Quadratmetern. Heute zählt die Schreinerei über 3500 Quadratmeter. Die Küchenausstellung gilt als eine der vielseitigsten und umfangreichsten der Schweiz.

Susanne Schild

«Aus Liebe zum Schreinerhandwerk entstehen in unserer kleinen, aber feinen Manufaktur Küchen, die Innovationsgeist und Qualitätsdenken kreativ verbinden – und dies seit Generationen», beschreibt Gründer Ernst Brunner das Unternehmen in Bettwil. Ab der ersten Sekunde lebte Ernst Brunner seine Werte vor und sagte selbstbewusst: «Ich bin Küchenbauer.»

«Diese Liebe zum Handwerk und die Leidenschaft, qualitativ hochwertige Küchen zu schaffen, waren der Antrieb, das eigene Unternehmen stetig weiterzuentwickeln, nie stehen zu bleiben», sagt Geschäftsführer Adrian Bernhard. 2018 übergab Gründer Ernst Brunner die Brunner Küchen AG seinen Töchtern Corinne Brunner und Erika Bernhard-Brunner sowie seinem Schwiegersohn Adrian Bernhard.

Angefangen hat alles mit einer Fläche von 300 Quadratmetern, heute zählt die Schreinerei mit einem hochmodernen Maschinenpark über 3500Quadratmeter. Und die Küchenausstellung von 1000Quadratmetern gilt als eine der vielseitigsten und umfangreichsten der Schweiz. «Aktuell sind 27 ausgestellt», informiert Adrian Bernhard.

In der Freizeit die Schreinerei des Grossvaters erneuert

Von 1903 bis 1959 betrieb Plazid Brunner, der Grossvater von Ernst Brunner, eine Schreinerei am heutigen Firmensitz in Bettwil. Die Ausstattung der alten Schreinerei ist noch erhalten. 1947 gründete Alfons Brunner, der Vater von Ernst Brunner, eine Schreinerei in Zürich. 1969 begann Ernst Brunner, in seiner Freizeit die alte, nicht mehr benutzte Schreinerei von seinem Grossvater Plazid Brunner in Bettwil zu erneuern. Das dauerte drei Jahre. 1972 gründete Ernst Brunner die Firma Brunner Küchenbau und begann in Bettwil eigene Küchen zu planen und zu bauen. «Darin liegt unsere Stärke. Brunner-Küchen entstehen in Bettwil, und zwar von A bis Z. Von der Beratung durch kompetente Küchenprofis bis hin zur professionellen Montage. Als einer der wenigen Küchenbauer fertigen wir alle Einzelstücke jeder Küche in unserer Schreinerei in Bettwil», sagt Bernhard. Dadurch sei man sehr f lexibel und könne eine sehr hohe Qualität bieten. «Jede Küche ist massgefertigt, also ein Unikat. Das ist eine unserer Stärken.»

Erster Mitarbeiter bleibt bis zur Pension

Aktuell beschäftigt die Brunner Küchen AG 50 Mitarbeitende. «1975 wurde Edi Schenker als erster Mitarbeiter eingestellt und arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2020 in der Firma», erinnert sich der Geschäftsführer zurück. Sieben Lehrlinge werden zurzeit ausgebildet. «Auch wir sind vom Fachkräftemangel betroffen», räumt Bernhard ein. Deshalb sei es umso wichtiger, qualifizierten Nachwuchs für den eigenen Betrieb zu sichern. Durch die eigene Wertschöpfung könne die Brunner Küchen AG den hohen Qualitätsanspruch in allen Bereichen stetig sicherstellen. Daher investiere man konsequent in die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte. «So tragen wir das Schreinerhandwerk in die Zukunft und verbinden Tradition und Moderne», sagt Bernhard.

Eine Küche fürs Leben

Ausserdem würden die top ausgebildeten Fachleute in allen Bereichen das traditionelle Qualitätsverständnis vorbehaltlos teilen. «Nur so entstehen aussergewöhnliche Qualitätsküchen», ist Bernhard überzeugt. Ausserdem sei die Qualität der verwendeten Materialien entscheidend. «Wir fertigen Küchen fürs Leben. Unsere Küchen sind beständig wie die Schweizer Alpen.» Das sei wichtig, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Marktbegleiter seien zahlreich. Fast jeder Schreiner sei sozusagen ein Mitbewerber. Zusätzlich käme noch die Konkurrenz aus Deutschland hinzu.

«Unsere Kundschaft schätzt jedoch das Gesamtpaket. Das Erlebnis ‹Küchenbau›. So können wir uns klar im Markt positionieren und von der Masse, insbesondere dem grossen Angebot an Systemküchen, abheben. Die Kundschaft ist von Anfang an mit in den Prozess involviert. Und auch nach 15 Jahren kann man bei uns noch problemlos Ersatzteile bekommen.»

Herausforderungen der Zukunft

Nicht nur der hart umkämpfte Markt sei eine Herausforderung, sondern die Liefersituation, insbesondere im Bereich der Küchengeräte.

Dies hat zur Folge, dass die Küchen nicht fertig montiert werden können und so für den Kunden wie auch für Brunner Küchen unangenehme Verzögerungen entstehen. Dazu kommen zum Teil massive Preiserhöhungen in der Beschaffung von Rohmaterial. Adrian Bernhard ist überzeugt, dass diese Herausforderungen zu meistern sind. Denn Innovation habe bei Brunner Küchen von der ersten Minute an Tradition. Für die Zukunft wünscht er sich, dass sich die Liefersituation und die Preispolitik wieder normalisieren. «Dann können wir wieder anständig planen und kalkulieren.» Man müsse immer wieder nach neuen Lösungen suchen. «50 Jahre als Familienbetrieb sind eine grosse Leistung.»

Ernst Brunner hat den Weg dafür geebnet. Zukünftig gelte es, innovativ zu bleiben und die hohe Qualität aufrechtzuerhalten. «Die Grundlage unseres Schaffens liegt in der Offenheit gegenüber sich wandelnden Anforderungen und einem vom Handwerk geprägten Qualitätsverständnis», beschreibt der heutige Geschäftsführer Adrian Bernhard das Erfolgsrezept, welches damals bei Ernst Brunner genauso galt wie heute.


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