Fussball, 2. Liga interregional: FC Muri – SC Goldau (Samstag, 18 Uhr, Brühl)
2012 spielte Peter «Peach» Lang letztmals auf diesem Niveau Fussball. 13 Jahre später gibt er sein Comeback und ist so etwas wie ein Hoffnungsträger für den ...
Fussball, 2. Liga interregional: FC Muri – SC Goldau (Samstag, 18 Uhr, Brühl)
2012 spielte Peter «Peach» Lang letztmals auf diesem Niveau Fussball. 13 Jahre später gibt er sein Comeback und ist so etwas wie ein Hoffnungsträger für den Ligaerhalt. «Gegen Goldau braucht es einen Sieg – ohne Diskussion», sagt der 40-Jährige. Ansonsten ist der Abstieg so gut wie besiegelt.
Stefan Sprenger
Acht Punkte Rückstand. Noch sechs Spiele stehen aus. Der FC Muri hat als Tabellenletzter das Messer am Hals. Und greift angesichts der Situation mit den vielen verletzten Spielern zu unkonventionellen Mitteln. Co-Trainer Peter Lang und Präsident Michael Stadelmann stehen beide im letzten Spiel gegen (2:3) Emmen auf dem Platz. Der Präsident mit einem Kurzeinsatz, der Co-Trainer über 90 Minuten. «Sehr nervös», sei er vor dem Spiel gewesen, wie Lang erzählt. «Aber es ging überraschend gut. Ich bin nicht mehr der Schnellste, aber ich mache es vorausschauend mit einem guten Auge», sagt der 1,90 m grosse Innenverteidiger. Was ihm entgegenkam, war die Spielweise von Emmen, die mit vielen hohen Bällen operierten.
Er wollte mit Ferricchio gehen
Der Rücken zwickt ein wenig, die Knie sind etwas eingerostet, aber ansonsten fühlt er sich fit. Er hat in den letzten Jahren immer wieder bei den Senioren gespielt, «deshalb ist ein wenig Rhythmus da», wie er sagt.
Letzte Woche wurde Trainer Luca Ferricchio entlassen und Sergio Colacino kommt als Feuerwehrmann. Lang war bei den Aufstiegen 2003, 2009 und 2011 (als Spieler) und 2022 (Co-Trainer) mit dabei – und wollte nun eigentlich gemeinsam mit Ferricchio die Koffer packen. «Wir sassen im selben Boot. Als klar wurde, dass Luca gehen muss, wollte ich auch aufhören.» Aber der neue Trainer Sergio Colacino wollte, dass Lang bleibt. Als Co-Trainer, als Muri-Urgestein, als Spieler. Colacino und Lang spielten übrigens einst gemeinsam beim FC Muri, stiegen 2011 gemeinsam in die 1. Liga classic auf.
Zwei Saisons und nur fünf Meisterschaftssiege
Gegen Goldau (18 Uhr) wird er – voraussichtlich – erstmals nach 13 Jahren wieder im «Eis» auf dem Murianer Brühl auflaufen. «Wir haben so viele verletzte Spieler, es ist wie verhext. Und wenn ich helfen kann, dann stelle ich mich zur Verfügung. Es ist aber natürlich nicht optimal, wenn der 40-jährige Co-Trainer in die Hosen muss», so Lang – der wahrscheinlich alles für seinen FC Muri machen würde.
Der Aristauer Lang ist seit Jahren Co-Trainer beim FC Muri. Er sagt: «Seit dem Aufstieg 2022 haben wir so viele Pleiten einstecken müssen. Das nagt am Team.» In der Rückrunde gab es noch keinen Sieg, in der Vorrunde nur drei Vollerfolge. Letzte Saison war ähnlich: Am Ende der Saison hatte man zwei Siege auf dem Konto. Muri kassierte teilweise heftige Pleiten (1:10 gegen Schötz) und stieg aus der 1. Liga classic ab. Auch in dieser Saison ist man – nach ordentlichem Start – arg überfordert. Und auch jetzt droht der Abstieg aus der 2. Liga interregional. «Eine Negativspirale, seit Monaten, eigentlich seit zwei Jahren, wir sind voll ‹im Seich› und kommen einfach nicht raus.»
Es geht nur über den Kampf
Lang sagt, dass der frühere Ex-Profi Sergio Colacino besonders im mentalen Bereich neuen Schwung bringt. «Er richtet das Team nochmals auf. Bezüglich Kader und Systemumstellung hat er auch kaum Handlungsspielraum. Wir müssen über den Kampf den Ligaerhalt erzwingen. Alles andere ist nicht möglich. Wir dürfen nicht aufgeben.» Am Samstag geht es gegen Goldau, das ebenfalls 16 Punkte hat und gemeinsam mit Muri am Tabellenende ist. «Wir sind acht Punkte hinten. Dieses Duell müssen wir gewinnen, ohne Wenn und Aber.» Und Lang ist dabei ein Hoffnungsträger? Er lacht: «Vielleicht ein bisschen.» Sicher ist: Er wird alles geben für seinen FC Muri.