Viel Liebe für den Lauf
25.02.2025 Sport, LaufsportHanna Gröber verteidigt ihren Titel am 41. Reusslauf – Über 3200 Teilnehmer gingen an den Start
Nach ihrem Sieg im Vorjahr fühlte sich Hanna Gröber dem Reusslauf enorm verbunden. Dass ihr die Titelverteidigung gelungen ist, war ihr sehr wichtig. ...
Hanna Gröber verteidigt ihren Titel am 41. Reusslauf – Über 3200 Teilnehmer gingen an den Start
Nach ihrem Sieg im Vorjahr fühlte sich Hanna Gröber dem Reusslauf enorm verbunden. Dass ihr die Titelverteidigung gelungen ist, war ihr sehr wichtig. Hamse Dhabar, der bei den Männern gewonnen hat, hat sich mit seinem hohen Tempo beinahe selbst geschadet. Es gab auch mehrere Freiämter, die überzeugen konnten.
Josip Lasic
Hanna Gröber schwärmt vom Reusslauf «Es ist ein optimaler Lauf für den Saisoneinstieg. Dazu eine so schöne Strecke. Ich war schon letztes Jahr enorm happy mit dem Lauf und der Veranstaltung und wollte unbedingt wieder gewinnen.» Die Bergläuferin, die vor vier Jahren in die Schweiz gezogen ist, wäre dabei gern schneller gewesen als im Vorjahr. Damals benötigte sie für die 10 Kilometer eine Zeit von 33.59. Diesmal wurde es eine Zeit von 34.17. Sie lässt sich die gute Laune davon allerdings nicht trüben. «Ich hätte gern wieder eine ähnliche Zeit gehabt. Zum Zeitpunkt des Reusslaufs im letzten Jahr war ich aber schon länger wieder im Training. Damals war ich am Reusslauf schon bei 100 Prozent. Diesmal hat es nicht ganz gereicht. Ich bin erst im Januar ins Training eingestiegen. Auf 90 Prozent kommt man schnell, aber das letzte Quäntchen, dafür ist einiges an Arbeit notwendig. Das hat mir noch gefehlt. Trotzdem hat es zum Sieg gereicht, bei doch sehr starker Konkurrenz. Ich bin zufrieden.»
Ihre Begeisterung für den Lauf in der Reussstadt ist so gross, dass sie sich auch freiwillig als Helferin angeboten hat. Sie hat die Streckenbesichtigung vor einigen Wochen geleitet. «Der Marathonläufer Adrian Lehmann war jahrelang das Aushängeschild des Reusslaufs und hat den Anlass auf verschiedene Art unterstützt. Letztes Jahr ist er leider verstorben. Ich habe OK-Chef Stephan Gut angerufen und gefragt, ob ich ihnen irgendwie unter die Arme greifen kann. Er hat sofort zugesagt.» Gut ist deswegen richtig gerührt. «Sie hat mir schon nach ihrer Premiere letztes Jahr gleich gesagt, dass sie sich in den Lauf verliebt hat. Und als sie sich dann bezüglich der Hilfe gemeldet hat, ist mir richtiggehend das Herz aufgegangen. Das Feedback, wie sie die Streckenbesichtigung geleitet hat, war auch enorm positiv. Hanna hat sich liebevoll um jeden Einzelnen gekümmert. Es war so herzig, wie sie auch mit den langsamsten Teilnehmern mitgelaufen ist, um ihnen die Strecke angemessen zeigen zu können und ihnen Tipps zu geben. So etwas ist einfach nur schön. Das rechne ich ihr sehr hoch an. Deshalb bin ich happy, dass sie wieder gewonnen hat.» Ob sie nächstes Jahr wieder mitläuft und den Titel-Hattrick in Angriff nimmt, kann die junge Frau noch nicht sagen. So weit hat sie nicht vorausgeplant. Und trotzdem hört man aus jedem Satz heraus, dass es ihr eine Freude wäre, wieder mit dabei zu sein. «Ich schreibe mittlerweile auf Instagram auch Trainingsposts für den Reusslauf und gebe den Läufern Tipps. Es war mir ohnehin ein Anliegen, dass ich mit einem Lauf kooperieren kann, hinter dem ich voll und ganz stehen kann und ich hoffe, dass ich das auch weiterhin tun kann.»
Wichtiger Lauf für Nichtprofis
Der Wermutstropfen: «Dieses Jahr war der 10-km-Lauf in Payerne direkt nach dem Reusslauf. So nehmen sich die Läufe gegenseitig Teilnehmer weg. Ich hoffe, nächstes Jahr gibt es genug Abstand zwischen den beiden Anlässen und noch mehr starke Teilnehmer in Bremgarten.» Gröber betont, dass sie keine professionelle Läuferin ist und keine Sponsoren hat. «Ich arbeite und studiere nebenher. Für uns, die viel Zeit in den Sport investieren, aber nicht davon leben können, sind die Preisgelder hier in Bremgarten eine grosse Hilfe. Der Anlass unterstützt die Sportler und ich hoffe, ihn ebenfalls weiter unterstützen zu können.»
Fehlende Konkurrenz in der Spitze
Auch Hamse Dhabar, der bei den Männern gewonnen hat, ist begeistert vom Reusslauf. Für ihn war es die Premiere, aber laut eigener Aussage nicht das letzte Mal, dass er in Bremgarten gestartet ist. Mit einer Zeit von 30.34 hatte er über eine Minute Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Urs Schönenberger (31.41). Mit dem Sieg ist er zufrieden und sagt, dass es ein schöner Lauf ist. Allerdings wurmt ihn die Zeit. Dhabar war deutlich langsamer als Vorjahressieger Matthias Kyburz (28.56). «Ich habe durchaus schon solche Läufe in weniger als 30 Minuten beendet. Diesmal hatte ich nach einer Weile zu viel Vorsprung. Kein anderer Läufer war in der Nähe, um mich zusätzlich zu pushen. Dadurch konnte ich nicht die letzten paar Prozent rauskitzeln. Nächstes Jahr möchte ich noch etwas schneller sein.»
Dhabar lebt in Hondrich im Berner Oberland und ist Mitglied der Leichtathletik-Vereinigung Thun. Gröber wohnt in Zürich. Doch es gab auch Läufer aus der Region, die sehr stark abgeschnitten haben. Eric Muthomi Riungu aus Berikon von der LA Mutschellen konnte in einer Zeit von 32.55 auf Rang 10 laufen. Bei den Frauen platzierten sich zwei Freiämterinnen unter den Top 10. Katharina Gugelot aus Rudolfstetten erreichte mit einer Zeit von 37.39 den 7. Rang. Die Niederwilerin Anja Meier-Schwegler von der LR Wohlen, hatte das Ziel, in unter 40 Minuten ins Ziel zu kommen. Sie lief mit einer Zeit von 39.35 auf den 9. Platz.
Im Halbmarathon war Louis Kaiser aus Bremgarten der schnellste Freiämter und belegte mit einer Zeit von 1:28.08 den 36. Rang. Raphael Josef gewann das Rennen in 1:10.34. Bei den Frauen siegte Pascale Rebsamen mit der Zeit von 1:20.26 im Halbmarathon. Die beste Freiämterin war Cécile Treier aus Berikon, die eine Zeit von 1:39.07 erzielte. Die erste Ausgabe des Halbmarathons war ein Erfolg. Und die Organisatoren des Reusslaufs bekamen viel positives Feedback, Anerkennung und Liebe zum Anlass zu spüren. Nicht zuletzt von dein beiden Siegern.