Viel vor im Sand
09.07.2024 Sport, HandballBeachhandball: Die Wohlerin Francine Biffiger will den Trendsport im Freiamt voranbringen
Egal ob in der Halle oder auf Sand: Handball hat es ihr angetan. Francine Biffiger ist momentan an der U16-EM als Co-Trainerin dabei. Die frühere Wohler Einwohnerrätin ...
Beachhandball: Die Wohlerin Francine Biffiger will den Trendsport im Freiamt voranbringen
Egal ob in der Halle oder auf Sand: Handball hat es ihr angetan. Francine Biffiger ist momentan an der U16-EM als Co-Trainerin dabei. Die frühere Wohler Einwohnerrätin spielt selbst auch Beachhandball, wurde Ende Juni Vize-Meisterin – und will gemeinsam mit Handball Wohlen diese Sommer-Sportart vorantreiben. «Weil es einfach riesig Spass macht», sagt die 24-Jährige.
Stefan Sprenger
Sie ist zwar erst 24 Jahre jung, doch man kennt sie in der Region. Francine Biffiger (ledig Koch) war einst FDP-Einwohnerrätin in Wohlen, bevor sie aufgrund ihres Handball-Engagements kürzertreten musste. Sie spielte letzte Saison beim NLA-Team Yellow Winterthur. Doch den Kontakt zu ihrer Heimat hat sie nie verloren. Auch, weil sie stets in der Aargauischen Kantonalbank in Wohlen arbeitet. Und auch mit ihrem Stammverein Handball Wohlen stets in Kontakt blieb.
Verein ist dabei
Und das wird sich auch nicht ändern. Im Herbst zügelt sie von Dietikon zurück nach Wohlen. Dazu ist Francine Biffiger an der letzten GV von Handball Wohlen in den Vorstand gewählt worden. Das neu geschaffene Ressort «Beachhandball» wird von der emsigen Frau übernommen. «Der Verein, allen voran Präsident Andreas Stierli, ist offen gegenüber der Idee, diesen Trendsport hier in der Region weiterzubringen», erklärt sie.
Beachhandball ist aber längst in Wohlen angekommen. Die Badi-Gäste im Schüwo-Park werden es wohl mitgekriegt haben. In den warmen Monaten wird auf dem Sandplatz mindestens zwei Mal pro Woche trainiert. Weil mit Manuela Strebel eine Freiämterin (aus Waltenschwil) die U16-Beachhandball-Jungs als Assistentin trainiert, ist auch ein nationales Nachwuchsteam einmal pro Woche in Wohlen anzutreffen. Dazu trainieren die «Beach Turtles» Wohlen im Sand der Wohler Badi mit vielen Spielerinnen aus dem Freiamt – darunter auch Biffiger selbst. Jenes Team ist in dieser Saison an allen Beachhandball-Turnier des Landes angemeldet und feierte Ende Juni den Vize-Schweizermeistertitel.
«Hier in Wohlen hat es perfekte Trainingsbedigungen», schwärmt Biffiger. «Der Sand ist optimal, man hat viel Platz, die Dusche ist gleich nebenan, es gibt Verpflegungsmöglichkeiten. Und wenn das Wetter passt, ist das nächste Schwimmbecken nicht weit. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Schüwo-Parks ist ebenfalls angenehm und super. Alles in allem darf man sagen, dass es in der Schweiz wohl kaum bessere Voraussetzungen gibt, um Beachhandball zu spielen». Um diese tollen Strukturen während der Saison (von Frühling bis Ende August) zu nutzen, wurde nun eben das neue Ressort bei Handball Wohlen geschaffen.
«Beachhandball ist beliebt im Freiamt»
«Es sind immer mehr Leute ins Training gekommen. Beachhandball ist beliebt im Freiamt», sagt Francine Biffiger. «Deshalb braucht es mehr Strukturen, auch wenn es um den Nachwuchs geht. Wir wollen vorbildlich und organisiert sein», sagt sie weiter. Wohin der Weg genau geht, wird sich noch zeigen. Biffiger wird dies gemeinsam mit dem Vorstand von Handball Wohlen und den Verantwortlichen des Schüwo-Parks nach der aktuellen Saison besprechen – und auch neue Ideen einbringen. «Es ist Neuland. Es wird sich entwickeln und wir werden mehr Struktur reinbringen», ist sie sich sicher. Ein Turnier im Wohler Sand wäre aber erstrebenswert. Sie definiert es als «ungeschriebenes Ziel».
Sie tanzt auf vielen Sand-Hochzeiten. Aktuell ist Francine Biffiger als Co-Trainerin des Nationalteams der U16-Juniorinnen an der Europameisterschaft in Bulgarien mit dabei. Die Schweiz klassierte sich unter allen 18 Ländern auf dem letzten Platz. «Uns fehlte es an der Konstanz», sagt Biffiger. Das zeigt auch der Fakt, dass die Schweiz gegen den späteren Finalteilnehmer Frankreich erst im Penaltyschiessen verlor. «Nationen wie Spanien oder Deutschland sind uns weit voraus. Die haben im Beachhandball nationale Leistungszentren und viel professionellere Bedingungen, als wir es hierzulande haben», sagt Biffiger. Und dass die Schweiz ein bisschen aufholt diesbezüglich, dafür will sie mit ihrem Engagement sorgen, denn sie hat noch viel vor im Sand.