Viele Schuhe, viel Freude
04.11.2025 Sport, LaufsportOrientierungslauf: Die Team-Schweizer-Meisterschaften im Wald zwischen Bremgarten und Wohlen
Die Schweizer OL-Familie traf sich im Freiamt. Und die 1200 Teilnehmer erlebten dabei eine perfekte Organisation und einen tollen Saisonabschluss. «Es ist alles reibungslos ...
Orientierungslauf: Die Team-Schweizer-Meisterschaften im Wald zwischen Bremgarten und Wohlen
Die Schweizer OL-Familie traf sich im Freiamt. Und die 1200 Teilnehmer erlebten dabei eine perfekte Organisation und einen tollen Saisonabschluss. «Es ist alles reibungslos gelaufen», sagt Laufleiter Valentin Brunner. Und selbst die Pommes-Maschine hat dem Ansturm standgehalten.
Stefan Sprenger
Im Foyer der Isenlauf-Halle liegen die Schuhe der meisten der 1200 Startenden. Trotz des Regenwetters haben sich nur sieben Teams abgemeldet. In der Halle dann ein Meer aus Sporttaschen und Orientierungsläufern, die sich für den Start bereit machen. Nach einem kurzen Fussmarsch geht es zur Isenlauf-Haltestelle, von wo die BDB die Teilnehmer nach Wohlen bringt. An der temporären Haltestelle Fulenbach (die sonst nur bei den Open Airs betrieben wird) steigen die Teilnehmer aus und begeben sich zum Start am Waldrand auf Waltenschwiler Boden.
Keine Zwischenfälle, viel Organisation
In über 20 Kategorien versuchten die Teilnehmer (darunter auch die OL-Grösse Simone Niggli-Luder) dann ihr Bestes, um rennend und Karten lesend möglichst schnell alle Posten zu erreichen und ins Ziel zu kommen. Kilometerweit ging es bei diesem Orientierungslauf durch den Wald zwischen Wohlen und Bremgarten – und vorbei am Erdmannlistein. Schön, zu sehen, wie Jugendliche für einmal ihren Kopf nach unten senken und nicht auf ihr Handy starren, sondern sich in der Natur einer Karte widmen und sich sportlich betätigen und dabei auch Kopfarbeit verrichten. «Wir erhielten für die Organisation gute Feedbacks, ebenso für die Strecke im Wald», sagt Valentin Brunner, Laufleiter aus Zufikon.
Ausser ein paar Schürfungen und einem verknacksten Fuss gab es keinerlei Zwischenfälle. Und dies trotz riesiger Organisation. Im Vorfeld musste viel abgeklärt und arrangiert werden – ob mit Bauern, Jägern oder den Vertretern des OL-Verbandes und mehreren Gemeinden. Auch die Technik, die Verpflegung, die Rangverkündigung (im Casino), die Bahnlegung, das Anmeldeverfahren und der Transport mussten geregelt werden. Rund 80 Helferinnen und Helfer packten an. Dabei auch einige der Operettenbühne Bremgarten, die beim Casino Pommes zubereiteten. Innert drei Stunden gingen 80 kg der frittierten Sonnenstrahlen weg. «Ich glaube, wir haben alles gut hingekriegt», sagt Brunner. Auch die Beteiligung am Fun-OL im «Städtli» war mit 80 Menschen erfreulich.
«Ein Sport, der verbindet»
Es wurde dabei an alles gedacht. Selbst ein Kinderhort wurde eingerichtet. Dort war Karin Brunner (Frau von Valentin) für die Betreuung von über einem Dutzend Kids zuständig. Sie berichtet von «einer grossen OL-Familie, die heute hier zusammengekommen ist». Ein schönes Beispiel für die generationenübergreifende OL-Familie: Grosseltern rennen im Team mit ihren Enkeln um die Medaillen. «Das ist doch schön. Es ist ein Sport, der verbindet.» Und deshalb wird «bussola ok» bald den nächsten Anlass im Freiamt organisieren: Am Sonntag, 14. Juni 2026, gibt es in Wohlen einen regionalen OL-Anlass mit rund 300 Teilnehmern. Und um quasi zu untermauern, dass dieser Sport enorm familiär ist, wird dieser Event von Rahela Brunner organisiert – der Tochter von Valentin Brunner.
Elite-Titel für Wil und Lugano
Beim Team-Kräftemessen zum Saisonabschluss im Orientierungslauf waren nicht nur schnelle Beine und ein gekonntes Handling mit Karte und Kompass gefragt, sondern auch eine clevere Team-Taktik. Der organisierende Verein «bussola ok» stellte die 395 Dreierteams vor die Herausforderung, sich während des Wettkampfes beliebig oft abzuwechseln.
In den Elitekategorien wurde die Ausgangslage im Wald zwischen Bremgarten und Wohlen zudem durch ein Massenstart-Format erschwert – mit einem Schlaufen-System und mehreren Kartenwechseln, die das Vorausplanen teilweise verunmöglichten. Und jenes Format stiess auf viel Anklang: «Man hat zwar die anderen Teams unterwegs immer wieder gesehen, aber aufgrund der unterschiedlichen Schlaufen doch nie gewusst, wie man selbst im Rennen steht», so Marcia Mürner (vom OL-Team Regio Wil). Sie siegte gemeinsam mit den Schwestern Nina und Lisa Hubmann bei der Elitekategorie der Frauen. Die OL Zimmerberg und das Team O-Motion aus Nidund Obwalden komplettierten das Podest.
Bei den Elite-Männern siegte ASCO Lugano (Manuele Ren, Elia Ren und Gioele Chiodoni) vor der OLG Zürich und Biel. In über 20 Kategorien wurden die letzten Schweizer-Meisterschafts-Medaillen der Saison 2025 vergeben. Weitere Informationen und alle Resultate sind unter www.swiss-orienteering.ch zu finden. --pd








