Vom Pechvogel zum Held
09.04.2024 Sport, FussballFussball, 1. Liga classic: FC Langenthal – FC Wohlen 1:2 (1:1)
Der FC Wohlen gewinnt zum zweiten Mal in der Saison auswärts. Matchwinner ist Guillaume Taty, den das Team nach einem Fehler in der Pause noch aufbauen musste.
Die 91. Minute ...
Fussball, 1. Liga classic: FC Langenthal – FC Wohlen 1:2 (1:1)
Der FC Wohlen gewinnt zum zweiten Mal in der Saison auswärts. Matchwinner ist Guillaume Taty, den das Team nach einem Fehler in der Pause noch aufbauen musste.
Die 91. Minute läuft in Langenthal. Wohlens Bijan Dalvand schlägt eine Flanke in den gegnerischen Strafraum. Guillaume Taty sprintet heran, springt und versenkt den Ball per Kopf im gegnerischen Tor. Riesiger Jubel bei den Gästen aus dem Freiamt. Grosse Erleichterung bei Taty. Er konnte seinen Schnitzer aus der ersten Hälfte geradebiegen.
In der 28. Minute – zu diesem Zeitpunkt führt der FCW bereits mit 1:0 – will der Franzose einen Ball im eigenen Strafraum quer zu Captain Alban Pnishi spielen. Das Leder erreicht allerdings Langenthals Bersan Gökpinar der zum 1:1-Ausgleich einschiebt. Bitter für den 27-Jährigen, der danach sichtlich niedergeschlagen ist. «Die Mitspieler haben ihn aufgemuntert und in der Pause haben wir auch mit ihm gesprochen. Danach kam er wieder gewohnt stark zurück ins Spiel», sagt Trainer Piu. Stark genug, um die Freiämter in der Nachspielzeit zum Sieg zu schiessen.
Wohlen das bessere Team, aber Pech im Abschluss
Es wäre bitter gewesen, wenn Wohlen den Sieg nicht mitgenommen hätte. «Mit Ausnahme des Gegentors musste unser Goalie Joel Bonorand nur einmal eingreifen. Langenthal hatte kaum Chancen», berichtet Piu. Anders seine Mannschaft. Die Wohler gehen durch Patrik Gjidoda in der 18. Minute mit 1:0 in Führung. Der Stürmer, der in der Rückrunde der vergangenen Saison selbst noch in Langenthal gespielt hat, kommt nach dem Führungstreffer zu einer Gelegenheit, das 2:0 zu erzielen, scheitert aber im Abschluss. Und dann fällt das 1:1. Die Wohler sind auch danach die dominantere Mannschaft, doch es gelingt ihnen nicht diese Dominanz in Tore umzumünzen. Die beste Gelegenheit hat erneut Gjidoda, der in der 76. Minute den gegnerischen Goalie umkurvt und danach den Pfosten trifft. Am Ende reicht es aber dennoch für den Sieg.
Es ist erst der zweite Auswärtssieg in dieser Saison für die Freiämter. Der erste datiert noch vom 3. Spieltag. Am 19. August des vergangenen Jahres konnten die Wohler mit 6:0 beim FC Emmenbrücke siegen. Danach hat man auswärts maximal ein Unentschieden einfahren können. Bis zum Aufeinandertreffen jetzt gegen Langenthal. «Das gibt Mut und ein gutes Gefühl. Dass wir in der letzten Minute noch den Sieg geholt haben, gibt uns ebenfalls Mut.» Trainer Piu strahlt Zuversicht aus.
Dem Leader eine verpassen
Das braucht der FC Wohlen auch. Jetzt warten zwei Heimspiele auf die Wohler. Das erste am nächsten Samstag, 16 Uhr, gegen Tabellenführer Schötz, ehe eine Woche später Courtételle auf die Niedermatten kommt.
Auswärts gab es gegen Schötz eine 0:3-Niederlage. Alle drei Tore erzielte dabei Ligatopskorer Stephan Andrist (33 Treffer). «Wir haben damals ein gutes Spiel gezeigt, aber keine unserer Chancen genutzt. Im Gegenzug erzielen sie drei Tore», erzählt Piu. «Im letzten Heimspiel gegen Dietikon haben wir eine schlechte Leistung gezeigt. Das gilt es wieder gutzumachen. Ebenso wie die Niederlage aus dem Hinspiel gegen Schötz. Im Normalfall treten wir gegen stärkere Gegner ohnehin besser auf.» Was dem Trainer besondere Zuversicht gibt, ist die Personalsituation, die wieder etwas besser ist. Gegen Schötz könnte Edison Golaj wieder ins Team zurückkommen. «Noel Romano hat ihn gut vertreten, aber wenn Golaj wieder dabei ist, können wir auch rotieren. Insgesamt war die Abwehr gegen Langenthal aber stark. Wir sind bereit für Stephan Andrist. Er soll gegen uns kein Tor erzielen können. Dafür wollen wir dem Leader eine verpassen. Es gibt einiges, was wir wiedergutmachen wollen.»
Wie man das schafft, hat Guillaume Taty seiner Mannschaft eindrucksvoll gezeigt. --jl