Von Skifahrern und Lokalmatadoren
31.05.2023 Sport, Weitere Sportarten, MotorsportBestes Marketing für Muri
Motocross Muri: Gegen 10 000 Fans geniessen Motorsport vom Feinsten
Ideales Glace- und Badiwetter – und dennoch eine volle Hütte und fantastische Stimmung: Motocross-Herz, was willst du mehr? Muri hat sich ...
Bestes Marketing für Muri
Motocross Muri: Gegen 10 000 Fans geniessen Motorsport vom Feinsten
Ideales Glace- und Badiwetter – und dennoch eine volle Hütte und fantastische Stimmung: Motocross-Herz, was willst du mehr? Muri hat sich als feste Grösse im Motocross längst etabliert. Das starke Fahrerfeld lockt einmal mehr Tausende Fans an die Strecke.
Simon Huwiler
Nach dem Rekordjahr 2022 legen Beat Gassmann und das OK nach. Gegen 10 000 Zuschauer pilgerten auch dieses Jahr am Pfingstmontag nach Muri. «Hammer. Einfach herrlich, dass so viele Fans hier sind. Das Wichtigste ist, dass die Leute zufrieden sind», so OK-Präsident Beat Gassmann, der seit 2006 den Event prägt.
Was Gassmann und sein Team Jahr für Jahr in Muri organisieren, ist Standortmarketing pur für die Gegend.
Budmiger: «Event mit Ausstrahlung ideal für Muri»
Hampi Budmiger, Gemeindeammann von Muri, unterstützt den Event seit vielen Jahren in unterschiedlichen Funktionen, brauste einst selbst als Fahrer über die Pisten. «Dies ist der grösste wiederkehrende Anlass in Muri und Umgebung. Es braucht wahnsinnig viel Mitarbeit für so einen Event. Für Muri ist er besonders wertvoll. Auch wirtschaftlich», so Budmiger. Ein Beispiel dafür: Eine Tonne Pommes frites hat das Organisationsteam für die diesjährige Ausgabe bereitgestellt. Dass einst Kimi Räikkönen am Murianer Motocross vorbeischaute, sich diesmal ein Profi-Skirennfahrer auf der Strecke mass und zusätzlich diverse Top-Fahrer wie etwa Seitenwagen-Weltmeister Etienne Bax in Muri starteten, freut OK-Präsident Gassmann besonders: «Wenn solche Fahrer nach Muri kommen, dann ist das ein Highlight. Und eine grosse Wertschätzung für uns und unsere Philosophie. Wir haben einen Stellenwert in der Schweiz und wollen diese Topveranstaltung auf diesem Level weiterführen.»
Fahrer bieten am Motocross Muri Top-Spektakel für Gross und Klein
Das gibts keine zwei Mal: zwei Murianer im Yamaha-Cup, zwei Jungspunde im Seitenwagen. Zwei, die man sonst eher auf den Skipisten dieser Welt antrifft. Und einer, der in zwei Jahren, wenn er 60 Jahre alt ist, nochmals über die Piste brettern will.
Simon Huwiler
Er ist zweifellos der Star in Muri, Luca De Aliprandini. Normalerweise schnell auf den Skiern unterwegs, dreht der WM-Silbermedaillengewinner von 2021 diesmal am Gashahn seiner Yamaha. An seiner Seite: Skirennfahrerin und Freundin Michelle Gisin. «Es ist schon streng», sagt De Aliprandini nach dem ersten Lauf im Yamaha-Cup. «Ich könnte noch schöner, runder fahren. Es ist technisch anspruchsvoll hier in Muri, hat ein paar tiefe Kurven und tiefe Rillen.» Dennoch reichts ihm am Ende für Rang 10.
Gisin: Lieber surfen als crossen
Und was sagt Michelle Gisin zu den Freizeitaktivitäten ihres Freundes? «Es ist mega, dass man seine Leidenschaft ausleben kann. Aber ich habe schon Respekt. Das Wichtigste ist, dass wir gesund nach Hause kommen.» Wäre Motocross allenfalls auch was für Gisin? «Meine Leidenschaft sind Wind und Wasser – ich surfe gerne während des Sommers. So gleichen wir uns bestens aus», erzählt die Doppel-Olympiasiegerin in der alpinen Kombination. Vom Baby bis zum Grosspapi – beim Motocross in Muri trifft sich Jung und Alt auf Augenhöhe. Und dies nicht nur bei den Fans am Streckenrand. Mit ihren 12 und 13 Jahren sind Jano und Nevio Käser die Jüngsten im Feld. Fahren tun sie in der Kategorie Seitenwagen aber wie die Grossen. Und wie es sich für die ganz Grossen gehört, dürfen die beiden auch bei der exklusiven Autogrammstunde nicht fehlen, sitzen am Tisch mit Motorradrennfahrer Dominique Aegerter.
«Es ist super, einen solchen Anlass in der Schweiz auf die Beine stellen zu dürfen. Es ist immer speziell, vor so vielen Fans fahren zu dürfen», erzählt Aegerter, während er eifrig ein Autogramm nach dem anderen schreibt. Aegerter lancierte einst als Motocross-Fahrer seine Karriere. Mittlerweile ist er zweifacher Supersport-Weltmeister. In Muri nahm er sich viel Zeit für die Fans.
Daniel Müller macht sich bereit fürs grosse Jubiläum
Vom Speakerturm aus beobachtet Daniel Müller das Geschehen. Er kennt die Kurven hoch über Muri wie kein Zweiter. Noch so gerne würde er ein Stockwerk weiter unten am Werk sein, auf der Strecke Vollgas geben. Weil sein Töff vor einem Monat geklaut wurde, muss er diesmal passen. «Bei einem Töff ist alles massgeschneidert, ich konnte nicht innert so kurzer Zeit Ersatz finden.» So muss er diesmal seinen Murianer Kollegen Daniel Bütler und Markus Brunner zuschauen. Doch eines ist für Daniel Müller klar: «Spätestens mit 60 Jahren bin ich hier wieder am Start.» Also dann, bis in zwei Jahren. Spätestens.