Voraussetzung für Zukunft schaffen
06.05.2025 MuriInvestition in Nachhaltigkeit
Verein Murimoos berichtet über das Geschäftsjahr unter der neuen Leitung von Peter Hochuli
Anlässlich der Generalversammlung informierte der Vorstand des Vereins über die baulichen ...
Investition in Nachhaltigkeit
Verein Murimoos berichtet über das Geschäftsjahr unter der neuen Leitung von Peter Hochuli
Anlässlich der Generalversammlung informierte der Vorstand des Vereins über die baulichen Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit im Murimoos. Durch deren Umsetzung wurden sie für das AKB-Förderprogramm ausgewählt.
Verena Anna Wigger
Auf den verschiedenen Dächern und an einer Wand eines der grossen Gebäude im Murimoos wurden Photovoltaikanlagen installiert. Dazu zeigte Beat Brunner, Leiter Werkstatt, in seinem Kurzvortrag, was ihr zusätzliches Engagement im Bereich Bauprojekte bringt. Kostengünstiger und umweltfreundlicher Strom aus der eigenen Produktion ist das Resultat.
Zusammen mit einem Team aus Klientinnen und Klienten des eigenen Betriebs haben sie die Umsetzung und den Anschluss für die neuen Dach- und Wandanlagen realisiert. Dazu wurden rund vier Kilometer Werkskabel verlegt. Neue, kurze Wege und die leistungsfähigeren Kabel führen zu weniger Transportverlust von Strom. Die neue Anlage produziert an normalen Tagen rund 60 Prozent Überproduktion, dieser Strom wird zurzeit ins Netz eingespeist.
Nachhaltigkeit fördern, Förderung erhalten
Geschäftsführer Michael Dubach erklärte, dass sie aufgrund des Engagements im Bereich der Nachhaltigkeit für das AKB-Förderprogramm ausgewählt wurden. Seine bestehende Nachhaltigkeitsstrategie entwickelte das Murimoos auf drei Schwerpunkten: Menschen, Ressourcen und Energie.
Wozu auch die neu installierte Photovoltaikanlage gehört, welche einen Grossteil des Stroms aus Sonnenenergie erzeugt.
Um Strom zu sparen, wurden auf dem Betrieb 400 Röhrenlampen durch LED-Leuchten ersetzt. Dies alles war möglich dank einer bereichsübergreifenden Teamarbeit, heisst es im Geschäftsbericht. Wie weiter daraus zu entnehmen ist, verfügt der Betrieb neu über zwei Elektrofahrzeuge für den Unterhalt und die Umgebungspflege des grossflächigen Murimoos-Areals.
Generalversammlung des Vereins Murimoos zeigte vielfältiges Wirken
Peter Hochuli, Präsident des Verein Murimoos, führte nach seinem ersten Präsidialjahr durch die Versammlung. Positive Zahlen, technische Erneuerungen und die Weiterentwicklung der Wohnangebote prägten eine informative Versammlung.
Verena Anna Wigger
Präsident Peter Hochuli informierte die über 60 Anwesenden im Sämi-Holliger-Saal im Murimoos über zukünftige Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Der geplante Wechsel von der Objekt- zur Subjektfinanzierung soll die Selbstbestimmung der Menschen erhöhen, indem sie die erforderlichen Leistungen frei wählen können und dazu die erforderlichen Mittel erhalten. Die Finanzierung richtet sich dabei stärker auf den individuellen Bedarf einer Person aus und berücksichtigt auch persönliche Zukunfts- und Entwicklungsziele.
Zum anderen könnte das auch zu einer Herausforderung für eine Institution wie das Murimoos werden. Er überzeichnete das Bild mit Sonderwünschen wie Whirlpool und dergleichen, die kommen können. Dazu sieht er auch, dass einige der Bewohner im Murimoos durch ihre mehrfachen Diagnosen wohl schwerlich in der Lage seien, zu entscheiden. «Wir müssen uns damit auseinandersetzen», das ist dem Vereinspräsidenten bewusst. Dazu wissen sie noch nicht, auf wann die neue Finanzierung in Kraft tritt.
Um- und Ausbau gefragt und gewünscht
Die Leitung des Murimoos sieht Handlungsbedarf in der heutigen Wohnsituation ihrer Bewohnenden. Dazu stehen Anfragen im Haus für mehr Wohnplätze. Damit stellt die neue Finanzierung die Leitung vor noch grössere Herausforderungen in der Umsetzung. Geplant ist heute, dass die bestehenden Zimmer umgebaut werden, sodass Studios entstehen mit jeweils einem separaten Bad und einer kleinen Wohnküche. Bei einer Befragung unter den Klienten kam auch der Wunsch nach einem Haus, in dem nur Frauen wohnen.
In welche Richtung geht es im Murimoos
Dazu wurden in der Umfrage die Menschen, die im Murimoos wohnen, befragt. Die Fragestellung war: Wo sehen sie das Murimoos im Jahr 2050? Hier kamen Wünsche und Anregungen wie: «Eine öffentliche Bushaltestelle, welche bessere Verbindungen für Bewohner und Besucher bringt.» Da stehen auch Ideen eines Maschinenparks mit computergestützten Maschinen oder dass das Murimoos seine Betriebe erweitert und zusätzliche Handwerksberufe anbietet. Neben weiteren Inputs steht auch: «Die Störche sind immer noch da.»
Sonderschule, Wohnheim und Arbeitgeber
Hochuli hat sich eingehend in sein neues Amt als Vereinspräsident eingearbeitet. Eine Woche hat er im Betrieb mitgewirkt. «In dieser Woche habe ich wunderbar geschlafen», bekräftigte er. Er stellte bei seinen Treffen fest, dass gewisse Personen sich schwer vorstellen können, das Murimoos als das zu sehen, was es alles umfängt, und welche Besonderheiten es ausmachen.
Zum einen Sonderschule, zum anderen Heim, aber auch Arbeitgeber, der am ersten Arbeitsmarkt tätig ist. Daher fehle oft das Verständnis. Sie werden verschiedentlich auch mit anderen Heimen in der Region, welche andere Voraussetzungen haben, verglichen. «Man muss verstehen, was im Murimoos passiert», so Hochuli. Dieses Verständnis zu verankern, darin sieht er eine seiner Aufgaben, um die Institution weiterzubringen.
Ferien auf der Alp
Nebst Wohnen und Arbeiten ermöglicht das Murimoos seinen Bewohnern auch Ausflüge, Reisen und Ferienaufenthalte wie zurzeit in Saas-Almagell. Weiter ist aus dem Geschäftsbericht zu entnehmen, dass das Murimoos im Besitz einer Alp im Schaftelenmoos ist. Auf dieser Alp sömmern jeweils die Kühe und Rinder des Freiämter Betriebs. Die Alp liegt im Naturschutzgebiet und auf deren Boden stehen ein Haus und drei Ställe, welche in die Jahre gekommen sind. Nun wird analysiert, welche Möglichkeiten die Weiterentwicklung bietet. Ein Fernziel könnte sein, dass aus dem heute nicht genutzten Gebäude ein Ferienhaus entstehen würde, in welchem die Bewohner des Murimoos in die Ferien könnten.
Eigene Leistung mit einbringen
Denn bei verschiedenen internen und externen Projekten, die im Murimoos realisiert werden, arbeiten Bewohner und Klienten aus den geschützten Arbeitsstätten gemeinsam mit. Dies ermöglicht es dem Betrieb, auch interne Projekte in Eigenregie umzusetzen. Das wurde anhand des Projekts der neu installierten Photovoltaikanlage durch Beat Brunner und seine Mitarbeiterin eindrücklich und sehr erlebnisnah aufgezeigt. Geschäftsführer Michael Dubach ist es wichtig, dass seine Mitarbeitenden sich weiterbilden: «Für den Menschen, den wir sowieso im Zentrum haben.»