Wahre Bedeutung jetzt erkannt

  18.06.2021 Region Unterfreiamt

«Ab in die Höhe»: Der Maiengrünturm in Hägglingen ist ein beliebtes Ausflugsziel im unteren Freiamt

Seit letztem Oktober kann man den Hägglinger Aussichtsturm wieder besteigen. Wer die 170 Stufen der Treppe bezwungen hat, wird mit einem herrlichen Ausblick belohnt.

Sabrina Salm

Schritt für Schritt geht es hoch hinaus. Stufe für Stufe, in gemächlichem Tempo erklimmen Grossvater und Enkel den Maiengrünturm. Immer wieder bietet sich die Gelegenheit, innezuhalten und zu verschnaufen. «Wir sind schon über den Baumwipfeln», freut sich der kleine Junge und blickt verblüfft um sich. Noch wenige Meter. Dann sind die 170 Stufen bis zur Aussichtsplattform bezwungen. «Wow, man sieht so weit», staunt der Bub. Behütet vom Grossvater, wird ihm erklärt, welche Orte er wo sehen kann.

Versprechen gehalten

Der Aussichtsturm auf dem Maiengrün ist ein Wahrzeichen Hägglingens. Schon seit Jahren zieht der 92-jährige Turm Besucher an und ermöglicht ihnen, in die Weite zu sehen und eine Rundumsicht über das Freiamt und das Aaretal bis hin zum Jura und zur Alpenkette zu geniessen. 1936 wurde der Turm auf die heutige Höhe von 35 Metern ausgebaut. Durch die Schenkung der Erbengemeinschaft Gottfried und Marie Geissmann-Huber, Marcel Geissmann und Alice Wohler-Geissmann an die Ortsbürgergemeinde Hägglingen soll der Turm für die Zukunft erhalten bleiben. Der eigens dafür im Jahr 2018 gegründete Verein Maiengrünturm dient dazu, den Unterhalt zu gewährleisten. Der Verein hat den Ortsbürgern das Versprechen gegeben, den Turm zu sanieren und auch die laufenden Versicherungen zu decken. Der Gesamtabschluss des Sanierungsprojekts ist zwar noch nicht vollzogen, da noch dreisprachige Tafeln ergänzt werden sollen. Doch die Sanierung des beliebten Ausflugszieles im unteren Freiamt ist vollendet und der Turm für die nächsten Jahre gerüstet. «Wir haben unser Versprechen gehalten», sagt Urs Bosisio, Hägglinger Gemeindeammann und Präsident des Trägervereins Maiengrünturm, zufrieden.

Zeitpunkt für Turmfest noch ungewiss

«Wir hören nur Positives», berichtet Urs Bosisio weiter. Dass man den Maiengrünturm saniert habe, sei eine gute Sache. «Erst jetzt im Nachhinein erkennen wir die wahre Bedeutung des Turms», meint Bosisio. Der Aussichtturm sei bei vielen älteren Leuten mit Kindheitserinnerungen verbunden oder Lehrer kommen auf einen kleinen Ausflug mit ihren Schülern gerne hierher. «Es war das einzig Richtige, den Maiengrünturm zu sanieren. Nun ist er vorerst für zwei Generationen gesichert.»

Im November fand ein Pre-Opening im kleinen Rahmen statt. Ein grosses Turmfest für die Bevölkerung steht noch in den Startlöchern. Wegen der Pandemie musste dieses jedoch immer wieder verschoben werden. Involviert in der Planung sind die Ortsbürgerkommission und die Vereine. Das Grobkonzept stehe, «doch wann das Fest stattfinden kann, ist noch ungewiss», teilt der Präsident des Trägervereins mit.

Nachdem man sich am Ausblick sattgesehen hat, geht es wieder hinunter. Erneut Schritt für Schritt. Ohne Eile. «Jetzt haben wir uns eine Glace verdient», sagt der Grossvater zu seinem Enkel. Dieser strahlt und fügt schelmisch hinzu: «Und dann können wir ja nochmals auf den Turm.»


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