Wann rollt der Ball wieder?

  05.01.2021 Sport

Pläne für den Rückrundenstart sind vorhanden

Noch ist unklar, ob die Fussballmeisterschaften unterhalb der Super und Challenge League Ende Februar fortgesetzt werden können. Die Kommissionen der Ersten Liga, der Amateurliga und des Aargauischen Fussballverbandes haben Ideen für den Fall, dass sich der Rückrundenstart hinauszögert.

Josip Lasic

Der Rückrundenstart nähert sich. Die Entwicklung der Coronazahlen geht das Tempo nicht mit. Kann planmässig ab Ende Februar wieder trainiert und gespielt werden? Und falls nein, wie geht es dann weiter?

Als Erstes hat die Kommission der Ersten Liga ihre Varianten präsentiert, wie die Meisterschaft zu Ende gebracht werden kann. Von den Freiämter Vereinen betrifft das den FC Wohlen in der 1. Liga classic. Drei mögliche Varianten wurden vorgestellt. Die erste Variante: Die Rückrunde wird wie geplant durchgeführt mit Start Ende Februar. Es finden Aufstiegsspiele statt. Das entspricht dem Standardprozedere dieser Liga. Die zweite Variante: Start der Rückrunde ist am Wochenende des 27./28. März. Die Saison wird normal beendet, aber die Aufstiegsspiele fallen weg. Die beiden besten Gruppensieger steigen direkt in die Promotion League auf. Variante drei: Start ist am 28. April. 22 von 26 Runden werden gespielt. Die Wertung der Tabelle erfolgt nach diesen 22 Runden. Auch in diesem Fall steigen die zwei besten Gruppensieger auf.

«So weit spielen, wie wir kommen»

Für alle Varianten gilt: Mindestens vier Wochen Vorbereitungszeit, Saisonende bis 30. Juni, am Osterwochenende wird gespielt, Nachtragsspiele haben Priorität und die Cup-Qualifikation wird durchgeführt. Erstligapräsident Romano Clavadetscher erklärt die Nachteile dieser Varianten. «Wir sind zu einem grossen Teil vom Virus und der Entwicklung drumherum abhängig», erklärt Clavadetscher. «Deshalb ist beispielsweise die Variante drei nicht in Stein gemeisselt. Es kann zu Spielverschiebungen kommen wegen des Virus oder wegen schlechter Witterung. Bei der dritten Variante wollen wir einfach so lange spielen, wie wir können.» Der Erstligaboss sagt damit, dass es auch mehr oder weniger als 22 Runden sein können. «Wir bevorzugen selbstverständlich die erste Variante, wo wir die Saison normal beenden können. Klappt diese nicht, werden die Varianten zwei und drei detaillierter ausgearbeitet.» Weitere Details werden nach der Präsidentenkonferenz vom 23. Januar bekannt gegeben.

Keine zweite Saison ohne Wertung

Die Kommission der Ersten Liga hat bisher als einzige einen Plan präsentiert. Wie sieht es in der Amateurliga aus, wo der FC Muri in der 2. Liga interregional mitspielt? «Auch wir haben einen Plan A, B, C und D erstellt», sagt Sandro Stroppa, Präsident der Amateurliga. «Gross kommunizieren möchte ich die jetzt noch nicht. Variante A bedeutet, die Meisterschaft normal fertigzuspielen. Gelingt das nicht, kommen viele Faktoren ins Spiel. Dürfen die Teams vor April in den Trainingsbetrieb einsteigen? Drei Wochen Vorlaufzeit zur Vorbereitung müssen wir ihnen geben. Und können wir dann den Spielplan mit mehreren englischen Wochen durchziehen, oder sind die Vereine dagegen? Und was, wenn wir nicht mal im April mit dem Training starten können?»

Stroppa erklärt, dass er und sein Team sich durchaus Gedanken gemacht haben und die Entwicklung abwarten, um ihre Pläne zu verfeinern. «Das Ziel ist klar. Wir wollen mindestens die Hälfte der Spiele bestreiten, damit die Meisterschaft gewertet werden kann. Eine weitere Saison ohne Wertung wäre sehr schlecht für alle Beteiligten. Können wir die Saison nicht normal beenden, wird es ohnehin zu Szenarien kommen, mit denen nicht alle zufrieden sind.»

Der Amateurliga-Boss hat auch das Horrorszenario eines erneuten Meisterschaftsabbruchs im Hinterkopf. «So etwas kann aber nur im Zentralvorstand beschlossen werden. Ich kämpfe wie ein Löwe, dass es nicht dazu kommt.»

Optimistisch, aber nicht dumm

Die meisten anderen Freiämter Fussballteams unterstehen dem Aargauischen Fussballverband. Dessen Präsident Luigi Ponte sagt: «Wir planen so, als könnten wir normal starten. Wir sind optimistisch und wollen diesen Optimismus den Vereinen auch vermitteln.»

Der AFV-Präsident ergänzt, dass er und sein Team zwar optimistisch, gleichzeitig aber nicht blöd seien. Auch der AFV hat Pläne in der Hinterhand. «Einer davon ist, im Juni weiterzuspielen. Sollte die Corona-Lage einen rechtzeitigen Rückrundenstart verhindern, wird sie vermutlich auch die meisten Leute von Ferien im Juni abhalten. Dann ist das Wetter ohnehin besser. Die neue Saison startet erst im August. Da dürfen wir ruhig mit dem Gedanken spielen, die Meisterschaft weiterzuziehen.»

Noch ist die Hoffnung da, dass der Fussball rechtzeitig wieder starten kann. Wenn nicht, haben die Verantwortlichen Alternativen in der Schublade.


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