Wasserversorgung sichern
23.10.2020 KelleramtVereinigte Wasserversorgung Oberlunkhofen-Arni-Islisberg saniert für über 1,1 Millionen Franken
95 Prozent des Trinkwassers von Oberlunkhofen, Arni und Islisberg stammt aus dem Kanton Zürich. Die Leitung von Aesch aus ist 45 Jahre alt und hat immer wieder Lecks. Für deren Ersatz genehmigten die Abgeordneten der Vereinigten Wasserversorgung viel Geld.
Roger Wetli
«Wir erhielten dieses Jahr von einem Landwirt die Meldung, dass eine seiner Fläche plötzlich Nässe aufweist», erklärte ein Teilnehmer der Versammlung. «Unsere Zürcher-Leitung leckte da. Der Verlust betrug zwischen vier und fünf Kubikmeter. Nach der Reparatur hatten wir wieder mehr Wasser.» Dies ist nur ein Beispiel, wieso die Leitung von und aus dem Kanton Zürich ersetzt werden muss. «Die Abhängigkeit unserer drei Gemeinden von diesem Wasser ist sehr hoch», betonte Heinz Schmidmeister, Präsident der Vereinigten Wasserversorgung Oberlunkhofen-Arni-Islisberg an der Abgeordnetenversammlung.
Korrosion durch Hochspannungsleitung
Die Länge dieser Verbindungsleitung beträgt rund vier Kilometer. Ein Abschnitt von zwei Kilometer wird jetzt komplett erneuert. «Es ist der Teil, auf dem wir die grössten Wasserverluste registrieren», erklärte Simon Streit. Der Spezialist «Wasserversorgung» der Firma Holinger AG hat zusammen mit der Wasserversorgung die Sanierung projektiert. Der besagte Abschnitt verläuft nahe an einer Hochspannungsleitung. «Heute weiss man, dass das damals eingesetzte Rohrmaterial ganz langsam korrodiert und dadurch spröde wird, wenn es in geringem Abstand zu solchen Leitungen ist», weiss er. Gebaut wurde die Wasserleitung 1975.
Eine Herausforderung sei es, die Rohre zu ersetzen und gleichzeitig die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten. «Ein Abschalten während der Bauzeit geht nicht, weil sonst alle drei Gemeinden auf dem Trockenen sitzen würden», so Streit. Den Abgeordneten zeigte er verschiedene Varianten auf, wie die Sanierung umgesetzt werden könnte. «Eine Möglichkeit ist, die Rohre mit einem speziellen Material von innen abzudichten. Das führt aber zu einem geringeren Rohrdurchmesser und damit zu einer geringeren maximalen Wasserversorgungsmenge.» Deshalb schlug er vor, die Leitung komplett zu ersetzen.
Günstiger als einst budgetiert
Da die Rohre über Landwirtschaftsland gehen, genehmigten die Abgeordneten ein Projekt, in dem für die Rohre ein zwei Meter tiefer Graben angelegt wird. Die neue wird neben die alte Leitung gelegt und am Schluss umgehängt. «Das alte Rohr bleibt im Boden und wird auf beiden Seiten abgedichtet», so Stefan Streit. Er und der Vorstand der Vereinigten Wasserversorgung sind von diesem Vorgehen überzeugt. Ihrem Anliegen folgten auch die Abgeordneten.
Im Finanzplan betrug diese Sanierung noch 1,4 Millionen Franken. Der Voranschlag war jetzt bei 1,04 Millionen Franken. «Das liegt daran, dass die Preise der Rohre in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden sind», erläuterte Präsident Schmidmeister.
Bezugsstelle sanieren
Zusätzlich zur Sanierung der Wasserleitung in Richtung Kanton Zürich genehmigten die Abgeordneten 121 000 Franken für die Instandstellung der Bezugsstelle in Aesch. Es ist der Ort, wo das nasse Gut aus dem Zürcher Netz in das der Vereinigten Wasserversorgung abgezweigt wird. Aesch beteiligt sich bei dieser Sanierung mit zusätzlichen 87 000 Franken. Diesem weiteren Kredit wurde ohne Diskussion zugestimmt.
«Unser Wasser wird wohl in den nächsten Jahren für den Endverbraucher um rund 10 Prozent teurer», schaute Heinz Schmidmeister voraus. «Im Netz der Wasserversorgung Zürich sind in den nächsten vier Jahren grosse Investitionen nötig. Das schlägt sich im Preis nieder.» Gleichzeitig sei er mit etwa 1.30 Franken pro 1000 Liter immer noch günstig. Eine Abgeordnete war vom bezogenen Zürichseewasser begeistert. «Es weist praktisch kein Kalk auf.»