Wie ein Eisberg

  31.07.2020 Kommentar

Annemarie Keusch, Redaktorin.

Keinen Monat ist es her, dass wir zu viert auf der Terrasse jener Murianer Pizzeria sassen, die in den letzten Tagen für nationale Schlagzeilen sorgte. Deren Besitzer soll Teil der kalabrischen Mafa-Organisation ’Ndrangheta sein.

Die Pizza war lecker, der Service gut. Dass kriminelle Machenschaften in Verbindung mit dem Lokal stehen könnten, das bemerkte keiner. Erst im Nachhinein wirkt das eine oder andere verdächtig, meint man zumindest. Verunsichern lassen sich die Menschen in Muri laut einer kleinen Umfrage nicht. Kriminalität und Verbrechen – sie gehören nun mal zur Menschheit, auch wenn das eigentlich niemand will. Und die Mafa nur dem Süden Italiens zuzuordnen, gilt längst als naiv.

Auch wenn noch immer die Unschuldsvermutung gilt, ein fahler Beigeschmack ist da, und der wird sich nicht so schnell in Luft auflösen. Was bleibt, ist das Bewusstsein, dass es bei vielen Menschen ist wie bei einem Eisberg. Ein Grossteil bleibt unter der Oberfläche, bis man damit kollidiert.


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