«Wieder etwas ganz Neues»
14.05.2024 BremgartenDie Operettenbühne hat die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit aufgenommen
Im März 2025 wird im Casino «Die Zirkusprinzessin» aufgeführt. Bremgarter Premiere einer Operette, die trotz ihres Alters von fast 100 Jahren keinen grossen ...
Die Operettenbühne hat die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit aufgenommen
Im März 2025 wird im Casino «Die Zirkusprinzessin» aufgeführt. Bremgarter Premiere einer Operette, die trotz ihres Alters von fast 100 Jahren keinen grossen Bekanntheitsgrad geniesst. Doch gerade dies mache das Stück reizvoll, finden die Verantwortlichen. Bei der Umsetzung möchte der Verein auch neue Wege der Kooperation beschreiten.
Marco Huwyler
Die Operette lässt Myrjam Rufer-Staubli nie ganz los. Ein gutes Jahr ist es mittlerweile her, dass die Dernière der «Fledermaus» eine gelungene Bremgarter Operettensaison beschloss. Klar, gab es da kurz Zeit zum Durchschnaufen, doch Analyse, Abrechnung und Aufarbeitung wollten auch gemacht sein. Und mittlerweile ist sie schon wieder voll drin in der Vorbereitung der neuen Saison. Schliesslich dauert es kein Jahr mehr, bis die «Zirkusprinzessin» des ungarischen Komponisten Emmerich Kálmán ihre rauschende Bremgarter Premiere feiert.
«Wir sind auf Kurs», bekräftigt die 52-Jährige gemeinsam mit Vorstandskollege Valentin Brunner. Das Budget sei erstellt. Das Bühnenbild konzipiert. Und auch die Schlüsselpositionen sind mit einer Ausnahme allesamt besetzt. Nach den grösseren Wechseln im Vorfeld der «Fledermaus» herrscht diesmal viel Kontinuität. Regie (Volker Vogel) und musikalische Leitung (Tobias Engeli und Roberto Fabbroni) bleiben nach dem erfolgreichen Einstand unverändert. Auch unter den Solisten und Solistinnen der Bremgarter «Zirkusprinzessin» finden sich viele bekannte Gesichter wie Sebastian Fuchsberger, Stefanie Frei, Erich Bieri und Beat Gärtner. Und mit Sopranistin Anna Gitschthaler als Fedora und Mezzosopranistin Monika Käch als Carla Schlumberger gibt es in der Besetzung auch frischen Wind. «Wir freuen uns auf die beiden. Ich glaube, sie passen sehr gut in unsere Bremgarter Operettenfamilie», lächelt Rufer-Staubli.
Zusammenarbeit mit Arabas
Volker Vogel ist aktuell damit beschäftigt, das Libretto auf Bremgarter Verhältnisse zu adaptieren. Ein Stück in drei Akten. Jeder davon spielt woanders. Dementsprechend wären eigentlich drei unterschiedliche Bühnenbilder gefragt. «Wir sind derzeit am Überlegen, wie wir das am besten lösen. Aber Volker hat viele Ideen. Es wird auf jeden Fall etwas ganz Neues», verspricht Brunner. Luftig komme es wohl daher. «Ein kleiner Kunstgriff.»
«Die Zirkusprinzessin» spielt in einem Palast, einem Hotel – und in einem Zirkus. Das verleitete die Operettenbühne dazu, für die kommende Inszenierung eine Zusammenarbeit zu wagen, die schon länger in den Köpfen der Verantwortlichen umherschwirrte. «Nun passte es wie die Faust aufs Auge», lacht Rufer-Staubli.
Erstmals machen deshalb nun die Operettenbühne und der Bremgarter Jugendzirkus Arabas gemeinsame Sache. Einige Artisten sollen Teil der Inszenierung des ersten Akts sein und beiläufig Kunststückchen im Hintergrund aufführen. Volker Vogel besuchte daher jüngst die Probewoche des Jugendzirkus und besprach dabei erste Details mit Arabas-Co-Präsident Joël Demierre.
Diesmal nicht ganz 100
«Die Zirkusprinzessin» gehört zu den relativ selten aufgeführten Operetten des deutschsprachigen Raums. Die Operettenbühne Bremgarten bleibt damit ihrem Turnus treu, wonach nach einem «Gassenhauer» wie der «Fledermaus» wieder etwas eher Unbekanntes kommt. «Ich finde das reizvoll und es macht uns ein Stück weit auch aus», lächelt Rufer-Staubli. Das Bremgarter Publikum erhalte so über die Jahre einen vielfältigen Einblick in die ganze Palette der Operettenwelt. «Viele sind auch ‹gwundrig›, wenn wir ein Stück aufführen, das sie noch nicht kennen und von dem sie noch kaum etwas gehört haben», sagt die Präsidentin.
Bekannt aus der «Zirkusprinzessin» ist vor allem das Lied «Zwei Märchenaugen.» Die Handlung dreht sich um eine romantische Intrige mit einem mysteriösen «Mister X» und der Prinzessin Fedora. Eine typische Operette mit allen Zutaten, die das Genre ausmachen: Liebe, Intrige, Verstellung und schliesslich doch ein Happy End. Sie wurde 1926 uraufgeführt. Wenn sie im Bremgarter Casino ab dem 29. März (Premiere) nächsten Jahres dem Publikum präsentiert wird, ist «Die Zirkusprinzessin» also genau 99 Jahre alt. Nur beinahe also wieder ein 100-Jähriges, nachdem 2023 die Operettentradition in Bremgarten ein Jahrhundert alt geworden war.
Ob 99 oder 100 – ein ganz spezieller Anlass wirds auf jeden Fall auch 2025 wieder.
Gastgeber am 1. August
Bereits diesen Sommer steht für die Operettenbühne Bremgarten ein Highlight vor der Tür. Der Verein organisiert gemeinsam mit der Stadt die 1.-August-Feier vor dem Casino, welche in Bremgarten traditionell von einem einheimischen Verein mitgestaltet wird. «Auch diesbezüglich gibt es einiges zu tun», sagt Valentin Brunner. Neben der Festwirtschaft werde man auch ein spassiges Angebot für die Kinder auf die Beine stellen. --huy