Wieder in geordneteren Bahnen
16.05.2023 MuriEinigung in Sicht
GV des Vereins Murimoos Werken und Wohnen
Verein Murimoos Werken und Wohnen und IG Zukunft Murimoos suchen einen gemeinsamen Lösungsweg.
Noch ist man nicht am Ziel. Aber der eingeschlagene Weg scheint in die ...
Einigung in Sicht
GV des Vereins Murimoos Werken und Wohnen
Verein Murimoos Werken und Wohnen und IG Zukunft Murimoos suchen einen gemeinsamen Lösungsweg.
Noch ist man nicht am Ziel. Aber der eingeschlagene Weg scheint in die richtige Richtung zu gehen. Unter dem Traktandum «Statutenänderung» wurde an der GV die unendliche Geschichte zur Rechtsformänderung, die bereits 2009 begonnen hatte, nochmals erläutert. Mittlerweile hat der Vorstand eine Formulierung ausgearbeitet, in der steht, dass Murimoos-Liegenschaften nicht veräussert werden dürfen. Der im folgenden Abschnitt erwähnte «Erwerb und das Veräussern weiterer Liegenschaften» wurde von einigen Mitgliedern unterschiedlich interpretiert.
Nach zahlreichen Wortmeldungen fand man eine formal-juristische Wortwahl, der eine grosse Mehrheit der Mitglieder schliesslich zustimmen konnte. --red
Generalversammlung des Vereins Murimoos werken und wohnen
Noch kursierten Gerüchte und Fragen zur Findung des Vereins und der IG Zukunft Murimoos. Bereits im März präsentierten die beiden Gruppierungen Lösungswege und Antworten für eine gemeinsame Zukunft. Noch ist man nicht am Ziel, aber auf dem Weg dorthin, etwa damit, dass Liegenschaften nicht veräussert werden dürfen.
Richard Gähwiler
Es waren Querelen, die für Schlagzeilen sorgten. An der letztjährigen, schriftlich durchgeführten GV wars, als es nach langem Hin und Her zwischen dem Verein Murimoos und der IG Zukunft Murimoos bezüglich Änderung der Rechtsform des Vereins in eine Stiftung zur Abstimmung kam. Das Resultat ist bekannt, das Murimoos bleibt ein Verein. Zustimmung fand hingegen die ergänzende Auflage, dass die zu widmenden Liegenschaften (Murimoss und Alp Schaftelenmoos in Flühli) nicht an Dritte veräussert werden dürfen.
Es war Magnus Hoffman (Aktuariat), der das Traktandum «Statutenänderung» vertrat. Nochmals erläuterte er die Geschichte zur Rechtsformänderung, die im Jahr 2009 ihren Anfang nahm. Zwischenzeitlich hatte der Vorstand eine Formulierung ausgearbeitet, die aufzeigt, dass Murimoos-Liegenschaften nicht veräussert werden dürfen. Eigentlich stimmig, aber der «Erwerb und das Veräussern weiterer Liegenschaften» wurde von einigen Mitgliedern unterschiedlich interpretiert. Nach zahlreichen Wortmeldungen fand man eine formal-juristische Wortwahl, der eine grosse Mehrheit der Mitglieder schliesslich zustimmen konnte.
Wohnbereiche neu gestalten
Dies erläuterte Präsident Gino Fiorentin den 61 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern. «Wohin wir gehen wollen, haben wir in einem Strategiekompass definiert.» Darin enthalten seien die «Vier Säulen des Murimoos»: Nutzendenstrategie, Wirtschaftsnähe, Naturnähe (mit Bio-Landwirtschaft) und Vielseitigkeit. «Im Zentrum dieses Jahres steht die Neukonzeptionierung des Wohnens. Ein Wohnkonzept, das auf die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen abgestimmt ist.» Aber auch das Werken sei wichtig für die Klientinnen und Klienten, damit diese nach Möglichkeit wieder in die Gesellschaft zurückfinden.
Diese Kernbotschaft gab auch gleich zu Fragen Anlass: Wie gross sei der Anteil der Klienten, die eine Reintegration schaffen? Zahlen hierzu gebe es nicht, die Anzahl sei jedoch bescheiden.
Mobilität dank Spenden
«Wir erleben täglich kleine Erfolge und Freuden mit unseren Bewohnenden», kommentiert Geschäftsführer Michael Dubach seinen Jahresbericht. Fortschritte bei Arbeitsabläufen, beim gemeinsamen Kocherlebnis, beim Einsatz auf dem Feld oder während der Coronazeit, Auffrischen von Sälen und Zimmern. Dubach erwähnte auch die Eröffnung der betreuten Wohngruppe, in der Klientinnen und Klienten ihre Sozial- und Alltagskompetenzen weiter ausbauen können.
Ausführlich beschrieb er Neuanschaffungen, die nur dank Spenden möglich waren: «Mit dem Kauf von 50Fahrrädern konnten wir die Mobilität unserer Bewohnenden markant erhöhen», freute sich Dubach. Mit Spenden finanzierte man auch die Beschaffung von Tischen und Stühlen, Küchengeräten und neu einer Schulthess-Waschmaschine. «Die Nutzung ist auch für Privatpersonen möglich.»
Storchenkot beschädigt die Dächer
Reparaturen (Wassereintritte), Sanierungen und Erweiterungen (Spielplatz) sowie Schulungen mit Mitarbeitenden (Arbeitssicherheit und Audits) gehören zum Alltag im Murimoos. Umstellungen ebenso, auch in den Wohnbereichen, wo seit 2018 auch Klientinnen zugegen sind, was sich gemäss Dubach positiv auf das Umfeld ausgewirkt habe.
Noch viele spannende Details erwähnte Dubach: vom Bio-Gemüseanbau, von den 5000 Tonnen Kompost – zum Ärger der Verantwortlichen immer noch mit viel Güsel und Plastik versehen – die umgearbeitet werden, von den 50 Storchenpaaren, die mit ihrem Kot massive Schäden auf den Dächern anrichten, von den 30 000 Besuchern auf dem Spielplatz und in den Betrieben. «Das Murimoos sieht von aussen so harmlos und harmonisch aus, vielleicht konnte ich Ihnen ein bisschen aufzeigen, was dahintersteckt», beendete Dubach seine Ausführungen.
Mitgliederbeitrag erhöht
Das Murimoos erlebte ein herausforderndes Jahr mit Preissteigerungen in allen Bereichen. Es waren die Spenden, mit denen trotzdem zahlreiche zweckgebundene Projekte realisiert werden konnten. So konnte Ramona Valentin (Finanzen) eine ausgeglichene Jahresrechnung präsentieren. Diese wurde von der Versammlung genehmigt.
Die vorgeschlagene marginale Erhöhung der Mitgliederbeiträge war unbestritten und den abschliessenden Hinweis zum neuen «Murimoos Mittendrin»-Magazin nahm man erfreut zur Kenntnis. Ebenso die Einladung zum anschliessenden Apéro riche mit Grill – natürlich aus der Murimoos Bio-Metzgerei.