Auf meinen Leserbrief «Was ist mit den Bauern los», wurde ich von Bonaventur Kuhn, Bauer in Bünzen , auf seinen Hof eingeladen. Die Besichtigung forderte mir Respekt ab. Meine Kritik zielte nicht auf die Bauern, die versuchen, auf reelle Weise ihren Betrieb zu führen, sondern auf jene, die aus ihren Gütern Hochleistungen pressen. Für mich gilt, aus den Betrieben das Optimum und nicht das Maximum zu erwirtschaften. Die Natur lässt sich nicht wie eine Zitrone auspressen, sie wird unweigerlich zurückschlagen. Das kann für unsere Zivilisation sehr hart werden. Das Gespräch mit Bauer Kuhn war in dieser Hinsicht sehr offen, respektvoll und sehr lehrreich.

Mich überrascht die gehässig geführte Abstimmungskampagne. Haben wir solche Töne nötig? Wir sitzen schliesslich im selben Boot Erde. Schliesslich geht es nicht nur um die Bauern, sondern um uns alle. Die Bauern besitzen eine gute, lautstarke Lobby, die Natur nicht. Es ist Zeit, dass wir uns um unsere Grundlage (Natur) kümmern. Zu spät ist es ja eh. Da bekommt jeder sein Fett weg. Den Schaden können wir nicht wegdiskutieren, weder bei der Luft, dem Wasser noch bei der Erde. Wir müssen hier einen Stopp machen. Klar bedeutet dies einen enormen Aufwand an Kosten, Geist und personellem Einsatz. Dies bedarf keiner Verzögerung mehr, denn die Zukunft hat längst begonnen. Dazu wird sehr viel Geld nötig sein, um den Schaden in Grenzen zu halten. Kläranlagen müssen überdacht und verfeinert werden. Schadstoffe können nicht verdünnt in die Gewässer auslaufen, das ist Harakiri.

Der Staat muss das Geld aufwenden, wir sind der Staat und die Verursacher. Das wird mit Steuergeldern bezahlt werden müssen. Von Steuerbegünstigung kann nie und nimmer die Rede sein. Also stimmen wir in dieser Abstimmung ja, denn nicht die Initiative ist extrem, extrem ist der Zustand der Natur. Seien wir nicht so dumm und sägen unseren Lebensbaum um.

René Riva, Bremgarten