«Wir werden die Krise meistern»

  10.07.2020 Muri

Christoph Koch, CEO Polytronic International AG, spricht über die Arbeitswelt in Zeiten von Corona

Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass es funktioniert, wenn Menschen von verschiedenen Orten aus zusammenarbeiteten. Obwohl die Krise noch lange nicht überstanden ist, wird sie mit neuen Konzepten und Ideen überwunden werden können. Davon ist auch CEO Christoph Koch überzeugt.

Susanne Schild

Polytronic International ist weltweit führender Hersteller von elektronischen Trefferanzeigesystemen für realistisches und interaktives Schiesstraining für Polizei und Militär. Nach ihrer Gründung 1966 erfand Polytronic die weltweit erste elektronische Trefferanzeige. 2013 übernahm Christoph Koch die Unternehmensführung. In der Schweiz beschäftigt Polytronic International AG 50 Mitarbeitende.

«Wir haben es geschafft, dass keiner wegen Corona in Kurzarbeit treten musste, und das, obwohl der Export 80 Prozent unseres Umsatzes ausmacht.» Die Auftragsbücher für das Jahr seien voll und bislang habe man immer termingerecht liefern können.

Oberstes Ziel ist der Schutz der Mitarbeitenden

«Eine Coronainfizierung in der Firma und als Folge davon eine Firmenschliessung durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wäre für uns eine Katastrophe gewesen», betont der CEO. Daher habe man die vorgeschriebenen Sicherheitsmassnahmen des BAG konsequent umgesetzt. «Das oberste Ziel hierbei war und ist, die Mitarbeitenden so gut wie möglich zu schützen.» Die Verkäufer arbeiteten im Homeoffice, die Geschäftsleitung hat sich in der Anwesenheit abgewechselt und ein Reisestopp wurde ausgesprochen. Auch seien vor Ort keine Kunden mehr empfangen worden und Meetings wurden über Videokonferenzen getätigt. «Erschwerend kam noch hinzu, dass wir während des Lockdowns noch einen Neubau realisieren mussten. Das hat ein spezielles Schutzkonzept erfordert, da die Anzahl der Beschäftigten auf dem Gelände dadurch erhöht war. «Gerade in Zeiten von Corona, wo Menschen an verschiedenen Orten zusammenarbeiten müssen, ist es wichtig, dass die Kommunikation funktioniert. Deshalb haben wir im Wochentakt die Mitarbeitenden über die aktuelle Lage im Unternehmen informiert.» Einen digitalen Kick durch den Lockdown habe man nicht erfahren, denn die Infrastruktur für Homeoffice sei vorhanden gewesen. «Alles hat sehr gut funktioniert. Der Zusammenhalt und die Disziplin meiner Mitarbeitenden im Lockdown waren gross», lobt Koch.

Veränderung der Märkte durch Covid-19

Durch den Lockdown wird die Wirtschaft sicherlich Zeit brauchen, sich zu regenerieren, ist Koch überzeugt. «Für uns ist das laufende Geschäftsjahr eher weniger das Problem. Die bestehenden Projekte konnten weiterhin gut betreut werden.» Doch durch Covid-19 war und sei es schwierig, neue Projekte zu akquirieren.» Gerade die Partner im Mittleren Osten würden Wert auf ein persönliches Verhandeln legen. «Sobald es die Möglichkeiten zulassen, werden wir deshalb unter Einhaltung der vorgeschriebenen Schutzmassnahmen versuchen, diese Kunden schnellstmöglich wieder vor Ort zu besuchen.» Zudem investieren diese Länder momentan wegen des tiefen Ölpreises weniger. Im Gegenzug habe man aber auch feststellen können, dass mehrere Angelegenheiten sich reibungslos über gewisse Medien abwickeln lassen und so die eine oder andere Geschäftsreise eingespart werden kann.

Die Krise ist noch lange nicht vorbei

«Die Wirtschaft wird noch lange an der Pandemie nagen», ist Christoph Koch überzeugt. Die zweite Welle sei bereits da, jedoch sei momentan noch nicht einschätzbar, welche Auswirkungen sie haben wird. Doch dass die Krise durch neue Ideen und Konzepte gemeistert werden kann, davon ist er überzeugt. «Wir in der Schweiz haben es im internationalen Vergleich gut gemacht. Die Kommunikation vonseiten des Bundes war vorbildlich.»


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