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11.06.2024 MuriEindrückliche Werke
Filmschaffende aus der Kanti im Kino Mansarde
Das Kino Mansarde präsentierte handverlesene Filme von Schülerinnen und Schülern der Kantonsschule Wohlen.
Die Kinoleitung fördert mit ...
Eindrückliche Werke
Filmschaffende aus der Kanti im Kino Mansarde
Das Kino Mansarde präsentierte handverlesene Filme von Schülerinnen und Schülern der Kantonsschule Wohlen.
Die Kinoleitung fördert mit «Best of Kanti» die jungen Filmschaffenden aus der Kantonsschule Wohlen in ihrer Leidenschaft und Begeisterung für das bewegte Bild. Präsentiert wurden Filme aus allen Genres. Geschichten, Gedanken, Emotionen – spannend, überraschend und unterhaltsam umgesetzt. Die Dauer der Filme schwankte von ganz kurz bis zu einigen Minuten. Wie an einem Filmfestival wurden Preise für den Publikumsliebling, den besten Animationsfilm und ein Jurypreis vergeben.
Kino Mansarde: Filme von Kantonsschülerinnen und -schülern auf der Grossleinwand
In Zusammenarbeit mit dem Kino Mansarde bietet der «Kanti-Kino»-Anlass Nachwuchsfilmerinnen und -Filmern eine Möglichkeit, ihre Werke auf einer Grossleinwand zu präsentieren. Die gezeigten Filme beinhalteten sowohl Kurzfilme wie umfassendere Interviews.
Monica Rast
Hinter dem Kino Mansarde steht der Filmklub Muri. Drei Elternpaare innerhalb des Vereins hatten jeweils Schüler an der Kantonsschule, die das Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten besuchten. «Diese haben so gearbeitet für ihre Filme und sahen diese nur auf dem Bildschirm», erklärt Karin Buess, Programmleiterin Kino Mansarde. Durch ihre Initiative ist das Kanti-Kino entstanden und fand kürzlich bereits zum sechsten Mal statt. Ihr ist es ein Anliegen, die Jugendlichen in ihrem filmischen Handwerk zu unterstützen. Im Vergleich zu anderen Kantonsschulen ist die Kanti Wohlen bekannt dafür, dass sie immer wieder filmaffine Schüler herausbringt, welche sich erfolgreich für eine berufliche Laufbahn im Filmbereich entscheiden.
Filme, die unter die Haut gehen
Valentin Vock ist ein Schüler, der laut Barbara Aabid, Lehrperson für Bildnerisches Gestalten, über ein grosses Potenzial verfügt. Sein Beitrag «Bockt eifach nöd» spricht ein ganz besonderes Thema an. Barbara Aabid wusste bis zum Schluss nichts über die Arbeit des Schülers. Umso mehr war sie «erchlüpft» über das gewählte Thema, als sie den Film ansah.
Selbsttötung ist für jede Schule der Horror, und wenn man kurz nach dem Suizid eines Schülers einen solchen Filmbeitrag bekommt, umso mehr. Der Film erzählt die Geschichte eines Jungen, der immer tiefer in einem Sog aus Lustlosigkeit versinkt. Er ist so realitätsnah, weil keiner bemerkt, wie es um den Protagonisten (Valentin Vock) steht. «Ich war total geflasht», erzählte Barbara Aabid.
In einem weiteren Kurzfilm wurde das Thema Mobbing angesprochen, welches ebenfalls sehr aktuell ist. Bei den gezeigten Arbeiten handelte es sich um Filme, die als selbstständige Arbeiten im Rahmen einer Abschlussarbeit oder im Unterricht entstanden sind.
Vielseitige und grosse Auswahl
«Ich finde es beeindruckend, was alles entstanden ist», meinte Titus Bütler, ebenfalls Lehrer für Bildnerisches Gestalten an der Kantonsschule. Bütler arbeitet für das Schweizer Fernsehen und ist im Teilpensum zusätzlich an der Kanti tätig. Er und Karin Buess bildeten das Juryteam für den besten Film und die beste Animation. Durch zahlreiche Animationsfilme entschloss man sich, im letzten Jahr auch dieses Genre auszuzeichnen.
«Schon das Intro auf Zähnen ist speziell», kündigt Bütler den Siegerfilm in der Animation an. Toneffekte und Parallelmontage zeichnen den Film weiter aus. «Control freak» von Clara Holloway und Nylas Weibel konnte die Jury überzeugen. Für die zwei kam der Sieg eher unerwartet. «Als wir den Film drehten, haben wir nicht gedacht, dass er im Kino gezeigt werden könnte», meinte Weibel. Es war den 18-Jährigen schon etwas unangenehm, sich auf der Leinwand zu sehen. «Aber es war trotzdem cool», meinten sie unisono und freuten sich sichtlich über den Preis.
Der beste Film ging an «Das jüngste Gericht» von Loris Gulino, Anon Soppa, Angelo Lehmann und Manuel Keller. Für Karin Buess, die für die Programmation des Kinos Mansarde zuständig ist, ist die Geschichte, Spannung und die Bildersprache eines Films wichtig. Die vier Schüler konnten mit ihrem Film alle Kriterien abdecken und amüsierten das Publikum.
Das Publikum hat seinen Favoriten gewählt
Damit alle eine faire Chance um die Trophäe des Publikumspreises erhielten, konnten die Kinobesucherinnen und -besucher ihre Stimme für zwei Filme abgeben.
Am Schluss gab es unter den Favoriten ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei «Faszination Zirkus» von Elena Becker als Sieger hervorging. Die Zuschauer spürten die Begeisterung für den Zirkus und was von den unterschiedlichen Akteuren gesagt wurde, bestätigte sich in den Aufnahmen. Ein packender Film über Hingabe, Zusammenhalt, Freundschaft und Familie. «Es war ein tolles Erlebnis auf der Grossleinwand. Ich habe vorher nicht bemerkt, dass sich in einem der Filme eine Fliege eingeschlichen hatte», meinte Titus Bütler lachend.