Wohnungen statt Restaurant
14.08.2020 KelleramtBaugesuch für die Überbauung «Burestube» liegt auf
An der Hedingerstrasse in Arni ist das letzte Restaurant des Dorfes offen. Nach seiner Schliessung soll dort eine Überbauung mit Mietwohnungen entstehen. Das Baugesuch liegt bis am 22. August öffentlich auf.
Roger Wetli
Geplant sind drei Häuser mit insgesamt 30 Wohnungen, aufgeteilt in sechs 2,5-Zimmer-, 15 3,5-Zimmer und neun 4,5-Zimmer-Einheiten. Sie alle werden über eine gemeinsame Tiefgarage erschlossen, deren Zufahrt nicht direkt ab der Hedingerstrasse erfolgt, sondern über die Quartierstrasse «Im Steindler». Bauherrschaft ist die Firma «Beeler Immobilien AG» in Oberlunkhofen. Deren Geschäftsinhaber Alfred Beeler weiss um den wichtigen Ort in Arni. «Schon beim Kauf war man sich der heiklen Situation bewusst. Das Wirteehepaar Brändli hat einen festen Mietvertrag bis Ende 2020 und geht danach in Pension. Eine Weiterführung des Restaurants kam für sie nicht infrage.»
Passt gut in die Umgebung
Die Immobilienfirma lancierte letzten Herbst einen Architekturwettbewerb. «Von Anfang an hat man auch die Bauverwaltung ins Vorhaben einbezogen», so Beeler. Im Dezember entschied man sich für ein Projekt. «Es gefällt mit den abgeschrägten Aussenwänden und wirkt trotz der eng gesetzten Grenzen aufgrund Bauordnungen und weiterer Verordnungen in der Dorfzone modern, hell und grosszügig. Es passt in die Umgebung und fällt trotzdem durch seine Einzigartigkeit auf.»
Die drei frei stehenden Gebäudekörper würden sich durch ihre Grösse und Dachform in die bestehende Umgebung eingliedern. «Bei den Baukörpern an der Hedingerstrasse wurde bewusst auf das zweite Dachgeschoss verzichtet und die Dachflächen weniger steil gestaltet. Somit sind die Gebäude strassenseitig zurückhaltender», erläutert Beeler. Die Firstrichtung wurde um 90 Grad gedreht. «Die Häuser sollen entlang der Hedingernstrasse auf keinen Fall wie eine Mauer in Erscheinung treten, um den benachbarten Häusern eine möglichst gute Belichtung und Weitsicht zu erhalten», weiss Beeler. Mit der Ausrichtung der Wohnräume nach Süden und Westen konnten die Bauherren auf unschöne Dachgauben verzichten. Die spielerische Abwicklung der Fassaden würden die Baukörper filigraner erscheinen lassen. Beheizt werden die Häuser über eine Erdsonde. Eine Photovoltaikanlage sei ebenfalls in Planung.
«Es war allen Beteiligten wichtig, dass der herrlichen Lage Rechnung getragen werden soll und möglichst alle Bewohnerinnen und Bewohner davon profitieren können.»
Kein Bedarf an Gemeinschaftsräumen
Bewusst wurde auf grosse Wohnungen verzichtet. «In Arni gibt es eine Vielzahl an Einfamilienhäusern, welche diesen Bedarf abdecken», erläutert Alfred Beeler. «Recherchen haben gezeigt, dass kleinere Wohnungen auf dem Markt gesucht werden und in Arni nur in geringem Mass existieren.» Ebenfalls nicht eingeplant sind Gemeinschaftsräume. Im Aussenbereich sind aber gemeinsam genutzte Flächen vorgesehen. «Die Liegenschaft wird vermutlich vor allem durch Paare oder Einzelpersonen gemietet. Aus Erfahrung kann man sagen, dass hier der Bedarf nach gemeinschaftlichen Räumlichkeiten nicht vorhanden ist», so der Geschäftsinhaber.
Für die 30 Wohnungen sind sechs Besucherparkplätze vorgesehen. Dies würde den Vorschriften entsprechen. «Darüber, ob diese Anzahl genügt, kann man sich aber immer streiten», ist sich Beeler bewusst. Keine Parkplätze sind entlang der Hedingerstrasse geplant. Dies, weil einige der Wohnungen dort Schlafzimmer haben. Zudem wollen die Bauherren die Garagenabfahrt, die Besucherparkplätze, den Containerabstellplatz sowie die Veloabstellplätze an einem Ort bündeln.
Einzug im Jahr 2022
Erfolgen keine Einsprachen, soll der Baustart Anfang 2021 erfolgen. Sämtliche Wohnungen bleiben im Besitz der Bauherrschaft, welche diese vermietet. «Wenn alles reibungslos verläuft, werden die Bewohner im Sommer oder Herbst 2022 einziehen können.»