Zittrig im Babyglück
31.10.2025 Sport, Eishockey3. Liga: Patrick Bula (HC Fischbach-Göslikon) über den Erfolg gegen die Argovia Stars
Der HC Fischbach-Göslikon legt nach dem Derby-Erfolg gegen Wohlen gleich nach. Auswärts gibt es gegen die Argovia Stars einen 4:5-Sieg. Eine Hauptrolle spielt Patrick ...
3. Liga: Patrick Bula (HC Fischbach-Göslikon) über den Erfolg gegen die Argovia Stars
Der HC Fischbach-Göslikon legt nach dem Derby-Erfolg gegen Wohlen gleich nach. Auswärts gibt es gegen die Argovia Stars einen 4:5-Sieg. Eine Hauptrolle spielt Patrick Bula, der privat auf Wolke sieben schwebt.
Stefan Sprenger
«Hey Mann, ich weiss auch nicht, was los war.» Patrick Bula beschreibt eine Szene vom Freiämter Eishockey-Derby am letzten Sonntagabend. Es steht 4:3 für Fischbach-Göslikon, noch eine Minute bleibt zu spielen. Die Wohler nehmen den Goalie raus. Und Bula, der Offensivmann von Fi-Gö, kriegt den Puck auf den Stock. Das Tor ist leer, aber der 38-Jährige trifft die Kiste nicht. Respektive setzt er die Scheibe an den Pfosten. Die Wohler kontern, doch schaffen den Ausgleich nicht mehr. Fi-Gö siegt 4:3. Bula sagt: «Ich habe das leere Tor nicht getroffen, das passiert mir also selten. Das Derby war definitiv nicht mein bestes Spiel. Aber zum Glück hat es dennoch gereicht.»
Er wird erstmals Vater
Eine Erklärung für seinen nicht alltäglichen Fauxpas liefert er nach: «Ich hatte etwas Ladehemmungen, vielleicht war mein Stock an diesem Tag etwas zittriger als sonst. An diesem Tag – kurz vor dem Derby – habe ich meiner Mutter erzählt, dass ich Vater werde», erzählt Bula.
Mit seiner Partnerin Gloria schwebt der Wohler also auf Wolke sieben und ist im privaten Babyglück. Und was sich im Derby vielleicht noch in Ladehemmungen manifestierte, gibt ihm nur wenige Tage später Aufschwung. Denn am Dienstagabend stand das schwere Auswärtsspiel gegen die Argovia Stars an. «In den ersten beiden Saisonspielen waren wir als Team noch nicht gut. Gegen die Argovia Stars waren wir von Anfang an bereit. Das erste Drittel war sackstark», erzählt Bula. Schon nach zwei Minuten trifft ausgerechnet er zum 1:0 für Fischbach-Göslikon. «Offenbar bin ich wieder der Alte», sagt er lachend. Lars Neher und Marc Gisin legen nach. 10. Minute: 3:0 für Fi-Gö. Nun erwachen auch die Argovia Stars, verkürzen in der 11. Minute auf 1:3, in der 28. Minute auf 2:3.
5:4-Sieg gegen Argovia Stars: «Am Ende souverän»
Doch bis zum Ende des zweiten Drittels sorgen die Freiämter für klare Verhältnisse. Yves Simmen (34.) und der sackstarke Lars Neher (39.) erzielen zwei Tore. 2:5. Auch Goalie Ramon Hüsser ist in Topform. Die Argovia Stars können zwar noch auf 4:5 verkürzen, jedoch fällt der Anschlusstreffer nur wenige Sekunden vor Ablauf der Spielzeit. Fischbach-Göslikon macht es am Ende unnötig spannend. Auch weil man dämliche Strafen einfängt – beispielsweise gleich zweimal für zu viele Spieler auf dem Eis. «Egal. Am Ende war es ein souveräner Auftritt», sagt Bula. Fi-Gö steht mit acht Punkten aus den ersten drei Spielen auf dem 2. Rang. Nur der ungeschlagene Leader Laufen (der Wohlen unter der Woche mit 5:4 besiegte) ist besser. Wohin geht der Weg von Fi-Gö in dieser Saison? «Ich gehe aufs Eis, um Kübel zu gewinnen. Einfach so rumdümpeln ist nicht mein Ding. Ich will den Cupsieg, ich will die Meisterschaft gewinnen. Ich weiss, es sind ambitionierte Ziele, auch, weil die Gruppe in dieser Saison stark ist. Aber wir sind Fischbach-Göslikon und haben ein richtig geiles Team.»
Aufstieg? «Ein heikles Thema»
Und wie sieht es aus, wenn Fi-Gö den Meistertitel in der 3. Liga holt – folgt dann der Aufstieg in die 2. Liga? «Ein heikles Thema. Unser Team ist eher alt, wir haben keine eigene Nachwuchsabteilung. Somit ist der Aufstieg eher kein Thema. Aber wir würden es sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt genauer besprechen, wenn wir weiterhin ganz vorne dabei sind», so Patrick Bula weiter. Er lebt heute mit seiner Partnerin im Kanton Zürich, arbeitet als Zimmermann. Aufgewachsen ist er in Wohlen und begann auch beim HC Wohlen Freiamt seine Karriere als Hockeyspieler.
Wohlen hat ein «richtig gutes Team»
Was traut er den Wohlern in dieser Saison zu? «Ich habe das Gefühl, dass Wohlen ein richtig gutes Team hat. Sie haben mit Patrick Siegwart einen tollen Trainer und mit Joel Nietlisbach einen Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Ich glaube, auch Wohlen kann ganz vorne dabei sein.»
Er persönlich will jetzt vorne dabei sein, wenn es um die Vorbereitungen für sein erstes Kind geht. In rund einem halben Jahr ist es so weit. «Ich freue mich riesig.» Ein wenig nervös sei er jedoch schon. Einerseits wegen des Babys – andererseits, «weil ich die schönen Neuigkeiten noch nicht allen Teamkumpels erzählt habe». Spätestens am Sonntag werden es aber alle aus der Mannschaft wissen. Dann geht es im Heimspiel im Schüwo-Park (17.15 Uhr) gegen den EHC Bucheggberg um die nächsten Punkte.

