Der kantonale Verband tagte im Murimoos
Schon zur 88. Jahresversammlung war der Aargauische Verband für Zivilstandswesen im Bezirk Muri zu Gast. Für die nächste Schnapszahl traf man sich nun im Murimoos. Die 100. Versammlung wird nächstes Jahr in ...
Der kantonale Verband tagte im Murimoos
Schon zur 88. Jahresversammlung war der Aargauische Verband für Zivilstandswesen im Bezirk Muri zu Gast. Für die nächste Schnapszahl traf man sich nun im Murimoos. Die 100. Versammlung wird nächstes Jahr in Lenzburg gefeiert.
«Wir hatten schon Phasen mit grossen Fluktuationen», blickt Hans-Peter Budmiger, Murianer Gemeindepräsident, zurück. Die Rede ist vom regionalen Zivilstandsamt, dem nebst dem Bezirkshauptort noch ein Dutzend weitere Gemeinden angeschlossen sind. Aktuell sei die Personalsituation stabil. «Und nun schliesst das Spital seine Geburtenabteilung», zeigt Budmiger die Herausforderung: Wenn die 500 bis 600 Geburten im Jahr wegfallen, halbiert sich der Stellenbedarf beim Zivilstandsamt von derzeit 240 auf künftig 120 Stellenprozent. Sollte dereinst ein Geburtshaus einen Teil der Geburten in die Region zurückbringen, würde sich das allerdings wieder ändern. Budmiger spricht von «unsicheren Zeiten», gerade auch angesichts der dünnen Decke an Fachkräften.
Im Murimoos stand allerdings die Verbandsarbeit im Mittelpunkt. Nebst Genf und Zürich ist der Aargau einer von drei Kantonen schweizweit, die im Zivilstandswesen noch über einen Verband verfügen. Zu dessen 99. Generalversammlung durfte Präsidentin Tamara Zbinden 62 Stimmberechtigte und 18 Gäste begrüssen. Eine eindrückliche Quote bei 86 Mitgliedern, vier Frei- und sechs Ehrenmitgliedern. Sie hiessen die traktandierten Geschäfte alle einstimmig gut, darunter die Rechnung mit einem Plus von gut 4100 Franken.
Im Hinblick auf die 100. Jahresversammlung ist für kommendes Jahr ein Minus von 9000 Franken budgetiert. Zwei Drittel davon sind allerdings bereits durch Rückstellungen abgedeckt. Fest steht schon, dass die Versammlung auf den Freitag verschoben wird – damit am Tag danach alle frei haben. Am 11. September 2026 soll in Lenzburg in der Vergangenheit geschwelgt werden. Dazu will der Vorstand den Erfahrungsschatz der Mitglieder anzapfen.
Neuen Vizepräsident vorgestellt
Fünf Berufsleute wurden für das Erlangen des eidgenössischen Fachausweises gewürdigt, unter ihnen Silvia Villiger vom Amt in Sins und Selina Koch in Muri. Die Präsidentin strich in ihrem Rückblick die Vorteile des kantonalen Smart Service Portals hervor, dem digitalen Schalter, der verschiedene Dienstleistungen der kantonalen Verwaltung und der Gemeinden abdeckt. Weiter blickte sie auf die fast reibungslose Einführung des nationalen elektronischen Personenstandsregisters Infostar New Generation zurück, mit digitaler Belegablage als Mehrwert. Neu übernimmt Deepak Santschi das Vizepräsidium, wie der Vorstand in eigener Kompetenz konstituieren durfte. Nadia Furrer und Renate Zehnder vom Zivilstandsamt Muri wurden für die Organisation des Anlasses im Murimoos gewürdigt. Roland Peterhans, Präsident des nationalen Verbands, der ein Jahr nach dem Aargauischen ebenfalls sein 100-Jahr-Jubiläum feiern wird, berichtete, dass das neue Namensrecht länger auf sich warten lasse – bis 2027.
Informative Mitteilungen
Das bestätigte nach dem offiziellen Teil auch Sarina Baumgartner, Leiterin der Aufsichtsbehörde. Sie informierte weiter, dass mit dem Staatssekretariat für Migration eine Lösung gesucht werde, um die Wartezeiten, mit denen sich die Standesämter bei Anfragen konfrontiert sehen, zu reduzieren. Roger Lehner, Leiter Rechtsdienst vom Departement Gesundheit und Soziales, sprach über das Bestattungswesen und die Aufgaben, die seine Abteilung dabei wahrnimmt. Grundsätzlich ist dies Aufgabe der Gemeinden. Der Regierungsrat regelt die Grundsätze zur Wahrung von gesundheitspolizeilichen Interessen. Dazu gehört der Leichenpass, welchen die Zivilstandsämter für die Bestatter oder Angehörigen ausstellen.
Ein Besichtigungsrundgang durchs Murimoos und das Abendessen mit gemütlichem Austausch rundeten das Programm ab. --tst