Zum Wohle der Junioren
22.02.2022 SportNachwuchs-Förderung Wohlen wird wieder Footeco-Standort im Kanton
2019 ist der FC Wohlen aus dem Gebilde «Team Aargau» ausgetreten. Jetzt findet wieder eine Annäherung zwischen den Freiämtern und dem FC Aarau statt. Eine, die in erster Linie dem Wohl der Junioren dienen soll.
Josip Lasic
«Die Meinungsverschiedenheiten sind beigelegt», sagt Mike von Wyl, Vorstand Sport beim FC Wohlen. «Ab der kommenden Saison wird der FC Wohlen wieder Footeco-Teams betreuen können in den Altersklassen FE12, FE13 und FE14.»
Rund drei Jahre ist es her, dass der FC Wohlen die Zusammenarbeit mit dem «Team Aargau» beendet hat. Mit dem FC Aarau, dem FC Baden und dem FC Wohlen haben die drei besten Vereine des Kantons zusammengearbeitet, um den Junioren im Kanton die bestmögliche fussballerische Ausbildung zu ermöglichen. Der FC Wohlen hat sich in diversen Punkten ungerecht behandelt gefühlt und ist aus dem Gebilde ausgetreten. Mit Folgen für beide Seiten.
Standort Freiamt wurde verstreut
Während der damals neu dazugewonnene SC Zofingen den Westen des Kantons abdeckt in der Nachwuchsförderung, wurde weiterhin nach einem zusätzlichen Standort im Freiamt gesucht.
Gefunden wurden drei, wovon zwei nicht im Freiamt sind. «Die FE12, FE13 und FE14 waren auf Villmergen, Lenzburg und Meisterschwanden verstreut. Das hat die Organisation und vor allem die Kommunikation unter den Teams erschwert», sagt Frédéric Page, Leiter Administration beim Team Aargau. «Diese drei Standorte fallen jetzt weg und werden durch Wohlen als zentralen Stützpunkt ersetzt. Ein Standort im Freiamt, für das Freiamt und mit einer super Infrastruktur.» In der Pressemitteilung schreibt der FC Aarau: «Damit spannen mit dem FC Baden, dem FC Wohlen, dem SC Zofingen und dem FC Aarau vier erfahrene Ausbildungsclubs zusammen und gestalten die Aargauer Nachwuchsförderung aktiv mit. Dabei steht das Fordern und Fördern der jungen Talente im Vordergrund und soll den Aargauer Fussball nachhaltig weiterentwickeln.»
Der grösste Unterschied zwischen dem FC Wohlen und den anderen drei Clubs ist im Moment die fehlende U15 im Freiamt. Page: «Laut SFV sind aktuell nur drei U15-Mannschaften in einer solchen Gruppierung zugelassen. Deshalb wird es in Wohlen vorerst nur FE12-, FE13- und FE14-Mannschaften geben. Das bedeutet nicht, dass sich das in Zukunft nicht ändern kann.
Kooperation mit GC brachte nicht die gewünschten Ziele
Der FC Wohlen hatte in der Zwischenzeit mit anderen Problemen zu kämpfen. Ohne Partnerschaft, wie man sie mit dem Team Aargau hatte, konnten die Nachwuchsmannschaften nur noch im Breitenfussball agieren. Statt gegen die Junioren des FC Zürich, des FC Winterthur oder anderer Spitzenclubs zu spielen, hiessen die Gegner Villmergen und Sarmenstorf. Mit einer Kooperation mit GC wollte man dem abhelfen. Da die Zürcher aber in einem anderen Regionalverband sind, war keine Partnerschaft möglich, die den Wohlern Spitzensportteams erlaubt hätte. «Das Ziel, das wir mit GC hatten, konnten wir nicht erreichen. Deshalb haben wir die Zusammenarbeit beendet», sagt Mike von Wyl.
Idealer Zeitpunkt für Rückkehr
Mit der neu aufgenommenen Zusammenarbeit mit dem FC Aarau und dem Footeco-Standort Wohlen wird es den talentiertesten Junioren wieder möglich sein, auf höchstem Niveau ausgebildet zu werden. «Wir haben so gut gearbeitet, wie wir konnten», sagt von Wyl, «aber der Meisterschaftsbetrieb gegen andere Footeco-Teams hat gefehlt.»
Page erläutert, dass man beim FC Aarau froh ist, dass Wohlen als Standort im Freiamt zurückgewonnen werden konnte. «Die Strukturen in der Aargauer Nachwuchsförderung werden überarbeitet, deshalb ist es umso wichtiger, dass wir in verschiedenen Regionen des Kantons unsere Standorte haben.» Die Nachwuchsfussballer der diversen Footeco-Teams haben Chancen, innerhalb der Aargauer Pyramide hochzuklettern und sich später in den U15-Teams sowie der U16 und der U18 zu beweisen. «Je älter die Spieler werden, desto enger wird die Pyramide. Das Profi-Niveau erreichen nur die wenigsten», sagt Page.
Von Wyl ergänzt: «Und selbst diejenigen, welche den Sprung ganz nach oben nicht schaffen, profitieren von einer guten fussballerischen Ausbildung und kehren in die Stammvereine zurück. Somit ist es eine Win-win-Situation für alle.»
Was ist Footeco?
Der «Footeco» (Abkürzung FE) bildet die Schnittstelle zwischen Junioren-Breitenfussball und Junioren-Spitzenfussball und ist die erste Stufe der Nachwuchsleistungsförderung im Kanton. Mit Footeco steht der Weg offen in den Leistungsfussball-Bereich (U16 bis U18), wo sich die Talente mit den besten Nachwuchskräften des Landes messen können und durch eine professionelle Förderung an den Erwachsenen-Fussball herangeführt werden. --red