Auf dem Horben wurde eine Wanderweglücke geschlossen
Künftig müssen die Wanderer auf dem Horben nicht mehr auf die Strasse. Das neue Wanderwegstück wurde nun eingeweiht und mit einem Verbindungsbänklein sowie zwei Nussbäumen an der ...
Auf dem Horben wurde eine Wanderweglücke geschlossen
Künftig müssen die Wanderer auf dem Horben nicht mehr auf die Strasse. Das neue Wanderwegstück wurde nun eingeweiht und mit einem Verbindungsbänklein sowie zwei Nussbäumen an der Kantonsgrenze veredelt.
Thomas Stöckli
«Es ist leider nicht üblich, kantonsübergreifend etwas realisieren zu können», hielt Stefan Zemp, Gemeindeammann von Beinwil, fest. Das erklärt das illustre Grüppchen, das sich eingefunden hat, um gemeinsam anzustossen. Mit dabei war auch sein Amtskollege Alfons Knüsel aus dem luzernischen Hohenrain, dazu Vertreter der Landbesitzer-Familie Kurmann, der Luzerner Wanderwege, der Alpgenossenschaft und Stefan Villiger, Wirt auf dem Horben. Der Moment schien wie gemacht für den Anlass. Im Tal zeigte sich das Nebelfeld, in der Ferne ein eindrückliches Alpenpanorama. Es sind Tage wie diese, die den Reiz des Hausbergs ausmachen und die Ausf lügler in Massen anlocken.
Grenzverbindendes Bänklein
Früher mussten die Leute an der Kantonsgrenze für gut 400 Meter auf der Strasse gehen. Nun ist die Lücke im Wanderwegnetz geschlossen. «Eine besondere Freude ist die kantonsübergreifende Verbindung», hielt Zemp fest. Und diese Verbindung wurde am Eröffnungsfestakt denn auch zelebriert. Genau auf der Grenze hat der Gewerbeverein Ballwil-Hohenrain ein Bänklein aufgestellt, rechts und links, also auf Aargauer und auf Luzerner Boden, flankiert von je einem Nussbaum. «Ein tolles Symbol der Verbindung», so Zemp.
Beim Setzen der Bank und beim Pflanzen der Bäume hat auch Alfons Knüsel, Gemeindepräsident von Hohenrain, mit angepackt. Schliesslich sei er auch im Gewerbeverein, hielt er fest.
Menschen mit Menschen
Alfons Knüsel war es auch, der die Schliessung der Lücke im Wanderwegnetz initiierte. Bei seinem Amtskollegen in Beinwil stiess er mit dem Anliegen auf ein offenes Ohr: «Es war sehr unkompliziert und wir haben schon beim ersten Treffen eine Lösung gefunden», blickt der Gemeindepräsident von Hohenrain auf das Treffen im Frühjahr zurück.
Beide stören sich daran, dass man bei öffentlichen Projekten zuweilen das Gefühl haben könnte, dass die Welt an der Kantonsgrenze ende. Dabei zeige ihr Beispiel exemplarisch auf: Wenn Menschen wollen und miteinander reden, dann finden sich auch Lösungen. Und in ihrem Fall geht es nicht nur ums Wanderwegnetz, sondern auch grundsätzlich um den Erholungsraum Lindenberg und Horben. So lohne es sich auch, miteinander Überlegungen anzustellen, wie sich die Besucherströme lenken und die verschiedenen Bedürfnisse unter einen Hut bringen lassen.
Eine Überlegung könnte etwa sein, die ÖV-Anbindung zu verbessern. Schon in Planung ist mit Beteiligung der regionalen Planungsgruppen aus beiden Kantonen zudem ein Biketrail-Projekt. «Wenn wir die Biker sowieso nicht mehr zum Wald hinausbringen, so lohnt es sich doch, zumindest gute Lösungen zu finden, wie sich die Nutzung kanalisieren lässt», so Knüsel.
Verkehr optimieren
Bereits bewährt habe sich auch der Parkdienst auf dem Horben bei Grossandrang. Ein lokales Aufgebot ermöglicht es, die Parkplätze effizient zuzuweisen. Im Verkehrskonzept sind im Extremfall auch Strassensperrungen vorgesehen, was im ersten Jahr allerdings noch nie getan werden musste. Angedacht sind weiter Restriktionen für den Schwerverkehr, welcher die Route nicht selten als Schleichweg nutzt.
Kaum infrage komme nach Zemp und Knüsel allerdings ein Einbahnbetrieb. Schliesslich wollen die meisten Ausf lügler auf derselben Seite wieder runter vom Berg, auf der sie auch hochgefahren sind. Eine Umfahrung wäre entsprechend wenig sinnvoll und würde für viel längere Verkehrswege sorgen.