Zwei Parteilose steigen ins Rennen

  26.01.2021 Bremgarten

Auch Stefan Hausherr und Norbert Joller kandidieren für den Stadtrat

Die Stadtrats-Ersatzwahl vom 7. März für die zurücktretende Monika Briner wird wohl nicht zum Selbstläufer. Innerhalb der Frist haben sich offiziell eine Kandidatin und vier Kandidaten für den frei werdenden Sitz angemeldet.

André Widmer

Noch vor den Gesamterneuerungswahlen im Herbst dieses Jahres räumt Monika Briner (parteilos, vormals FDP) ihren Stadtratssitz. Sie will nach der Abschaffung der Schulpflege eine adäquate Nachfolge für das Ressort Schule im Stadtrat (Ausgabe vom 1. Dezember 2020). Nun kommt es zu einer spannenden Ausgangslage für den 1. Wahlgang der Ersatzwahl vom 7. März: Nachdem bereits in den letzten Wochen Claudia Bamert (Läbigs Bremgarte), Sandro Schmid (GLP) und Cyril Lilienfeld (FDP) ihre Kandidatur bekannt gegeben haben, meldeten sich nun vor Ablauf der Anmeldefrist auch noch zwei Parteilose an, die in der Stadt Bremgarten keine Unbekannten sind: Stefan Hausherr und Norbert Joller.

«Realistische Einschätzung»

Der 54-jährige Stefan Hausherr bezeichnet sich als parteiloser Bürgerlicher. Zuletzt politisch sich stark engagiert hat sich Hausherr rund um die schliesslich vom Volk abgelehnte Steuerfusserhöhung in Bremgarten, wo er im erfolgreichen Referendumskomitee zu den führenden Köpfen gehörte. Stefan Hausherr bezeichnet sich als stark verwurzelt in Bremgarten. «Sein beruflicher Werdegang führte den Wirtschaftsprüfer und Bankfachmann für namhafte Schweizer Banken an wichtige Stationen in New York, Singapur und London», heisst es in der Pressemitteilung zu seiner Kandidatur. Heute arbeitet er als Senior Compliance Officer mit Teams in Zürich und Genf, ebenfalls bei einer renommierten Privatbank in Zürich.

Aufgewachsen ist Hausherr in Bremgarten und Bergdietikon, er ist verwurzelt in seiner Heimatstadt durch den Tennisclub, den Skiklub und heute vor allem durch die Schützengesellschaft und den Freizeitclub Flachsee Hermetschwil. Erst im Herbst ist Hausherr als Friedensrichter wiedergewählt worden, diese Funktion hat er seit 2016 inne. Im Prinzip brauche es für das Amt eines Stadtrates Führungsverantwortung und Erfahrung sowie in der Funktion Reorganisationsfähigkeiten, so Stefan Hausherr. «Zu einem gewissen Grad» bringe er Kenntnisse und Einblicke in die Schule mit. Er trat für die Abschaffung der Schulpflege ein, weil eine rein strategisch tätige Schulpflege durch die Einführung des Schulleitungssystems obsolet sei. Und es brauche Flair für Zahlen und eine realistische Einschätzung dafür, «was die Stadt in finanzieller Hinsicht machen kann».

«Gute Alternative»

Als eine gute Alternative als Stadtrat bezeichnet sich Norbert Joller, zudem als «lebenserfahren und junggeblieben».

Joller ist gelernter Innendekorateur und arbeitet heute selbstständig als ausgebildeter Natur- und Erlebnispädagoge sowie Coach. Zudem ist er in der Stadt Bremgarten als engagierter Kulturschaffender in Erscheinung getreten und wirkt nach eigenen Angaben seit sieben Jahren als freier Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt der Gemeinwohlökonomie mit.

«In der Vergangenheit hat der 56-Jährige diverse alternative Bildungsprojekte mit der Schule Bremgarten umgesetzt, mehrere Jahre die Jugendarbeit geleitet und lokale Integrationsprojekte im Asylwesen unterstützt», heisst es in der Pressemitteilung zu seiner Kandidatur. Norbert Joller ist dreifacher Vater und zweifacher Grossvater. Er ist Mitbegründer des Vereins naturnahe Gemeinschaftsgärten und hat das Gemeinschaftszentrum Freiraum Bremgarten ins Leben gerufen, wie er mitteilt. In der Stadt ist er aktiv, führt seit 2006 das alljährliche Rechengassenfest durch und hat 2012 mit Freunden das Fäscht in der Märtgass lanciert, so Joller. Der Stadtratskandidat bezeichnet sich als «regional vernetzt, parteilos und bekannt als bunter und weltoffener Mensch mit Durchsetzungskraft».


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