Zwischen Theo- und Biologie
26.09.2025 Muri, LiteraturNeues Buch von Urs Pilgrim
«Homo religiosus – Wo Biologie und Spiritualität sich berühren». So heisst das Buch von Urs Pilgrim. Am Montag, 29. September, 19.30 Uhr, feiert es im Caspar-Saal Vernissage, samt Podiumsgespräch.
...Neues Buch von Urs Pilgrim
«Homo religiosus – Wo Biologie und Spiritualität sich berühren». So heisst das Buch von Urs Pilgrim. Am Montag, 29. September, 19.30 Uhr, feiert es im Caspar-Saal Vernissage, samt Podiumsgespräch.
Der Titel des Buches «Homo religiosus» schafft bewusst eine Assoziation zum anthropologischen Begriff Homo sapiens. Denn um einen religiösen Menschen ganzheitlich zu verstehen, sind auch naturwissenschaftliche Grundkenntnisse über den Menschen nötig. Im Schnittbereich zwischen Geistes- und Naturwissenschaft erfahren Ärzte, dass Körper und Geist eine untrennbare Einheit bilden. Über die unsterbliche Seele des Glaubens können sich die Biologie und die Medizin nicht äussern. Aber zum Aufbau und zur Funktion des Gehirns, dem Sitz der biologischen Seele, bestehen spannende neue Erkenntnisse. Sie zeigen, wo und wie religiöse Gedanken, Gefühle und Erlebnisse entstehen. Für Visionen, Offenbarungen, Heilungswunder und für andere religiöse Phänomene bieten Medizin und Biologie Erklärungen, die sich vom traditionellen Glauben unterscheiden. Das mag irritieren. Aber Wissenschaft kann dazu beitragen, den persönlichen Glauben ehrlicher und authentischer zu erleben. Ihm gilt es Sorge zu tragen. Denn er kann eine bedeutende Ressource sein, insbesondere auch für das Gesundwerden und das Gesundbleiben nach Krankheit oder Unfall.
Ungewohnte Perspektive
Auf dem Podium diskutieren der Theologe Markus Zimmer, der Physiker und Humanist Hans Widmer und der Arzt Urs Pilgrim über die zahlreichen Berührungspunkte zwischen Medizin, Religiosität und Spiritualität. Die institutionellen Kirchen verlieren Mitglieder, aber das Bedürfnis nach Spiritualität bleibt nach dem Kirchenaustritt auf erstaunlich hohem Niveau erhalten.
Urs Pilgrim führte mit seiner Frau Heidi während drei Jahrzehnten eine hausärztliche und spezialärztliche Praxis in Muri. Die wissenschaftsorientierte, evidenzbasierte Medizin erachtet Urs Pilgrim als Grundlage einer verantwortungsvollen ärztlichen Tätigkeit. In den Gesprächen mit Patientinnen und Patienten lernte er aber auch die Bedeutung der Religiosität und der Spiritualität kennen. --zg