108 lokale Lehrberufe
02.09.2025 Bremgarten, Jugend«Lehrplätz»: In zwei Monaten ist Premiere – die städtische Veranstaltung für Jugendliche konkretisiert sich
Der 5. November steht in Bremgarten ganz im Zeichen der Berufsbildung. Dann findet im Casino und im Reussbrückesaal die ...
«Lehrplätz»: In zwei Monaten ist Premiere – die städtische Veranstaltung für Jugendliche konkretisiert sich
Der 5. November steht in Bremgarten ganz im Zeichen der Berufsbildung. Dann findet im Casino und im Reussbrückesaal die Erstausgabe von «Lehrplätz» statt – eine Informationsplattform, die Schülern den direkten Kontakt zu lokalen Lehrbetrieben ermöglicht. Neben Klassenbesuchen während des ersten Halbtages ist der Anlass am Nachmittag und Abend auch für die breite Öffentlichkeit geöffnet.
Marco Huwyler
Kein Zweifel – Heranwachsende, die sich noch nicht sicher sind, wo sie ihre ersten beruflichen Schritte wagen, sollten sich den Mittwoch, 5. November, dick in der Agenda anstreichen. Wobei dies in vielen Fällen gar nicht nötig ist, da die Klassenlehrperson solcherlei für die Teenies übernimmt. Denn der Besuch an der Premiere der ersten Bremgarter Berufsbildungs-Plattform «Lehrplätz» ist für viele Oberstufen der Region Ehrensache und Pflichttermin zugleich. Bisher haben sich 19 Klassen aus Bremgarten, Jonen, Mutschellen und Zufikon angemeldet – insgesamt über 300 Schülerinnen und Schüler. Sie werden in drei Blöcken von 8 bis 15 Uhr durch den Lehrstellen-Parcours des Casinos geleitet.
Von A wie Apotheker bis Z wie Zinnpfeifenmacher
Was sie hier erwartet, tönt schon von den Zahlen her eindrücklich. «Wir haben 50 Aussteller aus 108 Lehrberufen in allen 22 Berufsfenstern», sagt Ralph Nikolaiski stolz, der die Erstausgabe der Lehrlingsberufsschau mitinitiierte und dafür seit vielen Monaten an zahlreichen Fronten weibelt. «Es wird eine tolle Sache. Ich freue mich richtig darauf», lächelt der Bremgarter Citymanager. «Lehrplätz» findet in Symbiose zur tags zuvor steigenden Palettenmesse statt, sodass die bereits aufgestellte Infrastruktur mit Palettentürmen als Schaustände genutzt werden kann.
Hier, über den roten Teppich des Casinos verteilt, finden sich während «Lehrplätz» unterschiedlichste Lehrberufe «vom Apotheker bis zum Zinnpfeifenmacher», wie Nikolaiski erklärt.
Anmeldephase läuft
Der Schul-Teil von «Lehrplätz» ist so konzipiert, dass die Jugendlichen in Kleingruppen von höchstens fünf Personen vier im Voraus für sie reservierte Ausstellerstände besuchen und in die Welt des betreffenden Lehrberufes eintauchen. «Momentan läuft bereits die Anmeldephase in einzelnen Schulen», berichtet Nikolaiski. «Es ist für mich spannend zu sehen, wie die Schüler vorgehen und welche Berufe sie favorisieren.» Einige würden etwa ganz spezifisch vier verschiedene Informatikstellen besichtigen – «während andere sich querbeet für ganz Unterschiedliches interessieren», lächelt der Citymanager.
Ziel ist es jeweils, verschiedene Bereiche des Unternehmens aus erster Hand kennenzulernen. Neben den vier für sie reservierten Einblicken können die Jugendlichen zusätzlich individuell weitere Stände besuchen. «Wir empfehlen, mindestens zwei bis drei zusätzliche Firmen gezielt mit vorbereiteten Fragen anzusprechen», sagt Nikolaiski. «Entsprechende Vorbereitungen werden vorgängig in den Schulen vorgenommen.»
So sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende ganz konkrete und hilfreiche Einblicke in Tätigkeiten, Arbeitsalltag und Ausbildungsmöglichkeiten erhalten. Ein Augenmerk liegt ausserdem darauf, die derzeitigen Lernenden der ausstellenden Betriebe aktiv einzubeziehen. «Aktuelle Lehrlinge sollen von Erfahrungen erzählen und dabei den Schülern hoffentlich interessante und hilfreiche Tipps geben, die ihnen selbst geholfen hätten», erklärt Nikolaiski. Auch praktische Einblicke sollen gewährt werden können – etwa, indem man Dinge ausprobieren kann oder zuschaut. Darüber hinaus werden die Jugendlichen informiert, welche Fähigkeiten während der Lehre erworben werden, wie viele Schultage zu bewältigen sind und welche Perspektiven sich nach Abschluss der Ausbildung eröffnen.
Rahmenprogramm mit Substanz
Ein fester Bestandteil des Programms ist zudem der Vortrag «Fahrplan Lehrstellensuche» auf der Casinobühne.
Dieser wird von den Schulklassen abwechselnd besucht, dauert rund 25 Minuten und vermittelt wichtige Informationen zum Bewerbungsprozess, von Schnupperlehren über Eignungstests bis hin zu Bewerbungskriterien. «Es ist auch ein wichtiger Bestandteil von «Lehrplätz», dass die Jugendlichen lernen, wie man die passende Stelle findet, wie man sich aufs Bewerbungsgespräch vorbereitet und wie man insbesondere mit Druck und allfälligen Absagen umgeht», sagt Nikolaiski. Das Rahmenprogramm rund um die Veranstaltung steht zwar in groben Zügen, wird aber noch ergänzt. «Gespräche diesbezüglich laufen noch», verrät der Citymanager. «Wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, darf man sich auf zusätzliche Highlights freuen.»
Öffnung für die breite Öffentlichkeit
Nachdem der Morgen und Mittag ganz den angemeldeten Schulklassen und den Lehrbetrieben gewidmet ist, wird «Lehrplätz» ab 14 Uhr für alle Interessierten geöffnet. Fünf Stunden lang, bis 19 Uhr, können Jugendliche, Eltern und weitere Besucher die Stände im Casino besichtigen und direkt mit den Berufsbildenden ins Gespräch kommen. Um den Besucherandrang abzufedern, wird den teilnehmenden Betrieben empfohlen, dass an jedem Stand mindestens zwei Ansprechpersonen präsent sein sollen. So bleibt auch für die Ausstellenden Zeit, selbst andere Stände zu besuchen, ihr Netzwerk auszubauen und zu pflegen oder auch einfach einmal eine kurze Pause einzulegen – beispielsweise zur Verpflegung zwischendurch.
Dafür zuständig ist die Metzgerei Stierli. Im Casino werden ganztägig Getränke, Früchte, kleine Snacks sowie Sandwiches und Hotdogs zu moderaten Preisen angeboten. «Damit auch Jugendliche sich diese gut leisten können», wie Nikolaiski sagt. Schliesslich soll der Anlass nicht wegen knurrender Mägen in Erinnerung bleiben. Sondern im Idealfall ein im positiven Sinne prägendes Erlebnis sein, das möglichst vielen jungen Individuen auf ihrem Lebensweg weiterhilft.