Der Kreditantrag «Inspiration Matterhaus» kommt am 19. November nochmals zur Abstimmung, um ein eindeutiges Resultat zu bekommen, Das ist gutschweizerische Demokratie. Zum 6 750 000 Franken teuren Projekt kann man sich fragen: Für welche Zukunft ist das geplant? ...
Der Kreditantrag «Inspiration Matterhaus» kommt am 19. November nochmals zur Abstimmung, um ein eindeutiges Resultat zu bekommen, Das ist gutschweizerische Demokratie. Zum 6 750 000 Franken teuren Projekt kann man sich fragen: Für welche Zukunft ist das geplant? Kirchenaustritte gibt es nicht erst jetzt. Alle christlichen Religionen befinden sich im Sinkflug. In 10 Jahren werden es in Muri 1000 katholische Nutzer und Steuerzahler weniger sein. Eine Trendwende ist wenig wahrscheinlich.
Das dargestellte Projekt sieht in der Abstimmungsvorlage gut aus: grosszügige Räume mit Eleganz und Glamour, Ich anerkenne das gerne. Aber der nüchterne Blick in die reale Zukunft ist bei der Bearbeitung verdrängt worden, Wir haben doch schon eine Kirche, deren Überdimension fast peinlich wirkt. Sie war von Anfang an zu gross. Dann die sogenannte Kapelle: ein nüchterner Untergeschossraum, ohne jede Atmosphäre. Ein neues Objekt soll diese Fehler vermeiden.
Ein neuer, weniger teurer Kirchgemeindesaal, flexibel für verschiedene Nutzungen, nicht zu gross und mit guter Stimmung für den Aufenthalt würde dem religiösen Gemeinschaftsleben gut dienen. Es ist aber zu bedenken, dass wir heute in Muri glücklicherweise schon über einen schönen Strauss von Sälen verfügen können.
Die jetzige Vorlage sollte abgelehnt werden. Anspruchsvolle Vorlagen gelingen oft nicht auf Anhieb, siehe Politik. Die Baukommission und die Planer unter der kundigen Leitung von Hans Peter Frey werden es dann schon schaffen, das Projekt zu überarbeiten für eine zweite, der Realität besser entsprechenden Vorlage. Die Arbeit für das jetzige Projekt war «nicht für die Katz». Man kennt jetzt die Problematik, muss nicht nochmals bei null anfangen.
Die katholische Kirche steht vor schweren Brocken von Problemen, die dringend gelöst werden sollten: Liberalisierung der Sexualität; Abschaffung des Zölibats; Gewährung eines Privatlebens für die Geistlichkeit; Gleichberechtigung und Gleichbehandlung der Frauen. Erst wenn diese Brocken bewältigt sind, kann es zur Beendigung der Kirchenaustritte kommen.
Benny Frey, Muri