Wohin mit Bremgarten?
12.09.2025 Bremgarten, WahlenDie Stadtratswahlen stehen vor der Tür – eine Auslegeordnung mit sämtlichen Kandidierenden
Ein Ammann-Kandidat, ein Duell um das Amt des Vize, drei Neue und drei Bisherige. Die sechs Kandidierenden für fünf Bremgarter Stadtratssitze stellen sich ...
Die Stadtratswahlen stehen vor der Tür – eine Auslegeordnung mit sämtlichen Kandidierenden
Ein Ammann-Kandidat, ein Duell um das Amt des Vize, drei Neue und drei Bisherige. Die sechs Kandidierenden für fünf Bremgarter Stadtratssitze stellen sich gut zwei Wochen vor dem Wahltag den gleichen vier Fragen.
Was sind für Sie Motivation und Antrieb, in den nächsten vier Jahren der Bremgarter Regierung angehören zu wollen?
Stephan Troxler, 1972, bisher, parteilos, Kriminalpolizist, kandidiert zusätzlich als Stadtammann. Lieblingsort in Bremgarten: Fällbaum in der Reuss:
Bremgarten ist seit Geburt mein Zuhause – meine Heimat, eine Herzensangelegenheit. Seit jeher habe ich mich für das Städtli engagiert, seit 1,5 Jahren im Stadtrat. Mein Netzwerk und die Bürgernähe helfen, Projekte voranzubringen und Lösungen zu finden. Mein Herz schlägt für ein lebendiges, modernes und trotzdem altehrwürdiges Bremgarten. Es ist wichtig, trotz angespannter Finanzen weitere Investitionen in die Zukunft zu tätigen, damit Bremgarten allen Generationen eine hohe Lebensqualität bietet. Dafür möchte ich mich neu auch als Ammann einsetzen.
Daniel Sommerhalder, 1979, bisher, SP, Leiter Marketing/Kommunikation, kandidiert zusätzlich als Vizeammann. Lieblingsort: Promenade:
Bremgarten ist mein Lebensmittelpunkt. Seit über 20 Jahren lebe ich hier, seit 2015 engagiere ich mich im Stadtrat. Viele Projekte habe ich angestossen, nun will ich sie mit Ausdauer weiterführen. Mit dem Rücktritt von Doris Stöckli und Raymond Tellenbach quittieren zwei erfahrene RatskollegInnen ihren Dienst – und ich werde, wenn ich wiedergewählt werde, zum erfahrensten Mitglied. Diese Erfahrung möchte ich als Vizeammann einbringen, Orientierung geben und Bremgarten entschlossen und mit klarem Kurs in die Zukunft führen.
Peter Werder, 1974, neu, FDP, CEO, kandidiert zusätzlich als Vizeammann. Lieblingsort: Reussbrücke, mit Blick flussaufwärts:
Wir wohnen in einer wunderschönen Stadt. Ich will als Vizeammann und in einem Team als Stadtrat Verantwortung übernehmen, denn wir haben ein paar Probleme zu lösen. Ich will mitanpacken.
Claudia Bamert, 1975, bisher, Läbigs Bremgarte, Erwachsenenbildnerin und Pädagogin. Lieblingsort: wo Menschen sich begegnen und Leben stattfindet:
In Bremgarten bin ich aufgewachsen, lebe und engagiere ich mich seit Jahren. Meine Motivation sind die aktuellen Projekte, die ich weiterentwickeln möchte. Ich will, dass unsere Stadt für alle attraktiv bleibt – zum Wohnen, Lernen, Arbeiten und Zusammenleben. Dafür setze ich mich mit Motivation und Überzeugung ein. Über zehn Jahre lang war ich in der Schulpflege tätig – zuletzt als Co-Präsidentin. Seit 2021 stehe ich im Stadtrat dem Ressort Bildung, Kultur und Sport vor.
Sandro Schmid, 1986, neu, GLP, COO, Lieblingsort: am Reussufer oder in der Turbine:
Ich möchte Verantwortung übernehmen und Bremgarten aktiv mitgestalten. Ich bin hier verwurzelt – durch Vereine, Freundschaften und mein Engagement im Alltag. Mich motiviert, dass ich dabei mitwirken will, dass unsere Stadt nicht stehen bleibt, sondern vorwärtskommt. Dafür braucht es Mut, Entscheidungen zu treffen und Lösungen umzusetzen, statt endlose Abklärungen. Bremgarten soll lebendig und attraktiv bleiben – dazu will ich meinen Beitrag leisten.
Claudio Müller, 1983, neu, SVP, Leiter Schaltanlagenbau, Lieblingsort: Bank an der Strasse zur Waldhütte Hermetschwil beim Waldrand mit Aussicht aufs Reusstal:
Die kommenden Jahre werden aufgrund des neuen Ammanns und Vizeammanns richtungsweisend für die Zukunft unserer Stadt sein. Diese Perspektive und die Möglichkeit, meine Erfahrungen aus der Wirtschaft und aus einem Handwerksbetrieb für unsere Stadt einzusetzen, motivieren mich, mich als Stadtrat zur Verfügung zu stellen. Ich möchte mich für unser Bremgarten im Stadtrat engagieren und mich einsetzen, die Lebensqualität für die jetzigen und zukünftigen Einwohner zu erhalten, und versuchen, diese zu verbessern.
Wo sehen Sie den dringendsten Handlungsbedarf in den kommenden vier Jahren? Und wie wollen Sie vorgehen, um dort etwas zu erreichen?
Stephan Troxler:
Schlussendlich dreht sich alles um die Finanzen. Es stehen grosse Investitionen in Infrastruktur an: ÖV-Drehscheibe, Schulraumplanung, Sportplatz, Casino und Obertorplatz. Gleichzeitig steigen gebundene Kosten, während die Steuereinnahmen sinken. Wir können uns nicht alles leisten – Güterabwägung, Verzichtsplanung und pragmatische Variantensuche sind die Stichworte der Zukunft. Das ist schmerzhaft und muss von allen getragen werden. Dazu braucht es Dialog, Kommunikation und ein Miteinander – das ist mir wichtig.
Daniel Sommerhalder:
Die kommenden Jahre sind entscheidend: Wir brauchen eine Sporthalle Bärenmatte, die qualitativ überzeugt und finanziell tragbar bleibt. Für das Casino braucht es eine Zukunftslösung, die passt. Gleichzeitig steigen die Schülerzahlen, weshalb eine vorausschauende Schulraumplanung unverzichtbar ist. Ich will mit Stadtrat, Verwaltung und Bevölkerung konkrete Lösungen entwickeln, die Bestand haben und Bremgarten langfristig sichern, statt Probleme zu verschieben.
Peter Werder:
Die Finanzen sind in Schieflage. Mir ist es ein grosses Anliegen, dass die Bevölkerung transparent informiert wird, wofür wir unser Geld ausgeben, welche Investitionen nötig oder welche Ausgaben wirklich gebunden sind. Und was warten kann. Vor allem: Was uns das alles wirklich kostet. Denn Transparenz schafft Vertrauen. Das erreichen wir mit ehrlicher Kommunikation.
Claudia Bamert:
Unsere Schulen, Sportanlagen, das Hallen- und Freibad und das Casino stehen vor grossen Herausforderungen. Bereits heute fehlen Schulräume und bei der Sportanlage Bärenmatte besteht dringender Handlungsbedarf. All diese Investitionen erfordern klare Prioritäten, Synergien und eine konsequente Finanzpolitik – ohne die Lebensqualität unserer Stadt zu opfern. Als mutige Teamplayerin mit Verantwortungsbewusstsein will ich diese Aufgaben weiter vorantreiben. Nicht im Alleingang, sondern mit der Unterstützung der Bevölkerung der Stadt Bremgarten.
Sandro Schmid:
Am dringendsten sehe ich die Finanzen. Nur mit soliden Grundlagen können wir wichtige Projekte realisieren. Gleichzeitig braucht es eine lebendige und saubere Altstadt – sie ist das Herzstück Bremgartens. Entscheidend ist, die Projekte klar zu priorisieren: Was bringt unsere Stadt wirklich vorwärts? Mir ist wichtig, Probleme gemeinsam anzugehen, kreativ nach Lösungen zu suchen und Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Claudio Müller:
Die Überprüfung der stetig gewachsenen Ausgaben hat für mich klar Priorität. Dem Trend des überproportionalen Wachstums muss schnell Einhalt geboten werden. Ein weiterer Punkt ist, dass in den letzten Jahrzehnten kaum neue Projekte angegangen wurden – es wurde verwaltet, aber kaum geplant. Nun, kurz vor Legislaturende, wurden Projekte präsentiert, angeblich – wie Bärenmatte, Casino oder ÖV-Drehscheibe – alles von höchster Dringlichkeit. Hier gilt es nun, die Dringlichkeit zu überprüfen und einen Fahrplan für die nächsten Jahrzehnte zu definieren.
Welches Bremgarter Projekt liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und weshalb?
Stephan Troxler:
Ich hätte viele Herzensprojekte – zurzeit steht die ÖV-Drehscheibe im Fokus. Ein Generationenprojekt, das Bremgarten einen riesigen Mehrwert bringt zu einem Preis, der dank den Synergien mehrerer paralleler Drittprojekte nie mehr so tief sein wird. Ein grosser städtebaulicher Fortschritt. Aber bei allem gilt: Die DNA des Städtli darf nicht verloren gehen. Sein Charme, die Märkte, das bunte kulturelle Angebot, die lebendige Altstadt, das kleinstädtische Flair und die besondere Seele unserer Stadt – all das muss Bestand haben.
Daniel Sommerhalder:
Besonders setze ich mich für das Wohnen im Alter ein. Dieses Anliegen wurde zu lange aufgeschoben. Bremgarten muss auch künftig genügend Pflegeplätze bieten und gleichzeitig neue Wohnformen schaffen, die Selbstständigkeit ermöglichen. Als Mitglied der Baukommission Alterszentrum Bärenmatt und in enger Zusammenarbeit mit Pro Senectute treibe ich diese Themen voran. Mit einer Alterskommission ab 2026 will ich sicherstellen, dass die ältere Generation in Bremgarten mehr Stimme und Gewicht erhält.
Peter Werder:
Klarheit brauchen wir in den kommenden Jahren beim Casino, der Bärenmatte und der generellen Schulraumplanung. Gerade beim Casino wurde schon viel diskutiert und wenig erreicht – ein ideales Projekt, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen. Und dann wäre es schön, wir könnten das Entsorgungsproblem in der Unterstadt zusammen mit der Bevölkerung definitiv lösen.
Claudia Bamert:
Die Schule ist mir ein grosses Anliegen. Sie ist der Schlüssel für unsere Zukunft. Wir brauchen moderne, attraktive Bildungseinrichtungen für Kinder, Familien und Lehrpersonen, die wir unbedingt gewinnen und halten wollen. Deshalb schaffe ich Rahmenbedingungen, die innovative Projekte ermöglichen und neue Wege in der Schulentwicklung eröffnen. Ebenso wichtig sind mir auch der Sport und die Kultur, denn beide verbinden Menschen, machen die Stadt lebendig und einzigartig.
Sandro Schmid:
Die Altstadt liegt mir besonders am Herzen. Sie ist das Gesicht Bremgartens – für uns Einheimische wie auch für Gäste. Damit sie lebendig bleibt, braucht es Sauberkeit, attraktive Rahmenbedingungen für Gewerbe und Gastronomie sowie eine gute Nutzung des öffentlichen Raums. Entscheidend ist, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, unterschiedliche Stimmen einzubeziehen und kreative Wege zu finden, damit unsere Altstadt stark und lebendig bleibt.
Claudio Müller:
Bremgarten hat sicherlich einen grossen Aufholbedarf bei den schulischen Einrichtungen, was vor allem den zukünftigen Generationen zugutekommt. Aber auch der Erhalt einer lebendigen, aktiven und ansprechenden Altstadt mit viel Publikumsverkehr ist für uns alle wichtig und eine Herzensangelegenheit. Darum möchte ich mich dafür einsetzen, dass die Altstadt den Postautoanschluss nicht gänzlich verliert und die verbleibenden Gewerbeflächen nicht an Attraktivität verlieren.
Warum darf Ihr Name am 28. September nicht auf dem Wahlzettel fehlen? Welche Fähigkeiten machen Sie zu einem guten Stadtrat?
Stephan Troxler:
Ich kenne Menschen, Besonderheiten und Bedürfnisse unserer Stadt. Als parteiloser, neutraler Kandidat kann ich Brücken bauen, ohne Vorurteile, Berührungsängste oder Parteifarben – meine Partei ist Bremgarten. Wer sich für unsere Gemeinschaft einsetzt, hat Respekt und Unterstützung auf sicher. Ich bringe Engagement, Motivation, Humor und pragmatische Hands-on-Mentalität mit. Als Stadtrat will ich die Interessen aller vertreten. Als Stadtammann möchte ich als Teamleader vorangehen und Bremgarten gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft führen.
Daniel Sommerhalder:
Ich stehe seit elf Jahren fast täglich im Dienst unserer Stadt, kenne zwei Departemente aus der Praxis und weiss, wie man Projekte von der Idee bis zur Umsetzung bringt. Mein Stil ist geprägt von Zuhören, fairen Dialogen und dem Zusammenführen unterschiedlicher Interessen. Poltern überlasse ich anderen – mir geht es um Resultate. Bremgarten braucht Erfahrung, Sachlichkeit und Verlässlichkeit. Darum will ich meine Stärken künftig auch als Vizeammann verantwortungsvoll einsetzen.
Peter Werder:
Ich bringe einerseits die Führungserfahrung mit, die ich in meinem Beruf sammeln durfte. Ich spreche auch heikle Themen an und will Lösungen finden. Ich kann auch einmal mit einer profilbildenden Niederlage umgehen. Andererseits kenne ich die finanzielle Situation der Stadt Bremgarten gut als Vizepräsident der Finanzkommission. So würde ich mich gern als Vizeammann einbringen.
Claudia Bamert:
Weil die Wählerinnen und Wähler wissen, was sie mit mir bekommen: Erfahrung – als Stadträtin und ehemalige Co-Präsidentin der Schulpflege. Ich kenne meine Dossiers im Detail und habe gezeigt, dass ich komplexe Projekte weiterbringe. Mein Führungsstil ist geprägt von Offenheit, Zuhören und der Suche nach tragfähigen Lösungen. Mir ist es ein grosses Bedürfnis, Menschen einzubeziehen und gemeinsam Wege zu finden, die Bremgarten vorwärtsbringen. Dafür braucht es Erfahrung, Verlässlichkeit und Haltung – genau dafür stehe ich.
Sandro Schmid:
Ich bringe Erfahrung aus Beruf und Vereinsleben mit und bin es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Mir ist wichtig, zuzuhören, anzupacken und pragmatische Lösungen umzusetzen. Bremgarten braucht keine endlosen Umfragen, sondern klare Entscheidungen. Gleichzeitig möchte ich diese nicht im Alleingang treffen, sondern gemeinsam mit der Bevölkerung tragfähige Lösungen entwickeln. Dafür stehe ich am 28. September.
Claudio Müller:
Aus meiner täglichen Arbeit als Handwerker weiss ich, dass ich nicht alles sofort haben kann und vor allem, dass alles irgendwie bezahlt werden muss. Durch sinnvolle Investitionen und einen nachvollziehbaren Plan – welcher vor allem Wert auf die Synergienutzung legt – möchte ich die Investitionslage für Bremgarten in die Zukunft sichern. Als Familienvater weiss ich, dass mein Wirken nicht vordergründig mir, sondern meiner Familie zugutekommt – dieses Engagement für ein grosses Ganzes will ich auch als Stadtrat umsetzen und vorantreiben.
Marco Huwyler