Am Informationsanlass wurde über zwei wichtige Geschäfte Auskunft gegeben
Der Gemeinderat von Niederwil informierte über den aktuellen Stand der beiden Geschäfte «Kauf Peterhans-Wiese» und «Neubau Gemeindehaus», welche an der ...
Am Informationsanlass wurde über zwei wichtige Geschäfte Auskunft gegeben
Der Gemeinderat von Niederwil informierte über den aktuellen Stand der beiden Geschäfte «Kauf Peterhans-Wiese» und «Neubau Gemeindehaus», welche an der kommenden Gemeindeversammlung am 27. Juni auf der Traktandenliste stehen.
Rund 40 Personen wurden in 90 Minuten umfassend informiert und hörten auch viele Zahlen. Vor allem aber wurden die Potenziale aufgezeigt, welche durch die Verknüpfung der beiden Geschäfte möglich werden. Die Gemeinde Niederwil besitzt die seltene Eigenheit, dass fast ihre gesamte öffentliche Infrastruktur an einer Strasse liegt – dem Schulweg. «Vom Dorfplatz bis zum Kindergarten reihen sich Kirche, Schule und Mehrzweckhalle, Gemeindehaus, Feuerwehr-Magazin, Fussballplatz und Festwiese auf», beschreibt Gemeindeamman Norbert Ender zu Beginn die Ausgangslage. Nur ein kleines Stück vis-à-vis der MZH liegt noch nicht in der öffentlichen Zone, die Peterhans-Wiese.
Intensive, aber faire Verhandlungen
Diese ist auf drei Seiten von öffentlichem Grund umgeben und damit nur bedingt geeignet als Renditeobjekt. Mit dem Kauf der Parzelle will sich die Gemeinde Entwicklungspotenzial über die nächsten 15 bis 20 Jahre schaffen. «Eine grosse Chance für unser Dorf», wie Norbert Ender betont. Nach intensiven, aber jederzeit fairen Verhandlungen mit der Erbengemeinschaft, der besagte Wiese gehört, habe man sich schlussendlich bei 950 Franken pro Quadratmeter gefunden und zu diesem Preis das Vorkaufsrecht für die Parzelle bekommen. Zusätzlich wurden gegenseitige grundbuchamtliche Zugeständnisse gewährt, so zum Beispiel ein Näherbau- oder Zufahrtsrecht. Bei einer Fläche von 1125 Quadratmetern ergibt sich ein Kaufpreis von gut einer Million Franken, über den die Niederwiler Stimmberechtigten im Juni befinden dürfen. «Gut investiertes Geld», ist Architekt Urs Müller überzeugt. Sein Büro war von der Gemeinde damit beauftragt worden, die Potenziale des Parzellenkaufs zu bewerten. Und sein Fazit war eindeutig: Die Möglichkeiten für die Gemeinde wachsen mit dem Kauf enorm. «Das Potenzial ist gross, insbesondere im Zusammenhang mit dem neuen Gemeindehaus.» Jenen Auftrag hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr vom Souverän erhalten, und er präsentierte dazu einen klaren Fahrplan wie auch eine Kostenprognose.
Weiterentwicklung der Schule in Beurteilung eingeflossen
Läuft alles nach Plan, soll das neue Gemeindehaus 2029 bezugsbereit sein und rund 6,6 Millionen Franken kosten. Der Neubau wird gemäss Frau Vizeammann Cornelia Stutz viele Bedürfnisse abdecken. So werden neben der Gemeindeverwaltung auch ein Kulturraum für 100 Personen sowie eine Bibliothek ihr neues Zuhause darin finden. Zusätzlich wird dem Aussenraum besonderes Augenmerk gelten. Er soll genauso wie der Neubau hindernisfrei ausgestaltet und damit zum beliebten Treffpunkt für Alt und Jung werden. Wichtig ist dem Gemeinderat ebenfalls, sich mit dem Projekt Optionen für die Zukunft offenzuhalten, sei dies eine Erweiterung der Büros oder zusätzliche Parkplätze.
Auch die Weiterentwicklung der Schule ist in die Beurteilung eingeflossen, sie kann aber rückseitig vom Schulweg abgewandt realisiert werden. Davon ausgehend, dass dem Kauf der Peterhans-Wiese zugestimmt wird, hat der Gemeinderat diese zusammen mit der Gemeindehaus-Parzelle als Perimeter für den laufenden Architektur-Wettbewerb definiert und zusammen mit der Jury auch bereits die Präqualifikation durchgeführt. Fünf Aargauer und ein Zürcher Planerteam wurden ausgewählt, die sich im Sommer an die Arbeit machen dürfen, sofern der Niederwiler Souverän sowohl dem Kauf der Peterhans-Wiese als auch dem Kredit über 145 000 Franken für den Wettbewerb zustimmt. Geht der Plan des Gemeinderates auf, soll der Bevölkerung dann im Sommer 2025 das Siegerprojekt präsentiert werden. Wer denn das Siegerprojekt aussuche, wollte ein Bürger wissen, und was passiere, wenn dieses der Bevölkerung nicht passe. «Dann haben wir einen schlechten Job gemacht und 145 000 Franken in den Sand gesetzt», gibt Ammann Ender offen auf diese Frage zu und ergänzt: «Das sollte natürlich nicht passieren!» --pf