Der Wolle auf der Spur
10.10.2025 Region Oberfreiamt, Boswil, Kallern, VereineReise der Trachtengruppe Boswil-Kallern
Es regnete stark, als die Trachtenfrauen den Car bestiegen. Aber die Sonne trugen sie im Herzen mit. Das erste Ziel war der Kaffeehalt in Reiden. Danach führte die Fahrt weiter nach Huttwil zum Spycher-Handwerk. Auf dem Weg zur ...
Reise der Trachtengruppe Boswil-Kallern
Es regnete stark, als die Trachtenfrauen den Car bestiegen. Aber die Sonne trugen sie im Herzen mit. Das erste Ziel war der Kaffeehalt in Reiden. Danach führte die Fahrt weiter nach Huttwil zum Spycher-Handwerk. Auf dem Weg zur Führung konnten sie bereits diverse Gattungen von Schafen begutachten. Nach der Begrüssung fassten alle einen Kopfhörer, damit sie den Ausführungen folgen konnten. Es war ganz viel Interessantes zur Herstellung der Wolle zu erfahren. Zuerst wurde die Tiere des Arche-Hofes gezeigt – vom Huhn über die Wollschweine mit ihren Ferkeln bis zu den Kamelen und Mohairziegen. Von ihnen allen kann Wolle gewonnen werden. Menge und Gewinnung sind unterschiedlich. Das Kamel streift im Frühjahr sein Fell ab, die Mohairziege wird gekämmt und die Ausbeute beträgt nur 350 Gramm pro Jahr. Nach dem Waschen bleiben zum Herstellen der Wolle gar nur 150 Gramm. Zum Vergleich: Bei einem Schaf fallen bei einer Schur zirka vier bis fünf Kilogramm an.
Danach konnten sich die Frauen vom Komfort der Jurten überzeugen. Später ging es zur Waschküche, wo die Schurwolle gereinigt wird, x-mal bei bis zu 60 Grad. Interessant war die Kardiermaschine, die das flauschige Vlies auf eine riesige Walze aufrollte. Diese Maschine verarbeitet pro Stunde zehn Kilogramm Rohwolle. Ein Schurwoll-Duvet wurde auf der Nachbar-Maschine genäht. Nun ging es zum ersten Verkaufsraum. Die vielen bunten Farben der Vliese und Wollen erschlugen einen fast. Eine Etage höher werden Spinn- und Webkurse angeboten. Einen Raum weiter wurden Kleider, Schuhe, Duvets, Cremen, Seifen mit Lanolin, das aus der Wolle gewonnen wird und die Elastizität sowie das Feuchthaltevermögen der Haut fördert, angeboten.
Im Bistro folgte das Mittagessen, im Emmental durften Meringues natürlich nicht fehlen. Und bis zur Abfahrt nutzten die Reisenden die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Produkten einzudecken.
Spannendes über Willisauer Ringli
Wegen des schlechten Wetters disponierte die Organisatorin um. Statt freier Besichtigung des Städtchens Willisau organisierte sie einen Vortrag über Willisauer Ringli im Café Amrein, dem Ursprungshaus dieser Spezialität. Die Interessierten erfuhren viel Spannendes aus den Anfängen und der aktuellen Zeit. Von den sechs Betrieben sind inzwischen nur noch zwei Bäckereien und die Firma Hug übrig geblieben, die Willisauer Ringli herstellen.
Nun verabschiedeten sich die Trachtenleute vom Luzerner Hinterland und peilten als letztes Reiseziel das Restaurant Bahnhof in Beromünster an. Dort genossen sie ein Zvieri oder ein Dessert. Und beim Einsteigen zur Heimfahrt zeigte sich sogar noch die Sonne, um dem perfekten Tag einen sonnigen Abschluss zu gönnen. --red