Ein Krimi zum Mitmachen
14.01.2025 Region Oberfreiamt, WaltenschwilMörderische Unterhaltung
Juma-Kongri Waltenschwil spielt Theater
Nach fünf Jahren Pause hat Autor und Regisseur Thomas Hauser, Wohlen, mit den jungen Spielern ein Theater entwickelt.
Im Stück wird aus einer ...
Mörderische Unterhaltung
Juma-Kongri Waltenschwil spielt Theater
Nach fünf Jahren Pause hat Autor und Regisseur Thomas Hauser, Wohlen, mit den jungen Spielern ein Theater entwickelt.
Im Stück wird aus einer Klassenzusammenkunft ein mörderisches Dinner mit zwei Toten. Zwischen den Gästen gibt es Unstimmigkeiten und der Gastgeber wird verletzt. Langeweile kommt bei der überzeugenden Leistung des Ensembles nie auf.
Co-OK-Präsident David Mühlebach freut sich darüber, was Thomas Hauser mit den Spielenden erarbeitet hat. Er ist auch begeistert, auf welches Interesse die Aufführungen stossen. --vaw
Die Juma-Kongri Waltenschwil präsentierte Uraufführung mit «Candle-Light-Dinner»
Nach einer fünfjährigen Pause lud die Juma-Kongri Waltenschwil wieder zum Theaterabend ein. Ein Candle-Light-Dinner mit zwei Morden wurde zum unterhaltsamen Theaterabend mit Mördersuche. Regisseur Thomas Hauser, der das Stück selbst geschrieben hat, gefiel die Zusammenarbeit mit den jungen Schauspielern.
Verena Anna Wigger
Das Stück spielt im Freiamt. Molto Franken, gespielt von Michael Wollenmann, hat seine ehemaligen Klassenkameraden nach 20 Jahren eingeladen. Zum Candle-Light-Dinner in seine alte Villa, in der auch seine Kunstsammlung hängt, und damit will er angeben. Während die Gäste eintreffen, zieht ein starkes Gewitter über Waltenschwil. Sechs ehemalige Schulkollegen werden erwartet, auch seine Angestellte Agi, gespielt von Tina Wiederkehr, ist eine seiner ehemaligen Mitschülerinnen. Nach und nach treffen die Gäste ein, so Maria Paparazzi, die Investigativ-Journalistin, gespielt von Alexandra Füglistaler, sie arbeitet für den «Goldenen Stern» und hat eine spitze Feder. Susi Müller, die Wetterfee vom regionalen Fernsehsender Tele M1, gespielt von Laura Lüthi, ist ganz begeistert vom Reichtum, den sie antrifft. Lock Schär, der Psychologe, gespielt von Yannic Keusch, will allen und jedem helfen. Lebensmittel-Ingenieur Dr. Isidor Neustadt, gespielt von Markus Opitz, hat seine Idee der zuckerreduzierten Mohrenköpfe teuer verkauft und ist ein gemachter Mann. Der Walliser Detektiv Herkules Träsch, gespielt von André Moos, sieht sich in seinem Element, als es die erste Leiche gibt. Etwas nervös ist die Kunsthändlerin Erie Gall, gespielt von Fabienne Hard, als sie in der Villa in Waltenschwil eintrifft.
Ein Treffen von Nicht-Freunden
Beim Zusammentreffen der acht Schulkolleginnen und Schulkollegen nach Jahren wird klar, dass sie schon während der Schulzeit nicht alle Freunde waren. Doch auf die Einladung ihres mit einem grossen Haus und scheinbarem Reichtum gesegneten Schulkollegen Molto haben sie sich zum Treffen überreden lassen. Das Stück nimmt seinen Lauf und die Handlung ist gespickt mit etlichen Pointen aus der Region und der Schweiz. So auch dem Funkloch in Waltenschwil oder einem Besuch auf der Kartbahn. Unterhaltsam stellen sich die Figuren vor, sei dies der penetrante Psychologe Lock, der fortwährend alle therapieren möchte, oder Susi, die schon in der Schule nicht die besten Noten schrieb und heute das Wetter bei Tele M1 präsentiert. Und dann ist ja noch Maria, die Klassenbeste, die durch ihre Arbeit dem einen oder anderen das Leben schwer gemacht hat und nun nach dem Genuss einer Bowle verstirbt. Und schon geht sie los, die Suche nach dem Mörder. Der Walliser Detektiv Herkules übernimmt da gleich die Leitung. Doch dann wird noch ein zweiter Mord begangen. Auch Isidor Neustadt wird Opfer einer Messerattacke. Jetzt ist die Verwirrung gross.
Mithilfe bei Aufklärung
Der zweite Akt geht zu Ende, als Susi Müller, die Wetterfee aus dem Stück, vor den Vorhang tritt und die Zuschauer auffordert: «Helfen Sie uns mittels des QR-Codes auf der Tischdekoration, aufzuklären, wer der Mörder ist.» Bis jetzt hatten sich die sechs Gäste von Molto in ihrer Einzigartigkeit gezeigt, wie der Walliser Detektiv oder die journalistisch begabte Agi, die als Hausangestellte arbeitet. Nach und nach kommt zur Sprache, dass sie alle grossen Unmut gegenüber Maria hegen, die durch ihr Wirken als Kritikerin immer wieder beissende Beiträge über ihre ehemaligen Klassenkollegen verfasste und deren Fortkommen damit gestoppt hat. Ein unterhaltsamer Abend und eine Inszenierung, die für viel Spannung und Überraschungen sorgt.
Einen Allrounder engagiert
«Ich wusste nicht, ob ich das mit diesen Leuten wagen kann», gestand Regisseur Thomas Hauser. Dass sich dies gelohnt hatte und seine Befürchtungen vergebens waren, zeigte die Aufführung und die Begeisterung des Publikums. Er hat es verstanden, zusammen mit den Spielenden die einzelnen Charaktere gekonnt herauszuarbeiten, sodass jeder in seiner Rolle aufgeht: «Die Spielerinnen und Spieler haben mehr aus den Rollen gemacht, als im Testheft geschrieben stand. Dafür bewundere ich die Leute», ist Hauser über seine Truppe begeistert.
Per Inserat hatte der Verein einen Regisseur gesucht. Thomas Hauser, der während seiner Zeit als Lehrer bereits fünfzehn Theaterstücke geschrieben und mit seinen Schülern aufgeführt hatte, ist das Wagnis eingegangen. Für den Verein hat er die Grundlage eines früheren Stückes verwendet und umgeschrieben, mit vielen lokalen Pointen, sodass das Publikum in der vollen Halle in der Bannegg gut unterhalten wurde.
Mehr als ein Regisseur
Hauser, der seit zehn Jahren in Pension ist, war zuvor Lehrer in Wohlen. Eines der Fächer, die er unterrichtete, war Zeichnen, dies hat er auch ins Stück integriert. Die Gemälde, die an der Kulisse in der Villa zu sehen sind, entstanden aus seinem Pinsel.
Der Verein gibt vollen Einsatz
David Mühlebach, der zusammen mit Silas Hard die Organisation des Theaters innehat, führte durch den Abend. «Wir sind begeistert, wie gross die Nachfrage in unserer Pause ist.» Sie hatten alle Hände voll zu tun, um ihre Gäste in der voll besetzten Halle zu bewirten. Er ist überwältigt: «Wir wurden regelrecht überrannt, so viele Essen haben wir verkauft.» Die zahlreichen Helfer vor und hinter der Bühne haben es möglich gemacht, dass die Besucher das Theater rundum geniessen konnten. Für die beiden Vorführungen vom kommenden Freitag und Samstag, 17. und 18. Januar, hat es noch Plätze frei und wer sich rasch entschliesst, wird auch in den Genuss der Küche kommen.
Ja, und dann war da noch die Auswertung des Zuschauerwettbewerbs. Durch das Funkloch verhindert, konnten die Gewinner nicht eruiert werden. So setzten die Organisatoren auf die Ehrlichkeit der Gäste und offerierten allen, welche die richtige Antwort eingegeben hatten, einen Mohrenkopf.



