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04.02.2025 Sport, SkiDie Erwartungen sind hoch
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann vor der WM
Heute Dienstag startet die 48. Alpine Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm in Österreich. Die Schweiz ist mit 13 Athleten und 11 Athletinnen vor Ort. Mit Urs Lehmann aus ...
Die Erwartungen sind hoch
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann vor der WM
Heute Dienstag startet die 48. Alpine Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm in Österreich. Die Schweiz ist mit 13 Athleten und 11 Athletinnen vor Ort. Mit Urs Lehmann aus Oberwil-Lieli ist ein Freiämter Präsident von Swiss-Ski. Er zieht Bilanz über die bisherige Saison der Sportler seines Verbandes und spricht über die Schweizer Medaillenhoffnungen sowie zwei weitere Weltmeisterschaften, die demnächst in der Schweiz stattfinden werden. --red
Urs Lehmann, Swiss-Ski-Präsident aus Oberwil-Lieli, vor den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Österreich
Heute Dienstag startet die Alpine Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm in Österreich. Die Schweizer Athleten haben bisher eine starke Saison gezeigt und dürfen mit grossen Ambitionen in die Wettkämpfe gehen. Mit Urs Lehmann ist ein Freiämter Präsident von Swiss-Ski. Er zieht Bilanz zur bisherigen Saison, spricht über die Chancen der Schweizer und über den Skisport im Allgemeinen.
Die 48. Alpinen Skiweltmeisterschaften starten heute Dienstag mit dem Teamwettbewerb. Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann freut sich schon auf die Wettkämpfe. «Ich erwarte ein grosses Ski-Fest. Weltmeisterschaften in Österreich sind immer sehr speziell. Bei unseren Nachbarn wird der Skisport ebenso zelebriert wie bei uns. Die Ambiance in Saalbach wird fantastisch sein.»
Zur Vorfreude dürfte sicher die gute Bilanz der Schweizer in der bisherigen Saison beigetragen haben. 13 Männer und 11 Frauen vertreten die Schweiz in Saalbach-Hinterglemm. Die meisten von ihnen konnten bereits an mehreren Weltcuprennen mit guten Resultaten überzeugen. «Ja, wir haben überragende Athletinnen und Athleten», sagt Lehmann. «Unser Team ist breit aufgestellt. Wir haben im Weltcup sowohl auf Frauen- als auch auf Männerseite in jeder Disziplin mindestens zwei Podestplätze herausfahren können. In bislang 46 Weltcuprennen stehen für Swiss-Ski schon 42 Top-3-Klassierungen zu Buche. Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass wir sowohl im Weltcup als auch im Europacup zahlreiche Premieren-Siege haben feiern dürfen.»
Überall mit Medaillenchancen
Die Schweiz führt im Weltcup die Gesamtwertung der Nationen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern an. Marco Odermatt ist Gesamtführender der Männer. Auf Rang 3 folgt mit Loïc Meillard bereits wieder ein Schweizer. Bei den Frauen ist zwar mit Federica Brignone eine Italienerin die Nummer 1 in der Gesamtwertung, aber mit Lara Gut-Behrami und Camille Rast auf den Plätzen 2 und 3 ist die Schweiz ebenfalls sehr gut vertreten.
Bei diesen Leistungen dürften auch die Ambitionen für die Wettkämpfe in Österreich sehr gross sein. «Wir sind zuversichtlich. Das Selbstvertrauen im Team ist aufgrund der eben erwähnten Resultate im Weltcup gross», kommentiert der Verbandspräsident. «Wir dürfen ohne Überheblichkeit sagen, dass wir in allen Disziplinen Chancen auf eine Medaille haben. Viele unserer Athletinnen und Athleten haben schon mehrere Grossanlässe erlebt – und sind dort erfolgreich gewesen. Aber wir wissen auch, dass uns nichts geschenkt wird und am Tag X viele Faktoren zusammenpassen müssen.»
Genau genommen sind es aus Schweizer Sicht mehrere Tage X. Die WM dauert von heute Dienstag bis zum Sonntag, 16. Februar. Mit Ausnahme von morgen Mittwoch und dem Montag, 10. Februar, (der als Reservetag eingeplant ist) finden täglich Wettkämpfe statt. Insgesamt werden in Saalbach-Hinterglemm aber nur noch 11 statt 13 Wettkämpfe durchgeführt, wie es 2021 und 2023 noch der Fall war.
Zuletzt gab es bei den Weltmeisterschaften zweimal je ein Parallelrennen für Frauen und Männer. Ursprünglich wollte der Internationale Skiverband FIS dieses Format ganz aufgeben. Nun ist es im Gegensatz zum Weltcup und zu den Olympischen Winterspielen wieder dabei – allerdings in Form eines Nationenrennens. Dieses bildet den Auftakt der Weltmeisterschaften.
Hoffnung, dass es keine Verletzungen gibt
Im Schweizer Lager hofft man nicht nur auf Medaillen. Wichtig ist auch, dass sich von den Athleten niemand verletzt. In dieser Saison gibt es im Weltcup auffällig viele Stürze. Etwas, was auch Ski-Boss Urs Lehmann Sorgen macht. «So wie bisher dürfen wir in unserem Sport nicht weitermachen. Schnellschüsse kann und soll es zwar nicht geben, aber das Ganze muss genau analysiert werden.»
Insbesondere der Weltcup im italienischen Bormio ist bei Lehmann im Kopf geblieben. «Da war es diese Saison besonders dramatisch. Was diesen Ort betrifft, bin ich der Meinung, dass die Rennen auf der Stelvio im letzten Saisondrittel angesetzt werden müssten. Sowohl die Schnee- als auch die Lichtverhältnisse sind im Februar oder März viel besser für die Fahrer. Bei Swiss-Ski selbst unternehmen wir enorme Anstrengungen, was die Minderung von Verletzungen angeht. Vor Jahren haben wir begonnen, die einzelnen Fälle zu erfassen und zahlreiche vorliegende Daten einfliessen zu lassen, um ein Muster daraus lesen und Vorkehrungen treffen zu können.» Die Hoffnung ist gross, dass es an der WM in Österreich keine grösseren Stürze oder Verletzungen geben wird.
Mehrere WMs in der Schweiz stehen bevor
Als Präsident des Schweizer Skiverbands hat Lehmann aber nicht nur auf Ski Alpin ein Auge. «Unter dem Dach von Swiss-Ski sind 11 Schneesportarten vereint. In 9 haben wir in dieser Saison bereits Weltcup-Podestplätze erringen können.»
Die Bilanz ist auch in den anderen Disziplinen gut. Der Freiämter hebt insbesondere Skispringer Gregor Deschwanden hervor. «Er zeigt unglaublich starke Flüge, landet fast ausnahmslos in den Top 10 und sprang bereits viermal in diesem Winter aufs Podest. Erfreulich sind aber ebenfalls die sieben Podestplätze im Langlauf.»
Und obwohl Lehmann selbst als Abfahrtspezialist im Ski Alpin zu Hause war, werden andere Weltmeisterschaften dieses Jahr für ihn nicht weniger wichtig sein. Ab dem 12. Februar ist die Schweiz in Lenzerheide Gastgeberin der Biathlon-WM. «Dies ist ein Meilenstein für diese Sportart hierzulande. Ich freue mich riesig darauf, das wird ein tolles Schneesportfest. Und zuletzt zeigte unsere Biathlon-Equipe ja auch stark ansteigende Form.» Wenige Wochen später folgen die Snowboard- und Ski-Freestyle-Weltmeisterschaften im Engadin. «Bis Ende März folgt also ein Highlight nach dem anderen. Als Schweizer Schneesport-Fan kommt man in nächster Zeit voll und ganz auf seine Kosten.» --spr/jl