Erfolg für die Ortsparteien
30.09.2025 Niederwil, Region Unterfreiamt, WahlenGemeinderatswahlen in Niederwil brachten ein deutliches Ergebnis
Die zurücktretenden Cornelia Stutz und Daniel Pietsch werden durch Manuel Stoop und Nina Haas ersetzt. Damit können die Mitte und die SVP ihre Sitze verteidigen. Die drei Bisherigen wurden mit ...
Gemeinderatswahlen in Niederwil brachten ein deutliches Ergebnis
Die zurücktretenden Cornelia Stutz und Daniel Pietsch werden durch Manuel Stoop und Nina Haas ersetzt. Damit können die Mitte und die SVP ihre Sitze verteidigen. Die drei Bisherigen wurden mit guten Resultaten bestätigt, Martina Balmer wird neu Frau Vizeammann.
Chregi Hansen
In Niederwil gibt es noch zwei aktive Ortsparteien. Und beide hatten am Sonntagnachmittag Grund zum Feiern. Sowohl die SVP wie auch die Mitte konnten die frei werdenden Sitze verteidigen. Die politische Zusammensetzung bleibt gleich wie bisher. Der Gemeinderat besteht aus zwei Vertretern der Mitte, zwei der SVP sowie der parteilosen, aber von der Mitte jeweils unterstützten Martina Balmer.
Diese erreichte mit 788 Stimmen das beste Resultat aller Kandidaten, knapp gefolgt von SVP-Gemeinderat Lukas Vock (763). Auch Gemeindeammann Norbert Ender (Mitte) knackte die 700er-Marke (719). Von den vier Neuen gelang Manuel Stoop (Mitte) mit 656 Stimmen das beste Resultat, gefolgt von Nina Haas von der SVP (545). Mit 415 Stimmen verpasste die parteilose Cécile Künzli das absolute Mehr von 418 knapp, chancenlos war die ebenfalls parteilose Colleen Furrer, die auf 218 Stimmen kam. Die Wahlbeteiligung lag bei hohen 48 Prozent.
Podium als ideale Bühne
Ammann Norbert Ender freut sich auf die Zusammenarbeit im neuen Gremium. «Natürlich ist es schade für alle, die nicht gewählt werden. Aber es ist schön zu sehen, dass so viele Personen Interesse haben und mitarbeiten wollen in der Gemeinde», sagte er. Ein Lob sprach er den Ortsparteien aus, die im Vorfeld gemeinsam ein Podium mit den vier neuen Kandidaten und Kandidatinnen organisiert hatten. Es ist wichtig, dass wir unter den Parteien zusammenarbeiten. Denn es geht nur gemeinsam», ist er überzeugt. Es sei jetzt das Ziel, sich möglichst bald über die Ressortverteilung auszutauschen, damit die Übergabe vorbereitet werden könne.
Grosse Änderungen sind nicht zu erwarten – im Vorfeld hatten Stoop und Haas Interesse gezeigt an den Ressorts der zurücktretenden Cornelia Stutz (Schule und Kultur) respektive Daniel Pietsch (Finanzen). Die beiden Neuen zeigen sich an der Wahlfeier denn auch erleichtert. Sie waren im Vorfeld zwar optimistisch, aber nicht ganz sicher, ob es schon im ersten Wahlgang reicht. Beide bedanken sich bei ihren Parteien für die Unterstützung. «Ich fühle mich in der Partei sehr gut aufgehoben», sagt etwa Manuel Stoop. Auch Nina Haas lobt den Rückhalt der Partei und auch das Podium. «Ich konnte mich und meine Ideen dort präsentieren», sagt sie. Stoop fand das Podium ebenfalls eine gute Sache. «Ich wurde anschliessend von Leuten darauf angesprochen, die selbst gar nicht da waren. Aber gehört haben, dass ich da einen guten Auftritt hatte», sagt er.
Die nötige Zeit können beide aufbringen
Die Neugewählten freuen sich auf die kommenden Aufgaben. Die 32-jährige Nina Haas arbeitet in der Finanzbuchhaltung eines grossen Kunststoffunternehmens und studiert daneben Betriebsökonomie. Daneben engagiert sie sich in der Feuerwehr Niederwil. Daran will sie trotz des neuen Amtes nichts ändern. «Ich kann mir meine Zeit gut einteilen», sagt sie. Der 44-jährige Manuel Stoop ist in leitender Funktion bei einem grossen Autoimporteur tätig ist. «Ich habe flexible Arbeitszeiten, daher lässt sich das Amt gut übernehmen», sagt er. Als Vater dreier Kinder sei er sich auch Notfalleinsätze gewohnt, fügt er lachend an.
Sich weiter engagieren
Von einer «leichten Enttäuschung, die ich erst einmal verdauen muss» spricht hingegen Cécile Künzli. Sie engagiert sich sehr in der Gemeinde und hat sich durchaus Chancen ausgerechnet. «Jetzt bin ich kurz frustriert, dann schau ich wieder nach vorne», sagt sie. Es sei schade, habe es nicht geklappt, gleichzeitig sei sie stolz auf das Ergebnis. «Als Parteilose war es für mich schwierig», bilanziert sie. Zudem habe sie sich am Podium klar gegen das Referendum geäussert, «das hat mich sicher Stimmen gekostet», glaubt sie. Auch wenn sie nicht gewählt wird, nimmt sie viel Positives aus den letzten Monaten mit. «Ich habe viel gutes Feedback erhalten», sagt sie. Sie werde sich auch weiterhin für die Gemeinde engagieren. In welcher Form, das sei offen. Ob sie bei den nächsten Wahlen nochmals antritt, kann sie nicht sagen. «Jetzt hätte alles gepasst. Wie es in vier Jahren aussieht, weiss niemand.»
Keine Änderung gibt es ganz an der Spitze. Norbert Ender wurde mit 660 Stimmen als Ammann bestätigt. Das Amt des Vizeammanns bleibt weiter in Frauenhand. Martina Balmer wird Nachfolgerin von Cornelia Stutz, sie kam auf 651 Stimmen. Stutz wiederum ist froh, kann sie Ende Jahr ihr Ressort weitergeben. «Ich habe meine Arbeit immer gern gemacht. Aber ich habe zuletzt auch deutlich gespürt, dass mich das Amt immer mehr belastet», sagt sie. Mit der Einweihung des neuen Kindergartens konnte sie zum Schluss der Amtsdauer noch ein wichtiges Grossprojekt erfolgreich abschliessen. So aufhören zu können, das ist natürlich genial», sagt sie.