Ganz bei seinem Körper sein
12.05.2023 Region Unterfreiamt, VillmergenBettina Weishaupt von der Massagepraxis Lebenszeit gewinnt Meisterschaft
Sie wusste gar nicht, dass es in ihrem Beruf Meisterschaften gibt. Als sie davon erfuhr, meldete sie sich aus Neugier an. Und holte in der Kategorie «fortgeschrittene Massage» den Sieg. ...
Bettina Weishaupt von der Massagepraxis Lebenszeit gewinnt Meisterschaft
Sie wusste gar nicht, dass es in ihrem Beruf Meisterschaften gibt. Als sie davon erfuhr, meldete sie sich aus Neugier an. Und holte in der Kategorie «fortgeschrittene Massage» den Sieg. «Das ist Anerkennung und Ehre zugleich», so Bettina Weishaupt.
Chregi Hansen
«Meine Hände sind meine Augen», sagt die erfahrene Masseurin. Sie spürt die Verspannungen und Blockaden im Körper der Frauen und Männer, die zu ihr kommen. Und achtet genau darauf, wie sie auf die verschiedenen Techniken reagieren. Bei Bettina Weishaupt gibt es kein Standardprogramm. «Mein Ziel ist es, eine persönliche und therapeutische Erfahrung zu bieten, welche dem Klienten guttut und zu seinem Wohlbefinden beiträgt», sagt sie. Sie hält nichts davon, dass eine richtige Massage schmerzen muss. «Mein Ziel ist die tiefe Entspannung.»
Dass sie einmal erfolgreich eine Massagepraxis führen würde, hätte sie sich früher nicht vorstellen können. Sie hat einst eine KV-Lehre absolviert, in diesem Bereich gearbeitet und ist später Mutter geworden. Den ersten Massagekurs hat sie nur aus Eigeninteresse besucht. «Die Ausbildung verlangte, dass man regelmässig andere massiert. Und zwar kostenlos. Aus den Feedbacks habe ich gespürt, dass ich das offenbar ganz gut mache», schmunzelt sie.
Seit 15 Jahren in eigener Praxis tätig
Es folgten weitere Kurse und Ausbildungen in verschiedenen Bereichen, die sie in ihre Arbeit integriert. «Ich habe meinen eigenen Massagestil entwickelt. Dank ständiger Fortbildung verfüge ich über ein grosses Repertoire an verschiedenen Techniken und Griffen. Massage sollte nicht immer gleich sein. Die Menschen sind es auch nicht. Ich gebe ihnen, was sie im Moment brauchen, und gehe auf ihre aktuellen Bedürfnisse ein», sagt sie von sich.
Vor gut 15 Jahren eröffnete sie ihre eigene Praxis. Erst an ihrem früheren Wohnort in Wohlen, seit einiger Zeit behandelt die Mutter zweier erwachsener Kinder ihre Klienten in Villmergen. In einem Gebäude, das von aussen eher etwas abweisend wirkt, hat sie im Innern eine kleine Oase eingebaut. Konnte hier nach eigenen Vorstellungen ein ideales Umfeld einrichten. «Ich habe hier einen Besprechungsraum und einen Behandlungsraum. Denn in Letzterem soll nicht mehr viel gesprochen werden. Zudem verfüge ich hier auch über eine Dusche, falls jemand direkt von der Arbeit kommt», sagt sie. Dass die Praxis direkt neben einer viel befahrenen Hauptstrasse liegt, sieht sie nicht als Nachteil – das Rauschen des Verkehrs könne durchaus eine beruhigende Wirkung haben. «Letztlich liegt es an mir und meiner Arbeit, dass die Klienten ganz abschalten können.»
Seriosität aufzeigen des Berufs
Eine ruhige und sanfte Umgebung ist ihr wichtig. Was für ein Gegensatz zu den nationalen und internationalen Meisterschaften in Fribourg. Hier stehen die Massageliegen aufgereiht in einer grossen Gymnastikhalle, arbeiten die Teilnehmer eng nebeneinander, streng beäugt von den Juroren, die vom einen zur anderen gehen und sich eifrig Notizen machen. «Es war ungewohnt und ich war anfangs recht nervös», gibt Bettina Weishaupt zu. Beurteilt werden dabei das Auftreten, die Organisation des Arbeitsplatzes, die Technik, der Flow und viele weitere Punkte. «Die Juroren sind alle auch therapeutisch tätig. Sie wissen also ganz genau, worauf es ankommt.»
Dass es überhaupt Meisterschaften für Massage gibt, wusste Bettina Weishaupt trotz ihrer langjährigen Erfahrung gar nicht. Sie hat per Zufall davon erfahren. Inzwischen weiss sie, dass solche Wettbewerbe weltweit durchgeführt werden. «Es geht darum, die Seriosität unseres Berufs aufzuzeigen und über die verschiedenen Techniken zu informieren», sagt sie. Sie hat den Austausch mit den Konkurrenten und Konkurrentinnen genossen. «Es war spannend, die verschiedenen Techniken zu beobachten.» Angetreten ist die Freiämterin in drei Disziplinen: klassische Massage, fortgeschrittene Massage und Freestyle. Am Ende eines anstrengenden Wochenendes konnte sie über den Sieg in der Kategorie fortgeschrittene Massage jubeln sowie über einen dritten Platz in der Gesamtwertung. «Es war meine erste Teilnahme, aber sicher nicht meine letzte», sagt sie.
Gleichgewicht herstellen, zum Wohlbefinden beitragen
Wichtiger als Auszeichnungen sind ihr aber die Klienten. Zu ihr kommen Menschen allen Alters, von Jungen bis zu Senioren, vom Bauarbeiter bis zum Bankmanager oder Chefarzt. «Es sind Menschen, die ihrem Körper etwas Gutes tun wollen. In unserer von Stress geplagten Welt geben wir ihm zu wenig acht», sagt Weisshaupt. Mit der Massage will sie dazu beitragen, dass Körper und Geist wieder zusammenkommen und der Mensch sich mit seinen Emotionen verbinden kann. Um so das Gleichgewicht wieder herzustellen und zum Wohlbefinden beizutragen. Dass ihr dies gelingt, beweisen die vielen langjährigen Klienten, die sie hat. «Es ist ein anstrengender, aber gleichzeitig wunderbarer Beruf», sagt Bettina Weishaupt zum Schluss. Und muntert alle dazu auf, seinem Körper auch das eine oder andere Mal etwas Gutes zu gönnen.
Für Informationen und Online-Terminvereinbarungen: www.lebenszeit.ch.