Jesuitenpater Marc-Stephan Giese morgen zu Gast in Villmergen
Während seines Besuchs in der Schweiz wird der deutsche Pater über sein Wirken in Jordanien berichten und warum es wichtig ist, der Kirche vor Ort beizustehen. Am 6. September ist er inVillmergen zu ...
Jesuitenpater Marc-Stephan Giese morgen zu Gast in Villmergen
Während seines Besuchs in der Schweiz wird der deutsche Pater über sein Wirken in Jordanien berichten und warum es wichtig ist, der Kirche vor Ort beizustehen. Am 6. September ist er inVillmergen zu Gast.
Der deutsche Jesuitenpater Marc-Stephan Giese kehrte vor Kurzem aus Jordanien nach Deutschland zurück. Während drei Jahren hatte er in der internationalen Pfarrei der jordanischen Hauptstadt Amman gewirkt. Derzeit berichtet er in verschiedenen Gemeinden in der Schweiz über das Leben der christlichen Minderheit in Jordanien.
«Jordanien war spannend für mich, weil es das Heilige Land ist, die christliche Gemeinde dort hat Geschichte: Jesus hat im Gebiet des heutigen Jordanien gewirkt und wurde dort getauft», berichtet Pater Giese. Die jordanischen Christen gehören zu den ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt. Jordanien ist Teil des «Heiligen Landes» und verfügt über mehrere biblischen Stätten, die Pilger wie auch Touristen anziehen. Dazu gehören unter anderem der Ort, an dem Jesus von Johannes dem Täufer getauft wurde, und der Ort, an dem Johannes der Täufer enthauptet wurde.
Internationale Gemeinde ist Treffpunkt der Kulturen
Pater Giese war bis vor Kurzem Pfarrer in der englischsprachigen Gemeinde in Jordaniens Hauptstadt. «Als ich in Amman ankam, war ich zunächst ein wenig überfordert vom Chaos dieser 4-Millionen-Stadt. Es gibt viel Verkehr und Verschmutzung, aber es ist auch ein sehr gastfreundliches Land und ich wurde gut aufgenommen.» Diese Gastfreundschaft wollte Pater Giese auch mit anderen teilen: «Es hat mich beeindruckt, dass diese Gemeinde ein Ort ist, wo sich verschiedene Kulturen treffen können. Neben Jordaniern kommen auch viele Flüchtlinge aus Ländern wie dem Irak, Palästina, Sudan und Somalia in die internationale Gemeinde», sagt Pater Giese.
«Ich fand es beeindruckend, zu sehen, wie die Christen der unterschiedlichen Herkünfte voneinander lernen und sich von der Glaubenstreue der Jordanier inspirieren lassen», erzählt Pater Giese. Trotz der zahlreichen Christen, die im Land Zuflucht suchen, sinkt deren Anteil in Jordanien seit Jahrzehnten. Heute machen Christen noch etwa 1,3 Prozent der Bevölkerung aus. «Insbesondere gut ausgebildete Christen wandern ins Ausland aus, was zu einem Ausbluten der christlichen Gesellschaft führt», stellt Giese fest. Durch die Projekte von «Kirche in Not (ACN)» bekommt die Kirche Jordaniens Unterstützung für ihre Arbeit. «Die Kirche in Jordanien ist arm, doch sie ist reich an Glauben und an Hoffnung, auch weil die Welt sich solidarisch zeigt», erklärt Pater Giese.
Der deutsche Pater wird morgen Mittwoch, 6.September, um 9 Uhr in der katholischen Kirche einen Gottesdienst feiern. --zg