Ständeratswahlen, zweiter Wahlgang: Marianne Binder-Keller (Mitte) gewählt
Marianne Binder-Keller von der Mitte ist die zweite Aargauer Vertretung im Ständerat. Sie holte 5000 Stimmen mehr als Benjamin Giezendanner von der SVP, der als Favorit in den ...
Ständeratswahlen, zweiter Wahlgang: Marianne Binder-Keller (Mitte) gewählt
Marianne Binder-Keller von der Mitte ist die zweite Aargauer Vertretung im Ständerat. Sie holte 5000 Stimmen mehr als Benjamin Giezendanner von der SVP, der als Favorit in den zweiten Wahlgang gestiegen ist.
Riesige Freude bei der Mitte Aargau. Marianne Binder-Keller wurde im zweiten Wahlgang in den Ständerat gewählt. Die Präsidentin der Mitte Aargau holte 84 431 Stimmen. Ihr Widersacher, Benjamin Giezendanner von der SVP, kam auf 79 429 Stimmen. Die Mitte schreibt in ihrer Mitteilung von einem «intensiven Wahlkampf, der einen sehr erfreulichen Schlusspunkt erreichte». Zudem feiert die Mitte Aargau mit der Wahl von Marianne Binder auch einen historischen Wahlsieg, sie ist nach 28 Jahren wieder im Ständerat vertreten. Die Mitte profitierte vom Bündnis Mitte-Links. EVP, Grünliberale, Grüne und die SP unterstützten die Kandidatur Binder.
Beide Freiämter Bezirke gingen an Giezendanner
«Den Wählerinnen und Wählern danke ich ganz herzlich für das in mich gesetzte Vertrauen. Die Unterstützung von EVP, GLP, Grüne und SP war für mich sowohl Motivation als auch grosse Verpflichtung. Ich werde dem Aargau und seiner Bevölkerung neben Thierry Burkart als Frau und konsensorientierte Mitte-Politikerin im Ständerat eine Stimme geben», so die neu gewählte Ständerätin Marianne Binder-Keller in einer Medienmitteilung.
Der Mitte ist mit dem Sieg von Binder die grosse Wende gelungen. Binder verbuchte auf Giezendanner einen Vorsprung von 5002 Stimmen. Stimmen erhielten Parteilose Nancy Holten (2879 Stimmen) und der Oberfreiämter Pius Lischer von der ig-gesundheit.ch (1385 Stimmen). Im ersten Wahlgang war noch alles umgekehrt: Giezendanner 86 430 Stimmen; Binder 48 414 Stimmen. Bei einer Stimmbeteiligung von 46 Prozent.
Im zweiten Wahlgang herrschte dann eine ganz andere Ausgangslage. Und die Mitte-Politikerin siegte in den Bezirken Aarau, Baden, Brugg, Laufenburg, Rheinfelden. Giezendanner holte die Bezirke Bremgarten (8566 Binder, 9318 Giezendanner), Kulm, Lenzburg, Muri (4073 Binder, 4785 Giezendanner), Zofingen und Zurzach.
Wohlen, ein Beispiel für die grosse Wende
Erdrückend war Binders Erfolg im Bezirk Baden (20 605 Binder, 13 271 Giezendanner). Ein Heimsieg. Repräsentativ für die grosse Wende war beispielsweise das Resultat in der Gemeinde Wohlen. Giezendanner konnte bei tieferer Stimmbeteiligung sein Resultat aus dem ersten Wahlgang (1478 Stimmen) nicht ganz halten, im zweiten Wahlgang waren es 1380 Stimmen. Und Marianne Binder gelang eine deutliche Steigerung von 863 Stimmen (erster Wahlgang) auf 1473 Stimmen im zweiten Wahlgang. Ein klarer Mitte-Sieg in der grössten Freiämter Gemeinde, wo die SVP die wählerstärkste Partei ist.
Obwohl SVP-Mann Giezendanner die Bezirke Muri und Bremgarten gewann, gingen vor allem die grösseren Freiämter Gemeinden an die Mitte-Vertreterin. Binder siegte neben Wohlen auch in den Bezirkshauptorten Bremgarten (1134 zu 924) und Muri (1045 zu 989). Fünf weitere mittelgrosse Freiämter Gemeinden gingen ebenfalls an Binder: Berikon (574 zu 549), Merenschwand (422 zu 416), Rudolfstetten (407 zu 371), Waltenschwil (367 zu 339), Zufikon (585 zu 548). An Giezendanner ging die Mehrheit der Freiämter Gemeinden. Vor allem in den kleinen Ortschaften gewann der SVP-Politiker.
Von der SVP zur Mitte
Und die viertgrösste Freiämter Gemeinde, Villmergen, stimmte auch mehrheitlich für Giezendanner (825 zu 549). Beispielsweise Boswil, Dottikon, Hägglingen, Jonen, Niederwil, Ober- und Unterlunkhofen, Rottenschwil, Sarmenstorf, Sins und Widen waren Giezendanner-Land.
Der SVP-Sitz von Hansjörg Knecht, der nicht mehr zur Wahl angetreten ist, ging mit Marianne Binder an die Mitte. Sie wird zusammen mit Thierry Burkart (FDP) den Kanton Aargau die nächsten vier Jahre im Ständerat vertreten. --dm