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07.11.2025 Region Unterfreiamt, VillmergenGrossauftrag in Kriens für Elementwerk der Xaver Meyer AG
Mit dem Handball-Länderspiel zwischen der Schweiz und Kroatien erlebte die Pilatus-Arena in Kriens ihren ersten Höhepunkt. Die neue Sport- und Eventhalle wird umrahmt von zwei Hochhäusern. Im ...
Grossauftrag in Kriens für Elementwerk der Xaver Meyer AG
Mit dem Handball-Länderspiel zwischen der Schweiz und Kroatien erlebte die Pilatus-Arena in Kriens ihren ersten Höhepunkt. Die neue Sport- und Eventhalle wird umrahmt von zwei Hochhäusern. Im Luzerner Projekt stecken auch viele Tonnen Villmergen.
Chregi Hansen
Es ist ein Bauprojekt mit ganz viel Strahlkraft. Im Krienser Trendquartier Mattenhof ist mit der Pilatus-Arena die modernste Midsize-Arena der Schweiz entstanden – ein Zentrum für Indoorsport und Events mit nationaler und internationaler Strahlkraft. Die Arena bietet Platz für bis zu 4500 Zuschauer. Zur Realisierung des Projekts wurden um die Arena zwei markante Hochhäuser mit Höhen von 110 und 50 Metern gebaut, die Platz bieten für 370 Mietund Eigentumswohnungen und Gewerbenutzungen im Sockel.
Beteiligt am Bau war auch die Xaver Meyer AG aus Villmergen. Ihr Elementwerk war zuständig für die Treppen und Brüstungen der beiden Hochhäuser. Auch in der Arena selber kamen Treppenelemente aus dem Freiamt zum Einsatz. Insgesamt wurden 1192 Brüstungselemente und 142 Treppenelemente produziert und termingerecht geliefert. Das macht umgerechnet rund 1500 Tonnen Betonelemente, die in Villmergen hergestellt und in Kriens verbaut wurden.
Nicht das grösste Projekt
Kein Wunder, spricht André Meyer von einem «spannenden Projekt» für seine Firma. «Es ist ein grosser Auftrag für uns, wenn auch nicht der grösste bisher», fügt der Bereichsleiter Elementbau an. Villmerger Know-how kam schon beim «The Circle» am Flughafen Kloten zum Einsatz oder auch bei den neuen Hochhäusern in Spreitenbach. Trotzdem ist der Einsatz in Kriens für die Xaver Meyer AG etwas Besonderes. Schliesslich soll hier künftig Schweizer Sportgeschichte geschrieben werden. «Es ist ein Projekt mit viel Reichweite und für uns sicher beste Werbung. Auch wenn man vor Ort unseren Namen nicht sieht», macht Meyer deutlich.
Das sei eben das Los seiner Abteilung. Die Sparte Elementbau tritt nicht als Bauunternehmen auf, sondern als Produzent und Lieferant. «Alle Teile werden hier in Villmergen produziert und dann auf die Baustelle geliefert. Für den Einbau sind dann die Unternehmen vor Ort zuständig», erklärt der Bereichsleiter. Dass man den Zuschlag für ein solch grosses Projekt erhält, hat sicherlich mit dem guten Ruf zu tun, den sich die Xaver Meyer AG im Bereich Elementbau erarbeitet hat. «Letztlich geht es aber immer auch um den Preis. Der Konkurrenzkampf ist gross», sagt Meyer.
Alle 1,5 Wochen ein neues Stockwerk
Neben dem Preis war die Logistik eine grosse Herausforderung. Vor allem beim 36-stöckigen «Tower» war die Taktung beeindruckend. Alle 1,5 Wochen entstand ein neues Stockwerk, dafür musste die Xaver Meyer AG jeweils 21 Brüstungselemente und zwei Treppenelemente liefern. «Wir arbeiten mit von uns vorgefertigten Formen, die gegossen werden und dann über Nacht aushärten. Dann werden die Elemente bei uns gelagert», erklärt André Meyer. Hier in Villmergen habe man genügend Platz für all diese Teile, auf der Baustelle in Kriens sah es hingegen ganz anders aus. «Die Baustelle befand sich mitten in einem bestehenden Quartier. Da war alles sehr eng. Der Polier vor Ort war extrem gefordert, wenn wir wieder einen Lastwagen voll Elemente angeliefert haben», weiss Meyer von seinen Besuchen vor Ort. Auch wenn das Giessen der Elemente im Endeffekt eine Serienarbeit sei, bleibe man stets gefordert. «Wir sind dafür verantwortlich, dass die Qualität vom ersten bis zum letzten Teil immer gleich hoch ist.»
Enge Verhältnisse auf der Baustelle
Der Auftrag in Kriens hat in den vergangenen Monaten viel Kapazitäten des Unternehmens beansprucht. Und auch Platz auf dem Firmenareal benötigt. Daneben galt es noch andere Aufträge zu erledigen. «Wir sind sehr zufrieden, wie das Projekt verlaufen ist.
Solche Grossprojekte bleiben etwas Besonderes, auch wenn es nicht das erste war», sagt der Bereichsleiter. Den fertigen Bau hat er noch nicht besichtigt.
Aber er ist sich bewusst, dass die Pilatus-Arena für die Region Luzern eine grosse Bedeutung haben wird.
Auch in der Arena beteiligt
Die ersten Projektideen dafür wurden bereits 2007 entwickelt. Viel Zeit beanspruchten die Sicherung der Finanzierung und die verschiedenen Planungsschritte samt Referenden. Der Baustart erfolgte im November 2022, vor einer Woche fand die offizielle Eröffnung statt. Das Investitionsvolumen für die Erstellung der Arena beträgt rund 55 Millionen Franken, verbaut wurden 31 400 Kubikmeter Beton und 3600 Tonnen Stahl.
Hierzu einen Beitrag geleistet zu haben, erfüllt André Meyer mit ein wenig Stolz. Und es sei besonders schön, dass die Villmerger Betonelemente nicht nur bei den beiden Hochhäusern zum Einsatz kamen, sondern auch im Stadion selber. «Wer dort über die anthrazitfarbenen Treppen geht, der benutzt ein Teil, das in Villmergen produziert wurde», schmunzelt Meyer. Letztlich aber sei dieses Projekt abgeschlossen und gehe der Blick bereits nach vorne.
«Die Auftragslage ist gut. Und wir machen ja nicht nur Grossprojekte, sondern erfüllen alle Kundenwünsche. Dabei sind uns neben der Qualität der Elemente auch eine gute Beratung und die Unterstützung im Bauprojekt ein Anliegen», betont der Bereichsleiter. Und der Erfolg spricht für sich, wie das Projekt in Kriens beweist, für das die Xaver Meyer AG direkt angefragt wurde. «Wir nehmen gerne solche Herausforderungen an», sagt Meyer stolz.


