Leistungen sind sehr gefragt
28.05.2024 Region Unterfreiamt, Sarmenstorf21. Generalversammlung der Spitex Oberes Seetal in Sarmenstorf
Die aus Sarmenstorf, Fahrwangen, Meisterschwanden und Bettwil kommenden Mitglieder wickelten statutarische Geschäfte ab und erhielten Einblicke in die vielfältige Arbeit der ...
21. Generalversammlung der Spitex Oberes Seetal in Sarmenstorf
Die aus Sarmenstorf, Fahrwangen, Meisterschwanden und Bettwil kommenden Mitglieder wickelten statutarische Geschäfte ab und erhielten Einblicke in die vielfältige Arbeit der Spitex-Verantwortlichen.
Stefan Treier
Vorstandspräsident Patrick Fischer freute sich, nebst den anwesenden Spitex-Mitgliedern auch Behördenvertreter aus allen vier Spitex-Gemeinden zu begrüssen. In seinem Jahresbericht umschrieb er das Berichtsjahr als ein Jahr der Konsolidierung. Was sich während der Corona-Pandemiezeit und durch den Leitungswechsel im August 2022 angestaut hatte, wurde überarbeitet oder in geordnete Bahnen geleitet.
Besondere Aufmerksamkeit genoss bei den Spitex-Verantwortlichen auch letztes Jahr die steigende Nachfrage nach Dienstleistungen. Die Einsätze der Spitex für die Unterstützung und Erhaltung der Lebensqualität von Menschen jeden Alters werden immer häufiger verlangt. Der Spitex-Kreis umfasst nahezu 10 000 Einwohner, «wobei wir in gewissen Bereichen am Anschlag sind», so Präsident Fischer, «die Situation ruft nach Anstrengungen für zusätzliches Personal». Aktuell sind 22 Personen im Pflege-, Hauswirtschaftsund Betreuungsdienst tätig. Die meisten der aus der Region stammenden Angestellten arbeiten in einem Teilzeitpensum. Die Pflegesituation wird sich in den kommenden Jahren zu einer grossen Herausforderung entwickeln.
Im Jahresbericht des Präsidenten durfte die Jubiläumsfeier im vergangenen Jahr nicht unerwähnt bleiben. Die Spitex Oberes Seetal konnte als Non-Profit-Organisation mit öffentlichem Auftrag ihr 20-Jahr-Jubiläum feiern und auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Man gönnte sich, als verdienten Dank für erbrachte Top-Leistungen, eine Mitarbeiterfeier, welche mit einer gemütlichen Schifffahrt verbunden war – ein bestens gelungener Anlass.
Auditjahr: Riesenaufwand mit Top-Ergebnis
In Vierjahresabständen werden in der Regel Leistungserbringer der Langzeitpflege auf ihre Qualität und Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen durch die zuständigen kantonalen Behörden überprüft. Eine solche Prüfung fand letztes Jahr wieder statt. Geschäftsleiterin Cornelia Mächler informierte über getroffene Vorbereitungen. Es wurden der Prüfbehörde rund 350 Dokumente eingereicht, was für Verwaltung und Pflegedienstleitung einen zusätzlichen Arbeitsaufwand von rund 380 Arbeitsstunden nebst demjenigen für die Abwicklung der normalen Tagesgeschäfte erforderte. Die Spitex Oberes Seetal hat bei diesem Audit im kantonalen Durchschnitt sehr gut abgeschnitten. Der Bereich «Strategie», so Geschäftsleiterin Cornelia Mächler, wird im Bericht des externen Audits DGS als besondere Stärke erwähnt: «Hier hat die Spitex Oberes Seetal im Vergleich zu den anderen Themen am besten abgeschnitten.»
Wachsende Aufgaben, grösserer Kostenaufwand
Auch die Geschäftsleiterin musste feststellen, «dass der Personalmangel spürbar ist und im Notfall gar temporäre Mitarbeiterinnen zu engagieren sind». Für den Mahlzeitendienst sind insgesamt sieben Personen zuständig, welche im abgelaufenen Jahr über 5100 Mahlzeiten zugestellt haben, Auch hier werden die Ansprüche grösser und man bemüht sich, aktuell mit dem bestehenden Personal die bestmöglichen Dienstleistungen zu erbringen.
Thomas Kaufmann informierte als Ressortleiter Finanzen eingehend über Details des Jahresabschlusses, der zufolge der steigenden Bedürfnisse und Nachfragen aus der Bevölkerung zum Teil wesentliche höhere Aufwandpositionen enthält, als bei der Budgetierung angenommen wurde. Andrerseits gab es auch höhere Einnahmen aus den Einsätzen für Pflegeleistungen sowie für Hauswirtschaft, Betreuung und den Mahlzeitendienst zu verzeichnen.
Eine zweite Herausforderung nebst dem Personal bildet das Thema Infrastruktur, mit welchem heute praktisch jede Spitex-Organisation konfrontiert ist. Bald jede Pflegefachfrau benötigt heute für ihre Arbeit einen PC, was nicht zu umgehen ist. Die Elektronik hat auch bei der Spitex Einzug gehalten. Der Personalaufwand lag rund 16,5 Prozent über dem Voranschlag. Dank der Beiträge der vier Gemeinden schloss die Rechnung letztlich ausgeglichen ab. Die Gemeinden Sarmenstorf, Fahrwangen, Meisterschwanden und Bettwil erbrachten zusammen rund 480 000 Franken als Beiträge zum Ausgleich der Spitex-Rechnung. Im Voranschlag waren 400 000 eingestellt.
Intensiver Tagesablauf der Spitex-Angestellten
Unter Verschiedenem baten Geschäftsleiterin Cornelia Mächler und Marianne Marti, Leiterin Fachbereich Pflege und stellvertretende Geschäftsleiterin um Verständnis, wenn es bei den vereinbarten Einsatzzeiten zu Verspätungen kommt. Selbst wenn man sich noch so sehr um die Einhaltung der vereinbarten Zeiten bemüht, kann es immer Unvorhergesehenes geben, welches zu zeitlichen Verzögerungen führt. Man kennt die Tagesabläufe nie genau zum Voraus. Bei Verspätungen von mehr als einer Stunde erfolgt eine telefonische Information.
Marianne Marti verfügt über eine 14-jährige Erfahrung als Pflegefachfrau und gab an der Versammlung einen eindrücklichen Einblick in den Tagesablauf der Pflege- und Betreuungsfachpersonen. Arbeitsbeginn ist in der Regel zwischen 6.15 Uhr und 6.30 Uhr und man beginnt mit dem Einlesen in die Dokumente. Schon gegen 7 Uhr ist Wegfahrt zu den Klienten. Ein Besuch kann unterschiedlich lange dauern, so von 10 Minuten bis gegen eineinhalb Stunden. Auch abends können noch bis fünf Besuche getätigt werden.
Bei Ersteinsätzen sind vorweg die Bedürfnisse abzuklären und, ob allenfalls noch Spezielles zu organisieren ist. Es müssen ärztliche Verschreibungen bei den Apotheken eingelöst wie auch nötige Gerätschaften für technische Pflegen organisiert werden. Oft dauern Tageseinsätze für eine Pflegerin bis gegen 21.30 Uhr, wobei auf eine gute Koordination der Einsätze geachtet wird. Ziel ist und bleibt eine hohe Qualität der Spitex-Einsätze, und dies bei steigenden Anforderungen an die Beteiligten.
Spitex Oberes Seetal, Büro in Fahrwangen, Lindenmatt 1. Telefon 056 667 25 00.