Mehr als ein Quartierverein
09.08.2024 Region Oberfreiamt, BenzenschwilDer Club Buchenweg Benzenschwil feiert Jubiläum – mit dem traditionellen Spanferkelessen morgen Samstag, 10. August
Vor 25 Jahren war es eine Jux-Idee. Doch noch immer sorgt der Club Buchenweg für ganz viel Kitt im Quartier. Seit wenigen Monaten ist Jasmin ...
Der Club Buchenweg Benzenschwil feiert Jubiläum – mit dem traditionellen Spanferkelessen morgen Samstag, 10. August
Vor 25 Jahren war es eine Jux-Idee. Doch noch immer sorgt der Club Buchenweg für ganz viel Kitt im Quartier. Seit wenigen Monaten ist Jasmin Klausner deren Präsidentin. Die 31-Jährige hat die ganze Geschichte aus unterschiedlichsten Blickwinkeln miterlebt und will dem Verein eine Zukunft geben.
Annemarie Keusch
Am Samstag steht die nächste Durchführung des Spanferkelessens an. Wieder werden rund 250 Gäste erwartet. «Ich freue mich», sagt Jasmin Klausner, die im Mai an der Generalversammlung zur neuen Präsidentin des Clubs Buchenweg Benzenschwil gewählt wurde. Auf die gemütliche Stimmung, auf vielfältige Begegnungen und auf kulinarischen Genuss. Ab 17 Uhr werden die Türen der Mehrzweckhalle Benzenschwil offen stehen, ab 18 Uhr wird Spanferkel serviert. Drei davon gibts, à je 60 Kilogramm. «Nicht mehr wirklich Ferkel», lacht Klausner. 90 Prozent der Gäste kommen wegen dieses speziellen und immer seltener gesehenen Gerichtes. Auch Jasmin Klausner mags. «Es hat für alle etwas dabei, vom Filet über Plätzli bis zur Schwarte», sagt sie.
Der Anlass gehört zu ihren jährlichen Fixpunkten. Gefehlt hat sie nur einmal – letztes Jahr. Sie hatte fast schon ein schlechtes Gewissen. «Ich hatte das Datum noch nicht eingetragen, als wir Ferien buchten», sagt sie. Seit 25 Jahren gibt es den Verein, nicht ganz so oft fand das Spanferkelessen statt. «Wegen der Pandemie, aber auch wegen Feuerverboten war es nicht immer möglich», weiss Klausner.
Ihr Vater war damals erster Präsident
Das Spanferkelessen ist für den Club Buchenweg ein jährlicher Höhepunkt. Da sind alle rund 25 Mitglieder im Einsatz. Gross und Klein ist gefragt, heute und auch damals. Jasmin Klausner erinnert sich, dass sie einst mit Leiterwagen Geschirr hin und her transportierten, als der Anlass noch im Wald stattfand und das Geschirr in einer privaten Abwaschmaschine gereinigt wurde. Sie erinnert sich daran, Kuchen verkauft zu haben, am Salatbuffet geschöpft zu haben. Seit mindestens 13 Jahren serviert die mittlerweile 31-Jährige. «Das mache ich sehr gerne», sagt sie und erzählt davon, gar einst mit einer entsprechenden Ausbildung geliebäugelt zu haben. Stattdessen wurde Klausner Coiffeuse, seit bald zehn Jahren führt sie ihren eigenen Coiffeur Jasmin an der Zurlaubenstrasse in Muri.
Ihr Vater René war erster Präsident des Clubs Buchenweg. Jasmin Klausner weiss: «Es war damals eine Jux-Idee.» Eine lustige Gruppe aus dem Quartier habe immer wieder am Grümpi im Dorf teilgenommen, allgemein Geselligkeit erlebt. «So kam die Idee auf, einen Verein zu gründen.» Neben Klausner und Milena und Elia Oldani, deren Vater einst ebenfalls Mitgründer war, engagieren sich mit Beat Räber und Adrian Stähli auch heute noch zwei Gründungsmitglieder im Vorstand. «Das ist das Schöne, hier kommen Generationen zusammen», sagt Jasmin Klausner. Dank dem Verein treffe man sich regelmässig, habe sich nie aus den Augen verloren, auch nach Wegzügen. Mittlerweile lebe ein stattlicher Teil der Mitglieder nicht mehr am Buchenweg. Auch Klausner nicht. «Aber immer noch in Benzenschwil», sagt sie und lacht.
Wieder mit Bar, vielleicht wieder mit Skiweekend
Neben gesellschaftlichen Anlässen – von Bowling über Gokart bis zum traditionellen Chlaushock – steht das Spanferkelessen im Zentrum des Jahresprogramms. «Schon immer», weiss Jasmin Klausner. Auch wenn dieses einst nur im kleinen Kreis bei Nachbarn im Garten stattfand. «Dieser Kreis wurde immer grösser. Nachdem der Anlass einige Jahre im Wald stattfand, war die Mehrzweckhalle im Dorf die einzige passende Möglichkeit.» Auch dieses Jahr werden die Spanferkel dort gebraten und von den Gästen verspiesen. «Alle Interessierten sind willkommen», betont die Präsidentin. Weil die Gäste mehr oder weniger aus dem familiären Umfeld und Freundeskreis der Mitglieder entstanden, wünscht sie sich, dass noch mehr Leute aus dem Dorf kommen. «Das wäre schön», sagt Jasmin Klausner.
Für das Jubiläum des Clubs unternimmt der Vorstand einen neuen Anlauf mit einer Bar. «Klein, aber fein», verrät Klausner. Und was plant sie als neue Präsidentin des Vereins? «Primär geht es darum, das Bewährte zu erhalten. Wenn es gelingen würde, das Skiweekend wieder zu reaktivieren, würde ich mich sehr freuen», sagt sie. Sich im Club Buchenweg Benzenschwil zu engagieren, das ist ihr wichtig. «Durch diesen Verein habe ich unzählige schöne Momente auf Reisen oder am Spanferkelessen erlebt. Darum will ich, dass das alles weiterlebt.» Die Grundlage für das Vereinsleben bildet der Gewinn des Spanferkelessens. Entsprechend hofft sie auf einen erfolgreichen Anlass am Samstag. Aufwand scheut der Club Buchenweg dafür keinen – Tischdekoration, Tischanordnung, Lampions, alles ist geplant, seit vielen Jahren. Und um 8 Uhr geht das erste Spanferkel auf den Grill, bevor es zehn Stunden später verspiesen werden kann. Übrigens gibts nicht nur Spanferkel zu essen, sondern auch Kalbsbratwürste und verschiedene Salate. «Für alle etwas», betont Jasmin Klausner. Ihre Vorfreude ist deutlich spürbar.