Mit Kreativität und Herzblut
05.12.2025 Region Oberfreiamt, JugendAm Weihnachtsmarkt der Schule Boswil haben sich die Kinder der Begabungsförderung als Organisatoren hervorgetan
Sie haben sich wieder selbst übertroffen, die 373 Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrpersonen in Boswil. Ihr Weihnachtsmarkt auf dem ...
Am Weihnachtsmarkt der Schule Boswil haben sich die Kinder der Begabungsförderung als Organisatoren hervorgetan
Sie haben sich wieder selbst übertroffen, die 373 Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrpersonen in Boswil. Ihr Weihnachtsmarkt auf dem Schulareal hat die Bevölkerung in Massen angelockt und in Adventsstimmung versetzt.
Thomas Stöckli
Es ist einiges los auf dem Pausenplatz der Schule Boswil. Jede Klasse hat einen Stand am grossen Weihnachtsmarkt der Schule. Alle sind sie liebevoll dekoriert. Angeboten werden selbst hergestellte Produkte, Haargummis und bedruckte Taschen, Tonschalen und Kerzenständer, Seifen und Sirup. Die Oberstufenschüler steuern die kulinarischen Angebote bei, unterstützt vom «Znünitisch».
Zustupf ans «Zuhause auf Zeit»
Alle zwei Jahre führt die Schule Boswil ihren Weihnachtsmarkt durch. Diesmal hat ihn erstmals die Begabtenförderung (Begafö) organisiert. Begleitet und beraten von der Schulischen Heilpädagogin Christine Marti haben die sechs Schülerinnen und zwei Schüler der vierten bis sechsten Klasse die Stände bestellt, die Flyer gestaltet, die Informationen kommuniziert und einen Spendenzweck für den karitativen Anlass gefunden.
Während ein Teil des Ertrags in die Klassenkassen aufgeteilt wird, darf sich immer auch eine wohltätige Organisation über einen Beitrag freuen.
Diesmal ist es die Ronald-McDonald-Stiftung, die Eltern von kranken Kindern direkt neben Spitälern ein «Zuhause auf Zeit» ermöglichen, für einen symbolischen Unkostenbeitrag zwischen 15 und 20 Franken pro Tag und Zimmer. Der Hauptteil der Kosten wird nämlich durch Spenden gedeckt.
Sie habe die Kinder bewusst machen lassen, verrät Christine Marti. Schliesslich gehört es zum Lernprozess, eigene Erfahrungen und auch mal Fehler zu machen. Ein solcher schlich sich etwa bei einem der drei Flyer-Sujets ein, die je in einer Auflage von 450 Exemplaren gedruckt wurden. Der Fehler konnte pragmatisch behoben werden. Überrascht zeigten sich die Kinder der Gruppe Begabungsförderung auch von der Komplexität ihrer Aufgabe. So galt es nach der Reservierung der Stände auch deren Transport zu organisieren. Ungewohnt sei es gewesen, beschreibt Christine Marti den Prozess, aber auch spannend und herausfordernd. Und offenbar hat es auch Spass gemacht: «Wir haben jedenfalls ganz viel gelacht», so die Leiterin der Begafö.
Das Miteinander pflegen
Die Gestaltung ihrer Stände beschäftigt die Klassen bereits seit den Sommer- und so richtig intensiv seit den Herbstferien. Mit viel Kreativität haben sie neue Ideen entwickelt. Nebst den Verkaufs- waren diesmal auch zahlreiche Unterhaltungsstände dabei, von Büchsenwerfen und Glücksrad bis zum Lösliverkauf. Am Mittwoch machten sich die ersten der insgesamt 373 Schülerinnen und Schüler bereits um 10 Uhr ans Einrichten der Stände. «Es überrascht mich immer wieder, mit wie viel Energie und Herzblut die Schülerinnen und Schüler die Herausforderung angehen», so Christine Marti. Gefallen findet sie vor allem am solidarischen Aspekt, sich miteinander für etwas einsetzen: «Das spricht für unsere Schule.»
Und der Einsatz lohnte sich. Nach zwei Stunden Marktbetrieb zeigten sich einereits grosse Lücken in der Auslage, andererseits srahlende Kinderaugen. Zwei Beweise dafür, wie gut das Angebot bei der Kundschaft ankam. Und an der mangelte es nicht. Mindestens 500 Interessierte drängten sich zwischen den Ständen, liessen sich in Vorweihnachtsstimmung versetzen und lauschten der Livemusik. Ganz spontan hat die Blaskapelle Holzhacker Boswil ihre Mitwirkung zugesichert.
Exkursion als Abschluss
Für die Begafö-Gruppe ist das Projekt nach der erfolgreichen Durchführung des Weihnachtsmarkts noch nicht abgeschlossen. Es gilt noch, die Einnahmen auszuzählen und auf die Klassenkassen sowie die Stiftung zu verteilen. Ein Besuch in Luzern, im 2013 eröffneten sechsten und neusten Haus der Ronald-McDonald-Stiftung, rundet die Erfahrung ab. Ein siebtes Haus ist übrigens in Zürich in Enstehung. Es soll bereits im kommenden Jahr eröffnet werden.
Und, hat sich die Organisation durch die Begabungeförderungsgruppe gelohnt? «Auf jeden Fall!», findet Christine Marti und betont mit strahlenden Augen: «Ich würde es auf jeden Fall wieder so machen.»



