«Nicoletti hätte Spass gehabt»
25.06.2024 Region Unterfreiamt, Sarmenstorf23. Nicoletti-Cup in Sarmenstorf mit 48 Mannschaften
Der Nicoletti-Cup fand erstmals ohne den Namensgeber Pasquale Nicoletti statt, der im letzten Jahr verstorben ist. Das Turnier inklusive Festwochenende war aus Sicht des organisierenden FC Sarmenstorf ein Erfolg. ...
23. Nicoletti-Cup in Sarmenstorf mit 48 Mannschaften
Der Nicoletti-Cup fand erstmals ohne den Namensgeber Pasquale Nicoletti statt, der im letzten Jahr verstorben ist. Das Turnier inklusive Festwochenende war aus Sicht des organisierenden FC Sarmenstorf ein Erfolg. OK-Chef Oliver Pelzer glaubt, dass der Patron Freude gehabt hätte.
Josip Lasic
Es waren intensive Tage für den FC Sarmenstorf. Der Nicoletti-Cup am Samstag und Sonntag bildete den Abschluss einer Woche, die am Mittwoch mit Public Viewing ihren Anfang genommen hatte und weiterging mit weiteren Spielen der Europameisterschaft, einem Promitalk am Freitag und dem FCS-Fäscht mit Festbetrieb und DJ am Samstag. Oliver Pelzer, OK-Chef des Nicoletti-Cups, ist überglücklich, wie die ganze Woche verlief. «Das Public Viewing des Schweiz-Spiels am Mittwoch, der Promitalk und natürlich das Turnier sind meine Höhepunkte des Ganzen», sagt er.
Dabei drohte die Stimmung insbesondere beim U9-Turnier am Samstag wortwörtlich ins Wasser zu fallen. Der Wettergott hatte es mit der jüngeren der beiden Kategorien nicht besonders gut gemeint. Starker Regen begleitete das Turnier. «Trotzdem hatten wir viele Leute vor Ort, von denen die meisten auch geblieben sind, als das Wetter immer schlechter wurde. Das ist erfreulich», so Pelzer. Mit dem U11-Turnier am Sonntag gingen insgesamt 48 Teams an den beiden Tagen an den Start. In den Altersklassen, in denen keine herkömmliche Meisterschaft mehr gespielt wird, sondern das neue Wettspielformat «play more football», ist der Nicoletti-Cup im herkömmlichen Turnier-Modus eine willkommene Abwechslung für die jungen Fussballer. «Wir sind froh, dass wir uns dafür entschieden haben, an der Tradition und dem Turniermodus festzuhalten. Die Kinder sind glücklich, dass sie all das, was sie mit ‹play more football› lernen, bei so einem Turnier auch umsetzen können.»
Alles in Absprache mit Familie
Mit einer Tradition musste zwangsläufig gebrochen werden. Gründer Pasquale Nicoletti ist im Vorjahr verstorben. Es war das erste Turnier ohne sein Mitwirken. «Das war schon ein Thema. Insbesondere für das OK und die Familie», erzählt Pelzer. «Viele der Kinder, besonders von auswärtigen Vereinen, wissen nicht, wer Pasquale Nicoletti war. Sie wollen Fussball spielen und Spass haben und die Freude sollte ihnen nicht durch den traurigen Hintergrund getrübt werden. Das wäre nicht in seinem Interesse gewesen», erklärt der OK-Chef. «Wir vom OK wissen aber, wem wir das ganze Turnier zu verdanken haben. Bei Momenten wie der Siegerehrung denkt man schon an ihn und weiss, dass er sonst dort gestanden wäre. Aber wir haben alles immer in Absprache mit der Familie gemacht, sodass es für sie stimmt. Und sein Wunsch war immer, dass die Kinder Freude am Fussball haben. Ich glaube, Pasquale Nicoletti hätte an der diesjährigen Ausgabe seinen Spass gehabt.»
Sieger: Letzikids und Footrebel
Freude hatten ganz sicher die erfolgreichen Teams. In der U9-Kategorie hat die Fussballakademie Footrebel vor der Barcelona Academy Zürich, dem SC Cham und dem SC Kriens gewonnen. Bei den U11-Junioren ging der Sieg an die Letzikids des FC Zürich vor dem FC Baden, den Young Boys Bern und dem SSV Reutlingen. Nachdem man im letzten Jahr das Turnier nach drei Jahren Corona-Zwangspause nur mit einer Altersklasse und Schweizer Teams neu lanciert hatte, waren in diesem Jahr bereits wieder zwei Alterskategorien und auch Mannschaften aus Italien und Deutschland mit dabei. «Es sind vielleicht nicht die bekanntesten Namen unter den ausländischen Mannschaften, die teilnehmen, aber es sind Teams und Vereine, die gut an den Nicoletti-Cup passen. Wir haben von ihnen positives Feedback erhalten und einige darunter kommen auch immer wieder zurück. Darüber sind wir sehr froh», sagt Pelzer.
Grossem Konkurrenzprogramm getrotzt
Die Jugendfeste in Seengen und Büttikon waren ebenso wie diverse Public Viewings ein grosses Konkurrenzprogramm zum Nicoletti-Cup und zu den restlichen Festivitäten des FC Sarmenstorf. Umso erfreuter war Pelzer, dass am FCS-Fäscht durchaus viele Jugendliche erschienen sind. «Das haben wir zum ersten Mal so durchgeführt mit DJ und allem und wussten nicht, wie es ankommen würde. Es waren dann aber doch rund 200 Leute da und nicht nur aus dem Verein, sondern auch externe Jugendliche.»
Es waren intensive, aber schöne Tage beim FC Sarmenstorf und ein erfolgreiches Turnierwochenende. «Das verdanken wir in erster Linie all den vielen freiwilligen Helfern. Das ist nicht selbstverständlich, dass die Leute ihre Freizeit für den Verein opfern. Und trotzdem kamen rund 500 Einsätze in all den Tagen zusammen. Dafür sind wir sehr dankbar.» Das Turnier und das Rahmenprogramm waren aus organisatorischer Sicht ein voller Erfolg. Den Abschluss des Ganzen bildete das Public Viewing zum letzten Gruppenspiel der Schweiz an der Europameisterschaft in Deutschland gegen den Gastgeber. Dort blieb der Schweizer Sieg zwar aus, der die Woche noch abgerundet hätte. Dennoch kann man sagen, dass das Turnier im Sinne des Gründers fortgesetzt wird. Und mit den Public Viewings, dem FCS-Fäscht und dem Promitalk wurde dem Ganzen ein würdiger Rahmen gegeben.