«Entweder/Oder» mit Christof Burkard, Jurist und Autor aus Waltenschwil
Christof Burkard ist in Waltenschwil aufgewachsen und lebt heute in Zürich. Er ist Jurist und Mediator und entwickelt Stadttouren. Mit «Saubermann» (Edition Maulhelden, ...
«Entweder/Oder» mit Christof Burkard, Jurist und Autor aus Waltenschwil
Christof Burkard ist in Waltenschwil aufgewachsen und lebt heute in Zürich. Er ist Jurist und Mediator und entwickelt Stadttouren. Mit «Saubermann» (Edition Maulhelden, info@maulhelden.ch) hat er seinen zweiten Roman veröffentlicht.
Analog oder digital?
Ganz klar analog. Die persönliche Begegnung, der Austausch mit der Welt, wie sie riecht, tönt und schmeckt, trägt unendlich viel mehr in sich als flirrende Pixel. Sitzungen am Tisch sind produktiver als Online-Veranstaltungen.
Schreiben oder Lesen?
Ich lese ständig und im Grunde alles, wie ein Mähdrescher. Aber erst beim Schreiben kann ich mir beim Denken zusehen, was nicht immer angenehm ist. Zu oft muss ich dabei erkennen, dass mein Denken sich wie ein Kreiselmäher drehen will.
Wein oder Bier?
Der Vorteil an Bier ist, dass es nicht wirklich betrunken macht, was man ihm auch als Nachteil auslegen könnte.
Seit ich aber das «Waltin» kenne, hat es der Wein schwer, auch wenn Josy Füglistaler in Waltenschwil schon lange ein feines Gewächs in Flaschen abfüllt.
Tag oder Nacht?
Schon Shakespeare hat in «Romeo und Julia» der Lerche, das heisst dem Tag, eine ernüchternde Wirkung zugeschrieben. Romeo hat bei Tageslicht erkennen müssen, wen er auf dem Balkon in der Nacht umarmt hat. Die Nacht ist die Zeit der Verheissung, mit der ich es definitiv besser habe.
Zürich oder Waltenschwil?
Ich führe an beiden Orten Rundgänge durch, mit meiner Frau zusammen sind wir als «Die Maulhelden» unterwegs. Während ich mich in Zürich den Orten von Kriminalität, Putsch und Revolution widme, folge ich in Waltenschwil der Bünz, dem Buneggli und der Lourdes-Grotte. Also keine Frage, oder etwa doch?
Juristerei oder Literatur?
Für mich ist die Juristerei nach wie vor Teil der Literatur.
Peach Weber oder Seven?
Peach Weber ist mir mit seiner Haltung als stolzer unabhängiger Bär bekannt, dessen Bärigkeit bei bombastischer Groteske richtiggehend blitzt und funkelt, auch wenn er das Niveau nicht immer halten kann. Seven hält das Niveau immer und ist garantiert kein Bär, aber für mich nicht fassbar. Überdies ist meine Musikalität weit näher bei Peach angesiedelt.
Dubler-Mohrenkopf oder Luxemburgerli vom Sprüngli?
Ganz klar die Mohrenköpfe! Wer je eine Schachtel tagesfrische geöffnet hat, wird die Duftwolke nie mehr aus seiner Erinnerung bringen, während die Luxemburgerli bei einer Blindverkostung nicht immer zu identifizieren sind.
«Starkstrom» oder «Saubermann»?
Klar «Saubermann», obwohl beide Kriminalromane aus meinem Berufsleben heraus entstanden sind. In «Starkstrom» werden verbandspolitische Themen ausgeleuchtet, die einen Bezug verlangen. In «Saubermann» bietet Kommissar Blum eine weitere Sicht über das Mittelland, muss nach Ungarn und tief in die pittoreske Welt des Metzgerhandwerks reisen. Das Katzengesicht auf dem Cover ist netter als der Totentanz auf «Starkstrom», obwohl ich viel weniger lang daran gemalt habe. --chh