Ski, Weltmeisterschaft: Die Schweiz holt 13 Medaillen und der Freiämter Verbandspräsident Urs Lehmann ist hocherfreut
Es war nicht ein Superstar, sondern eine breite und eindrückliche Teamleistung. Der Favorit liefert ab. 13 Medaillen holt die Schweiz an ...
Ski, Weltmeisterschaft: Die Schweiz holt 13 Medaillen und der Freiämter Verbandspräsident Urs Lehmann ist hocherfreut
Es war nicht ein Superstar, sondern eine breite und eindrückliche Teamleistung. Der Favorit liefert ab. 13 Medaillen holt die Schweiz an der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm. Urs Lehmann, Swiss-Ski-Präsident aus dem Freiamt, freut sich riesig – auch auf die Heim-WM in zwei Jahren.
Stefan Sprenger
Er war meist einer der ersten Gratulanten im Ziel. Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann. Beispielsweise als Franjo von Allmen sich zum neuen Abfahrtsweltmeister kürt. 1993 gelang Lehmann dasselbe. Der Freiämter, der in Rudolfstetten aufgewachsen ist und heute in Oberwil-Lieli wohnt, schaut auf eine herausragende Weltmeisterschaft zurück. «Die letzten zwei Wochen waren unglaublich. Wahnsinnig. Wir konnten Geschichte schreiben», so der 55-Jährige.
Diese WM setzt neue Massstäbe
Natürlich waren viele Emotionen mit dabei. Es waren ausschliesslich positive. Die Ski-Nation Schweiz sorgte für Glücksmomente am Laufmeter. Unvergessen die abrasierte Haarpracht der Speed-Männer. Jener Teamspirit ist etwas, worauf Urs Lehmann enorm stolz ist. «Das kommt nicht von heute auf morgen. Das ist uns über Jahre hinweg gelungen, solch einen Teamgeist aufzubauen», sagt er. Weiter meint Lehmann: «Dieser Erfolg ist kein Zufall. Das ist nicht über Nacht passiert.» Es ist das Resultat von jahrelanger Arbeit und ganz vielen richtigen Entscheidungen.
Am Samstag und Sonntag wurde die Ski-WM in Österreich mit den Slalom-Rennen beendet. Bei den Frauen gewinnt Camille Rast, bei den Männern Loïc Meillard – und holt damit das erste Slalom-Gold für einen Schweizer an einer WM seit 75 Jahren. Der perfekte Abschluss einer traumhaften WM-Reise. Die Schweiz holt fünfmal Gold, fünfmal Silber, dreimal Bronze. Urs Lehmann sagt: «Wir dürfen auf sehr erfolgreiche Weltmeisterschaften zurückblicken. Mit 13 Medaillen sind dies die zweiterfolgreichsten Weltmeisterschaften aller Zeiten. Insbesondere bei den Männern haben wir mit 9 Medaillen Geschichte geschrieben.» Doch nicht nur sportlich ist er hocherfreut, sondern hat auch ein Kompliment für den Veranstalter Österreich: «Auch aus Event-Perspektive waren dies herausragende Weltmeisterschaften. Und mit der Team-Kombination wurde eine höchst attraktive Disziplin ins Programm aufgenommen.» Diese WM setze neue Massstäbe.
In zwei Jahren findet die Ski-WM in der Schweiz statt. In Crans-Montana. Und genau dort erlebte die Schweiz 1987 die erfolgreichste WM aller Zeiten – und holte 14 Medaillen. Dies gilt es zu toppen. Man setze sich immer neue Ziele und will nicht stehen bleiben, wie Lehmann sagt. «Es ist jetzt ein wunderbarer Moment. Wir dürfen geniessen. Aber es geht bald wieder weiter.»
Heim-WM in Gefahr?
In diesen Tagen gibt es zudem einen kleinen Wermutstropfen bezüglich Heim-WM 2027. In Crans-Montana sind Einsprachen gegen den Bau des Ziel-Stadions hängig. Gegenüber dem «Blick» sagt Urs Lehmann: «Die sechs Herren, die Einsprachen gemacht haben, müssten sich des Folgenden bewusst sein: Das ist eine Aktion gegen den Skisport, Crans-Montana und das Wallis. Ich habe null Verständnis dafür.» Lehmann wird in wenigen Tagen gemeinsam mit FIS-Präsident Johan Eliasch mit ihnen reden, «damit wir dieses leidige Thema endlich vom Tisch haben». Und dann kann sich die sportlich hocherfolgreiche Ski-Nation Schweiz schon jetzt auf die Heim-WM in zwei Jahren freuen.