Tief beeindruckt von der Leistung
13.05.2025 Region Unterfreiamt, Musik, VillmergenMusikgesellschaft Villmergen: Ein Jahreskonzert der besonderen Art
Live gespielte Filmmusik und grosse Filmhits prägten das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Villmergen. Unter der Leitung von Peter Werlen zeigten die Musiker ihr Können und begeisterten das ...
Musikgesellschaft Villmergen: Ein Jahreskonzert der besonderen Art
Live gespielte Filmmusik und grosse Filmhits prägten das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Villmergen. Unter der Leitung von Peter Werlen zeigten die Musiker ihr Können und begeisterten das Publikum.
Monica Rast
Die Musikkommission ist im Grossen und Ganzen zuständig für das Programm am Jahreskonzert. Dieses Mal war es nicht irgendein Motto und dann die passenden Stücke dazu. Ihre Idee war es, zu einem Film live zu spielen. «Noch so gerne», meinte Dirigent Peter Werlen, als ihm der Vorschlag unterbreitet wurde. Er ist immer offen für neue Ideen und lobt die Musikkommission für ihr Engagement.
Die Umsetzung war für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung. Zuerst musste ein Film gefunden werden, welcher zur Besetzung der Musikgesellschaft passt. «Meistens ist es ein grosses Streichorchester, welches live zu einem Film spielt», erklärt Werlen.
Die Wahl fiel auf den rund 25-minütigen Film «1805 – A Town’s Tale». Die originale Filmmusik, so wie sie im Film erklingt, hat Otto M. Schwarz komplett für sinfonisches Blasorchester eingerichtet. Und somit ist es für ein Blasorchester möglich, die Kombination Spielfilm und Livemusik auf die Bühne zu bringen.
Dass die Musiker immer genau im richtigen Filmmoment einsetzten, wird möglich durch Click-Tracks. Werlen hörte über Kopfhörer die Clicks (wie ein Metronom), die ihm rechtzeitig angeben, wann das Orchester einsetzen soll. «Es ist sehr anspruchsvoll», erklärt der Dirigent. «Vor allem wenn man bemerkt, dass man im Tempo schon etwas weiter sein sollte.»
Musik, die eine Bandbreite von Gefühlen hervorruft
Die Geschichte, die der Film erzählt, spielt vor dem Hintergrund des 3. Koalitionskrieges zwischen den napoleonischen Truppen und den verbündeten Ländern in der Nähe von Krems/Niederösterreich während der «Schlacht von Dürenstein». Einerseits wird erzählt, wie die Bewohner von Krems mit einer List die Stadt vor dem Plündern durch die Franzosen bewahren. Andererseits steht die Liebe des französischen Soldaten Philippe, der aus dem Soldatenlager in den Weinbergen von Dürenstein desertiert, zu dem Mädchen Mina aus Krems im Mittelpunkt der Geschichte. Ein spannender, aufregender und romantischer Stoff zugleich, der durch die Musik die Zuhörer mit voller Wucht an Gefühlen traf.
Die Konzertbesucher waren wie geflasht von der Darbietung und auch die Musikgesellschaft samt Dirigenten strahlten vor Begeisterung über die gelungene Aufführung. «Ich bin total stolz, dass es geklappt hat», meinte ein überwältigter Dirigent von der Leistung der Musikerinnen und Musiker.
Aus der Filmwelt
Immer wieder mussten sie den Besuchern erklären, wie genau das Ganze funktionierte. «Man ist die ganze Zeit am Zählen», erklärte unter anderem Andy Koch. «Es braucht volle Konzentration.» Der Mut, so etwas an einem Jahreskonzert auf die Bühne zu bringen, hat sich gelohnt. Das Publikum war begeistert und belohnte die Darbietung mit grossem Applaus.
Der erste Konzertteil war ein spezielles Seh- und Hörvergnügen. Doch auch die weiteren Stücke, allesamt aus grossen Filmen, konnten sich hören lassen. «Pirates of the Caribbean», «Lord of the Rings», «The Sound of Silence» sind Titel von weltbekannten Filmhits und allen bekannt. Doch bei dem «Dance Medley» aus den Filmen Grease, Footloose und Flashdance gab es im Saal kein Halten mehr. Da wurde fleissig mitgeklatscht und die Zugabe aus «Stayin’ Alive» brachte das Fass zum überlaufen. Da wurde das Schlagzeugsolo von Jan Koch ebenso gefeiert wie das Saxofonsolo von Marcel Hauri. Kein Wunder gab es für diesen phänomenalen Abend Standing Ovations vom Publikum.
Im passenden Rahmen geehrt
Im Juni geht es für die Musikgesellschaft Villmergen an das internationale Blasmusikfestival nach Prag. Das Pflichtstück «Celtic Rituals» und «The Mask of Zorro» hat das Publikum am Jahreskonzert überzeugt. Nun muss es noch die Jury in Prag ebenso sehen. «Wegen unserem Ausflug nach Prag fallen die sonst üblichen Ehrungen an einem Musiktag oder Musikfest für unsere Jubilare weg», erklärte Präsident Urs Koepfli, «deshalb ehren wir sie schon im passenden Rahmen.» So bekamen Barbara Strebel für 25 Jahre das Abzeichen zur kantonalen Veteranin und Roland Zobrist für 50 Jahre das Abzeichen als kantonaler Ehrenveteran überreicht. Und holten sich den verdienten Applaus ab.