Vielfalt besser schützen
10.10.2025 Kelleramt, NaturInterpellation zum Flachsee
Der Freizeitdruck auf das Vogelschutzreservat steigt. Die Bremgarter Grossrätinnen Karin Koch Wick (Mitte) und Annetta Schuppisser (GLP) fordern drum weiterführende Massnahmen.
Er ist ein Wasser- und Zugvogelreservat ...
Interpellation zum Flachsee
Der Freizeitdruck auf das Vogelschutzreservat steigt. Die Bremgarter Grossrätinnen Karin Koch Wick (Mitte) und Annetta Schuppisser (GLP) fordern drum weiterführende Massnahmen.
Er ist ein Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Sein Uferbereich zeichnet sich darüber hinaus durch einige seltene Pflanzenarten aus. Jedes Betreten des Gebietes am Flachsee Unterlunkhofen ist deshalb grundsätzlich untersagt.
«Böötler-Autobahn», trotz eigentlichem Verbot
Das gilt insbesondere für den Bootsverkehr, das Baden und das Fischen. Die Ranger der Stiftung Reusstal stellen allerdings einen grossen Freizeitdruck auf das eigentlich strikt geschützte Vogelschutzreservat fest, die Rede sei von einer «Böötler-Autobahn», heisst es in der Interpellation.
Reger Verkehr im Sommer
Ausgenommen vom Verbot ist nämlich vom 1. April bis 15. Oktober eine 25 Meter breite Fahrrinne entlang des linken Ufers. Dies führt dazu, dass über die Sommermonate ein reger Verkehr durch das Wasser- und Zugvogelreservat herrscht, insbesondere Schlauchboote und Stand-up-Paddles. «Der intensive Bootsverkehr mitten durch das Reservat wirkt sich auf die störungsempfindlichen Zug- und Brutvögel aus», heisst es in der Interpellation weiter. «Bei Sommerwetter werden die Wasservögel im Gebiet des Flachsees daher regelmässig gestört.» Dies habe Auswirkungen auf die Tiere, die eigentlich vor Störung geschützt werden sollen.
Sind Regelungen ausreichend?
In diesem Zusammenhang wollen die Interpellanten vom Regierungsrat wissen, ob die bisherigen Regelungen ausreichend sind, um den Schutz der Vögel in einem Wasser- und Zugvogelreservat zu gewährleisten. Unter anderem solle der Regierungsrat mitteilen, wie sich der Brut- und Zugvogelbestand am Flachsee entwickelt, ob er die Auffassung teilt, dass der zunehmende Bootsverkehr ein Problem für die geschützten Tiere darstellt. Weiter werden eine Verbesserung der Signalisation und ein ganzjähriges Befahrungsverbot im Bereich der Wasser- und Zugvogelreservate angeregt.
Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur anstreben
«Welche weiteren Massnahmen sind zum besseren Schutz des Wasser- und Zugvogelreservats von nationaler Bedeutung Flachsee möglich / denkbar?», fragen die Interpellantinnen weiter. Und ganz grundsätzlich: «Wie kann das Zusammenleben von Mensch und Natur im Kontext des Flachsees gestärkt werden? Einen konkreten Vorschlag liefern die Grossrätinnen gleich selbst, so könnte etwa die Attraktivität der Aussteigestelle vor Beginn des Schutzgebiets gesteigert werden, um ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu erzielen. «Ob paragliden, paddeln oder picknicken – in der Natur fühlen wir uns frei», heisst es im Vorstoss. «Sie bietet uns Platz für unsere liebsten Freizeitaktivitäten, was auch gefördert werden soll.» --tst