«Was kann der FAB für Dich tun?»
27.10.2023 Bremgarten, GewerbeFachgeschäfte Altstadt Bremgarten (FAB) setzt Konzept Schritt für Schritt erfolgreich um
«Zukunft FAB» hiess der Arbeitstitel für die Umsetzung des in einem Brainstorming im Oktober 2020 noch unter Präsidentin Biggi Winteler angestossenen ...
Fachgeschäfte Altstadt Bremgarten (FAB) setzt Konzept Schritt für Schritt erfolgreich um
«Zukunft FAB» hiess der Arbeitstitel für die Umsetzung des in einem Brainstorming im Oktober 2020 noch unter Präsidentin Biggi Winteler angestossenen Zukunftsprojekts. Seit Anfang 2023 wird es, nun unter der Ägide von Sebastian Hampl («Blüten-Zauber»), umgesetzt. «Was kann der FAB für Dich tun?» ist immer seine erste Frage, wenn er ein Ladengeschäft betritt.
Der Verein «Fachgeschäfte Altstadt Bremgarten» hat mächtig Fahrt aufgenommen, auch weil ihr Präsident Sebastian Hampl die historisch beengte «Altstadt» erweitert definiert. Endlich sei mit dem uralten Narrativ aufzuräumen, dass der Verein Fachgeschäfte nur für die Marktgasse steht. Hampl zieht die Kreise weiter: Unterstadt ist sein Thema, die Hintergassen, Obertor- und Schulhausplatz. «Die künftige Begegnungszone vor dem Spittelturm muss als Visitenkarte und einladender Stadteingang ihre Bedeutung erhalten», davon ist er überzeugt. Die frühzeitig aufgegleiste Aktualisierung der FAB-Statuten aus dem Jahr 2003 macht seinen Verein attraktiver, flexibel und handlungsfähig. Sebastian Hampl und sein vierköpfiges Team gehen die Sache locker an. «Es kann doch nicht sein, dass der Verein Fachgeschäfte nur 44 aktive Mitglieder zählt», fragt und ärgert er sich. Er hat alle Ladengeschäfte Bremgartens durchgezählt und kommt auf ein Potenzial von über hundert FAB-Kandidaten, er wird sie alle gewinnen – zweifellos. Netzwerken und Zusammenführen sind schon immer die attraktivsten Leidenschaften in der «Stadt der kurzen Wege», wo man sich im Minutentakt treffen und prächtig austauschen kann.
Bremgarten ist lebendiger, als man es wahrnimmt
«In Bremgarten ist generell sehr viel los, der schwächelnde Freitagabend ist längst Vergangenheit, und das nicht nur wegen dem beliebten Stierligrill», sagt der Beobachter. Man denke nur an die vielen (Musik-)Events, die in der Marktgasse stattfinden. Spontanes Lädele und Flanieren sind in Bremgarten eine sehr beliebte Disziplin. In jedem Laden wird man freudig willkommen sein. «Wir schenken jedem Kunden Zeit», sie beweisen es. Aber ja: Es gibt tatsächlich ständig mühselige Diskussionen mit der etwas zu pingeligen Stadt, etwa um die Zeiten und um zentimetergenaue Ausmessungen der Freiflächen und die geldlichen Abgaben, wenn Gastrobetriebe im langen Sommer den Gästen abends ein wunderbares Draussenerlebnis länger als bis 22 Uhr ermöglichen könnten. Oder nur schon ein Public-Viewing für einen interessanten Fussballmatch anbieten wollen.
Spricht man Sebastian Hampl auf den möglichst kundenattraktiven Branchenmix in der Stadt an, was ja eigentlich unvermeidlich ist, dann überrascht er mit der verblüffenden Aussage: «Es fehlt uns bald der Mix.» Als grösste Herausforderung sieht er den steten Wandel in der Ladenlandschaft. Und nennt aktuelle Beispiele: Bäcker Schwager macht zu, man hofft auf eine Nachfolge.
Standortförderung ist Daueraufgabe
Der Städtlimärt nebenan wird fehlen. Städtlishop Kindermode schliesst. «Handart», die schweizweit bekannte Trachtenschneiderin Therese Baumgartner, zieht sich altersbedingt zurück.
An dieser Stelle kommt unser Gespräch auf die städtische Standortförderung. Dafür ist in Bremgarten der Citymanager Ralph Nikolaiski zuständig. Sebastian Hampl rühmt dessen aktives Engagement und seinen Erfolg mit dem Start-up-Standort in der Marktgasse. Am Löwenfest führte Nikolaiski dort seinen Treffpunkt und das Festbüro. Biggi Wintelers «Heilstein»-Kurse waren zu Gast. Danach die Gelateria aus Muri – ein viel besuchtes Saisongeschäft, halt nur für den Sommer. Aktuell ist der «Candyman» drin, ein Online-Shop für Süssigkeiten, der bringt richtig Leute ins Städtchen.
Bremgarten ist noch lange nicht abgeschrieben, im Gegenteil. Im renovierten Dosenbachhaus bieten sich im Erdgeschoss schöne Ladenflächen an attraktivster Lage in der Marktgasse an. Und die spannende Kombination «Stierlimetzg» ist schlicht grossartig – ein Projekt der Ortsbürger. Die kompetenten «Stierli»- Nachfolger gehen ins benachbarte Bellerhaus, bis der Standort Stierli ausgebaut und parat ist. Die Stadt hats eingefädelt. -rts