Abschied und Anfang in einem
08.07.2025 Muri, Schule, JugendDas langersehnte Ende
Sek und Real feiern Schulabschluss
Die obligatorische Schulzeit ist vorbei. «Endlich.» Daraus machen die Schulabgängerinnen und -abgänger aus der Sek, Real und aus dem Berufswahljahr kein Geheimnis. Trotzdem, sie ...
Das langersehnte Ende
Sek und Real feiern Schulabschluss
Die obligatorische Schulzeit ist vorbei. «Endlich.» Daraus machen die Schulabgängerinnen und -abgänger aus der Sek, Real und aus dem Berufswahljahr kein Geheimnis. Trotzdem, sie brachten an der Abschlussfeier auch ihre Wehmut zum Ausdruck. «Es ist ein schöner, aber gleichzeitig auch ein trauriger Anlass.» Vor allem war die Feier im Murianer Festsaal geprägt vom Miteinander, von kreativen Aufführungen der Klassen und von gegenseitiger Wertschätzung. Zudem wurde das St. Galler Examen verliehen. --ake
Vielfältige und emotionale Abschlussfeier von Sek, Real und Berufswahljahr
Kreativ verabschiedeten sich die Schülerinnen und Schüler aus der obligatorischen Schulzeit. Mit Musik, einem Quiz oder Videos. Die Zeugnisübergabe war dabei natürlich der Höhepunkt. Das St. Galler Examen für die besten Abschlussarbeiten geht an Nick Strebel.
Annemarie Keusch
«Wir dachten, das würde nie enden.» Es ist einer der Sätze, die an diesem Abend im Festsaal für Lacher im Saal sorgen. Mit Humor und Unbekümmertheit nehmen die Abschlussklassen Abschied von der Schule Muri.
Eine Sekklasse tut dies beispielsweise mit einem Quiz. Die Schüler spielen Szenen aus der dreijährigen Oberstufe vor, der Lehrer Kevin Berndt muss sie erraten und stellt sein gutes Gedächtnis unter Beweis. Eine Realklasse stellt Gedichte vor, die sie über sich selbst geschrieben hat. «Mithilfe von künstlicher Intelligenz.» Am Abschluss der Schulkarriere kann das durchaus zugegeben werden. Die andere Realschulklasse zeigt Videos aus der Oberstufe. «Weisch no?» Diese Frage wird oft gestellt.
Überhaupt, an der Abschlussfeier kommt nicht nur die Freude zum Ausdruck. Sondern auch die Wehmut. «Schliesslich haben wir viel miteinander erlebt, Freundschaften geschlossen», bringen es die Schülerinnen und Schüler des Berufswahljahres auf den Punkt. «Es ist ein bedeutender Tag, aber wir sind auch ein wenig traurig», fasst es eine Sekklasse zusammen. Und eine Schülerin sagt zum Abschluss der Feier: «Egal, wie unterschiedlich wir alle sind. Wir sind diesen Weg miteinander und nebeneinander gegangen.» Es sei ein Abschied und ein Anfang in einem. Passend sind auch die letzten Worte der Moderation: «Ein guter Start ins neue Leben.» Natürlich gab es nicht nur für die Schülerinnen und Schüler lobende Worte, sondern auch für die Lehrpersonen. «Sie haben bewiesen, dass Unterricht auch mit ganz viel guter Laune geht», richtete die Sek 3a Worte an ihren Klassenlehrer Daniel Ochsenbein. Und dass verspätet korrigierte Prüfungen immer in Kombination mit einem Kuchen retourgegeben wurden, bleibe ganz sicher in Erinnerung. Auch Kevin Berndt durfte dankende Worte entgegennehmen. «Sie haben uns begleitet, motiviert und gefordert.» Dieser gab den Dank zurück. «Ihr seid tolle Leute und werdet erfolgreich sein.»
Alle Schulabgänger, von Berufswahljahr, Real und Sek, konnten an der Abschlussfeier eine Anschlusslösung präsentieren. «Ihr alle habt Applaus verdient», betonte denn auch Schulleiterin Sylvia Rodel. Sie hätten drei Jahre gearbeitet, gekämpft, gelacht und geschwitzt. «Ihr seid uns dabei ans Herz gewachsen. Nun aber lassen wir euch los in die weite Welt, auch wenn es nicht leichtfällt.» Passend lautete das Motto der Abschlussfeier denn auch «Lass los». «Endlich», meinten die Schülerinnen und Schüler dazu. Auch wenn das letzte gemeinsame Posieren für ein Klassenfoto durchaus auch Wehmut emporrief.
Filigranes Holzmodell-Haus führte zum Sieg
Natürlich war die Übergabe der Zeugnisse an alle Schülerinnen und Schüler der Höhepunkt der Abschlussfeier. Aber für ganz viel Applaus sorgte auch die Verleihung des St. Galler Examens. Sechs Monate arbeiteten die Schulabgängerinnen und -abgänger an ihren individuellen Projekten. «Meine Zukunft» lautete dabei der Titel. Über 60 Projekte wurden eingereicht und vom Bezirksschulrat gesichtet und bewertet. «Wir suchten etwas Originelles und Einzigartiges», sagt Bezirksschulrat Reto Jenny. Der Schwierigkeitsgrad und die Ausführung seien dabei auch ins Gewicht gefallen. «Einfach war es nicht», gesteht er.
Der dritte Platz ging dabei an Ida Franz, Sek 3b, die ihre Arbeit ihrem grossen Hobby widmete: dem Weltraum. Sie erstellte eine Stop-Motion-Animation, ein Film zusammengestellt aus ganz vielen einzelnen Fotografien. «Sie machte alles in Handarbeit, drapierte und fotografierte», lobte Reto Jenny. Der zweite Platz ging an Jonas Locher, Sek 3b. Er entwickelte eine Lösung, um Solarstrom ohne Akku speichern zu können, und fertigte ein Pumpspeicherwerk an. «Eine tolle Idee», findet Jenny. Für sein Holzmodell-Haus durfte Nick Strebel, Sek 3a, den ersten Preis entgegennehmen. «Die filigrane Arbeit, der grosse Fleiss. Alles hat uns überzeugt. Auch das Motiv, dass er zeigen wollte, dass menschliche Fähigkeiten immer wichtig sein werden, obwohl mehr und mehr Roboter zum Einsatz kommen», führte Jenny aus.