Erfolgreich in Australien
02.06.2023 Region Bremgarten, Region Wohlen, Wohlen, Region Unterfreiamt, Region OberfreiamtDie Freiämterin Sandra Strebel holt drei Podestplätze an den World Transplant Games
Kürzlich fanden im australischen Perth die 24. World Transplant Games statt. Drei Bronzemedallien sicherte sich dabei Sandra Strebel, die sich im Badminton Einzel als beste ...
Die Freiämterin Sandra Strebel holt drei Podestplätze an den World Transplant Games
Kürzlich fanden im australischen Perth die 24. World Transplant Games statt. Drei Bronzemedallien sicherte sich dabei Sandra Strebel, die sich im Badminton Einzel als beste Europäerin feiern lassen durfte.
Celeste Blanc
1500 Sportlerinnen und Sportler aus 43 Nationen: Die Dimensionen an den 24. World Transplant Games waren enorm. Und mittendrin die Bünzerin Sandra Strebel. An sieben Tagen zeigte die sportliche Allrounderin ihr Talent in verschiedenen Disziplinen. Und das gewohnt erfolgreich: So sicherte sie sich Bronze im Badminton Einzel, im Ballweitwurf und im Darts und verpasste als jeweils Viertplatzierte das Podest im Speerwurf und Weitsprung nur knapp.
Einzige Transplantierte im Training
Die Freude über die Medaille war vor allem in Badminton gross. Bereits am ersten Turniertag durfte Sandra Strebel die bronzene Auszeichnung entgegennehmen und sich als beste Europäerin feiern lassen. Badminton zählt zu Strebels Paradedisziplinen. Wenn es möglich ist, tritt sie an sportlichen Anlässen jeweils im Einzel, Doppel und Mixed an.
Und für ihren sportlichen Erfolg trainiert die Freiämterin vor allem im Badminton hart. Seit 2011 steht sie ein- bis zweimal in der Woche in den Clubs der Region (BC Wild Cats Wohlen) in der Halle und geht jährlich ins Trainingslager. Zudem nimmt sie in den Herbst- und Wintermonaten jeweils am Interclub-Wettkampf teil, für den sie beim BC Villmergen trainiert. «Sowohl im Club als auch im Interclub bin ich jeweils die einzige Transplantierte», erzählt Strebel. Dass sie in diesem Jahr nach Australien reisen durfte, war für die Sportlerin ein besonderes Ereignis. Einerseits fanden die World Transplant Games nach langer Corona-Pause endlich wieder statt. «Und andererseits fanden sie noch nie so weit weg statt. Ich war noch nie in Australien und deshalb doppelt gespannt.» Doch mit dem Abenteuer schwangen bei Strebel auch Sorgen mit. «Am meisten jene, ob eine solche Reise überhaupt machbar sei. Doch sie waren unbegründe: Alles hat vorzüglich geklappt.»
Noch heute tief berührt
Strebels Lebensgeschichte bewegt und ist beeindruckend. 2005 empfing die 42-Jährige von ihrem Vater eine Spenderniere. Sechs Jahre später, im Jahr 2011, nahm sie zum ersten Mal in Göteborg an einer sportlichen Grossveranstaltung statt.
Und auch heute, 18 Jahre später, ist die Spenderniere Strebels grösstes Geschenk. «Und rückblickend realisiere ich, wie krank ich tatsächlich war», erzählt sie. In der Intensivstation war es ihr nur möglich, Arme, Beine, Füsse und Kopf zu bewegen. Dank der Spende bekam Strebel eine zweite Chance. Und ist nebst dem privaten Erfolg auch 39-fache Medaillengewinnerin an den Transplant Games. «Ich bin heute noch tief berührt, wenn ich mir vor Augen führe, wo ich gestartet bin.» Das sei nur ihrem Vater zu verdanken, der ihr all das ermöglicht hat. «Ich empfinde ihm gegenüber eine riesige Dankbarkeit, dass er mir dieses Geschenk gemacht hat.»
Vorfreude auf Stelvio
Für Sandra Strebel heisst es nun wieder «nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf», die nächsten Sportveranstaltungen sind bereits jetzt «fett in der Agenda» markiert. Grosse Vorfreude hat die Freiämterin vor allem auf die World Transplant Winter Games im März 2024. Da nämlich wird sie sich die Ski an die Füsse schnallen, um ihre vier Weltmeistertitel im Ski Alpin zu verteidigen. «Und unbedingt meine Schwünge auf der berühmten Piste Stelvio ziehen», lacht sie.
Dem folgt im Sommer 2024 die European Transplant und Dialysis Sports Championships in Lissabon, ehe im Sommer 2025 Strebels ganz grosses Highlight auf sie wartet: Die World Transplant Games in Dresden. «Da ich praktisch jährlich an den Deutschen Meisterschaften für Transplantierte und Dialysepatienten teilnehme, werden die Games 2025 schon beinahe ein ‹Heimspiel› für mich werden.»