Es mangelt an Lehrpersonen
31.01.2023 Region Bremgarten, Region Wohlen, Wohlen, Region Unterfreiamt, Region OberfreiamtAargauer Taskforce will für genügend qualifiziertes Schulpersonal sorgen
Seit mehreren Jahren kämpfen die Aargauer Schulen darum, genügend qualifiziertes Schulpersonal für ihre offenen Stellen zu gewinnen. Mit einer Entschärfung der Situation ...
Aargauer Taskforce will für genügend qualifiziertes Schulpersonal sorgen
Seit mehreren Jahren kämpfen die Aargauer Schulen darum, genügend qualifiziertes Schulpersonal für ihre offenen Stellen zu gewinnen. Mit einer Entschärfung der Situation ist nicht zu rechnen. Nun arbeitet eine Taskforce an Massnahmen.
Die Volksschule ist mit einem anhaltenden Mangel an qualifizierten Lehrpersonen, Förderfachpersonen sowie Schulleiterinnen und Schulleitern konfrontiert. Die Generation der Babyboomer geht in Pension und die Schülerzahlen steigen.
Obwohl die Studierendenzahlen an den pädagogischen Hochschulen stabil bis steigend sind und die ersten Quereinsteigenden im Sommer letzten Jahres mit einem Pensum von 30 bis 50Prozent in den Beruf eingestiegen sind, genügt dies nicht, um den steigenden Personalbedarf hinreichend abzudecken. Die allgemein angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich voraussichtlich nicht so schnell verändern. Zusammen mit den Verbänden (Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband, Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Kanton Aargau (VSLAG), Gemeindeammänner-Vereinigung des Kantons Aargau, Verband Schulverwaltungen Aargau /Solothurn) und Vertretern der Praxis hat die Abteilung Volksschule des Departements BKS die Bemühungen nochmals intensiviert.
Kurzfristige Hilfestellungen und Massnahmen
Die vom Departement BKS einberufene «Taskforce Fachkräftemangel akut» mit Vertretungen aus allen genannten Verbänden und Institutionen trat im vergangenen Mai erstmals zusammen. Sie beriet sich über Massnahmen, die den Schulen kurzfristig helfen, das Schulangebot sicherzustellen und mögliche Lösungsansätze bei ungenügenden Personalressourcen zu finden. All diesen Massnahmen zugrunde liegt eine gemeinsame Haltung der Taskforce. So sind sich alle beteiligten Partner einig, dass sich das schulische Angebot auch in der aktuellen Situation an den Bildungsrechten der Schülerinnen und Schüler, an der Chancengerechtigkeit, am Lehrplan, an den arbeitsrechtlichen Vorgaben sowie an der Schul- und Unterrichtsqualität ausrichten muss.
Die Taskforce befasst sich vorwiegend mit kurzfristigen Massnahmen, deren Umsetzung jeweils zwischen Mai und August möglich ist. Zu überprüfen und zu bestätigen sind für das nächste Schuljahr dabei insbesondere die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für die Begleitung und das Coaching von noch nicht vollständig qualifizierten Lehrpersonen und Berufseinsteigenden und weitere kurzfristig verfügbare Angebote und Dienstleistungen. Des Weiteren konnte erreicht werden, dass am per 1.Januar 2022 eingeführten neuen Lohnsystem der Lehrpersonen einige Verbesserungen vorgenommen werden konnten, welche die Schulbehörden entlasten und den (Wieder-)Einstieg attraktiver gestalten.
Projekt lanciert
Die Taskforce hat sich für das Schuljahr 2023/2024 neu konstituiert. Die Zielsetzungen wurden erneuert. Auf das neue Schuljahr hin sollen wiederum Massnahmen verfüg- und umsetzbar sein. Zentrale Elemente sind die Bereitstellung von Informationen und Planungshilfen, die personelle Unterstützung der Schulen bei der Einführung von neuem schulischem Personal in die Arbeit sowie die Förderung des Verbleibs des bestehenden Personals durch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.
Mit dem Projekt MAGIS (lateinisches Adverb: mehr) werden alle kurz-, mittel- und langfristigen Massnahmen zusammengefasst, welche helfen sollen, den Personalbedarf für die Schule in den nächsten Jahren sicherzustellen. Wichtigstes Ziel ist die quantitative Stärkung des qualifizierten Personalpools für die Aargauer Volksschule. Weiter soll die Sichtbarkeit der verschiedenen Berufe im Schuldienst erhöht und ein positives Image erzeugt werden. Als Drittes sollen alle Berufsphasen in der Laufbahn des schulischen Personals bis hin zur möglichen Übernahme einer Führungsfunktion berücksichtigt werden. Dies trägt dazu bei, geeignete Personen im Aargauer Schulsystem zu halten und weiterzuentwickeln. --red