Jetzt wollen gar drei
04.11.2025 Muri, Finanzen, WahlenNachdem im ersten Wahlgang zu wenig Leute für die Finanzkommission kandidierten, kommt es jetzt zur Kampfwahl
Vier Kandidaturen für fünf Sitze. Zum zweiten Wahlgang in die Finanzkommission kams, weil im ersten Wahlgang zu wenig Personen Einsitz in der ...
Nachdem im ersten Wahlgang zu wenig Leute für die Finanzkommission kandidierten, kommt es jetzt zur Kampfwahl
Vier Kandidaturen für fünf Sitze. Zum zweiten Wahlgang in die Finanzkommission kams, weil im ersten Wahlgang zu wenig Personen Einsitz in der Kommission nehmen wollten. Nun sieht es ganz anders aus. Für den letzten verbliebenen Sitz kandidieren drei Personen.
Annemarie Keusch
Jennifer Jäger, GLP, Fabian Huwiler, SVP, und der parteilose Moritz Giger. Plötzlich hat die Murianer Stimmbevölkerung eine Auswahl, wer in den kommenden Jahren die Finanzkommission mitgestalten soll. Keine stille Wahl also. Die Stimmberechtigten werden am 30. November nochmals an die Urne gebeten, um die Finanzkommission zu wählen. Das kommt insofern überraschend, weil im ersten Wahlgang zu wenig Kandidaturen eingingen. Entsprechend liegt die Frage auf der Hand: Warum kandidieren Jäger, Huwiler und Giger erst im zweiten Wahlgang? Jennifer Jäger sagt dazu: «Im ersten Wahlgang bemerkte ich, dass sich für diesen Posten eine Person zu wenig angemeldet hat. Ich habe mich daraufhin mit der Funktion auseinandergesetzt und entschieden, dass ich mich als fünftes Mitglied engagieren möchte.» Die Zeit, um sich im ersten Wahlgang anzumelden, sei für sie zu knapp gewesen, «weshalb meine offizielle Aufstellung nun im zweiten Wahlgang erfolgt.»
Eine Auswahl, die die Demokratie belebt
Ähnlich tönt es bei Fabian Huwiler. Der erste Wahlgang sei bereits angelaufen, als er sich für eine Kandidatur entschieden habe. «Ich wusste zunächst auch gar nicht, wie umfangreich der administrative Prozess einer Kandidatur ist», gibt er zu. Der Entschluss sei spontan gefallen, aber aus Überzeugung. «Dass sich die Ausgangslage nun geändert hat und mehrere Personen kandidieren, zeigt, dass auch andere sich für unsere Gemeinde engagieren wollen. Das freut mich.» Eine Auswahl belebe die Demokratie. «Am Ende profitiert Muri davon.»
Im ersten Wahlgang erst im Kleinen Wahlkampf betrieben hat Moritz Giger. Er habe seine Bekannten motiviert, ihn zu wählen. Für das absolute Mehr reichte es aber nicht. «Der zweite Wahlgang bietet mir nun die Chance, offiziell zu kandidieren und mich einem breiteren Publikum in Muri vorzustellen.» Giger ist 21-jährig, studiert Betriebswirtschaft an der Fachhochschule in Luzern. Zu seinen Hobbys zählt er das Motorradfahren, Kraftsport und gemütliche Abende im «Stern» in Muri.
Für die Finanzkommission kandidiert er, weil ihm Muri am Herzen liege und er sich aktiv für die Gemeinde engagieren wolle. «In der Finanzkommission kann ich mein betriebswirtschaftliches Wissen einbringen und dazu beitragen, dass die Finanzen unserer Gemeinde verantwortungsvoll verwaltet werden.» Neben dem aktuellen Studium bringe er Erfahrung aus seiner kaufmännischen Lehre, berufliche Erfahrung und die wirtschaftliche Matura als Rucksack mit.
Jung und engagiert einen Beitrag leisten
«Ich arbeite sorgfältig, strukturiert und mit viel Engagement», beschreibt er sich. Besonders wichtig sei es ihm, als junger und engagierter Murianer einen Beitrag zur positiven Entwicklung der Gemeinde zu leisten, sein Wissen einzubringen und gleichzeitig dazuzulernen.
Leerläufe vermeiden
Jennifer Jäger ist 33-jährig, verheiratet und Juristin. Zu ihren Hobbys zählt sie die Tätigkeit als Samariterin, ab 2026 auch in der Stützpunktfeuerwehr Muri+, das Wandern, ihr Engagement in der Erwachsenenbildung, Gartenarbeit und Ausflüge mit der Familie. «Als Juristin möchte ich mich nicht nur gerne in der Gesellschaft, sondern auch politisch einbringen.» Mit ihrem Fachwissen wolle sie dafür sorgen, dass die rechtlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen eingehalten werden. «Ich bin liberal eingestellt und Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig», sagt sie. Ihr Ziel sei es, jegliche Leerläufe, ob finanzieller, sachlicher oder politischer Art, zu vermeiden.
Für das Amt bringe sie bereichsübergreifende Kenntnisse im Rechtswesen und in der Politik mit. «Durchsetzungsvermögen und Teamfähigkeit gehören zu meinen Stärken.» Sie lege Wert auf prägnante und verständliche Kommunikation und ziehe es vor, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Als Mitglied der Finanzkommission will sie zu rechtlich fundierten, verantwortungsvollen und effizienten Entscheidungen beitragen. «Diese sollten im Interesse der Gemeinde und der Steuerzahler sein.» Rechtschaffenheit, Ehrlichkeit, Respekt und Empathie seien für sie zentrale Werte – beruflich und privat.
Vernetztes Denken gewohnt
Seinen Beitrag leisten, das will auch Fabian Huwiler. Er ist 48-jährig, ledig und arbeitet als Mechatroniker und technischer Kaufmann. Seine Hobbys sind Motorradfahren, Schwimmen, Turnverein, alte Fahrzeuge, sein Eigenheim und der Garten. Huwiler hat beinahe sein ganzes Leben in Muri verbracht. «Irgendwann kommt der Moment, in dem man nicht mehr nur Teil der Gemeinde sein, sondern aktiv etwas zurückgeben möchte.» Zahlen seien für ihn kein notwendiges Übel, sondern ein Werkzeug, um Entwicklung sichtbar und planbar zu machen. «Ich interessiere mich dafür, wie Mittel sinnvoll eingesetzt werden können – dort, wo sie den grössten Nutzen für die Bevölkerung schaffen.» Er bringe grosse Freude an Zahlen, Struktur und Zusammenhängen mit. Er sei es gewohnt, vernetzt zu denken und Entscheidungen sowohl fachlich als auch wirtschaftlich zu betrachten. «Ich analysiere gerne, aber verliere dabei nie den Blick für das Machbare.» Er sei überzeugt, dass gute Lösungen selten laut, aber immer gründlich entstehen.
«Ich möchte, dass wir als Muri langfristig denken, nicht nur von Budget zu Budget.» Dabei gehe es ihm nicht um die Zahlen an sich, sondern um das, was sie ermöglichen: «Lebensqualität, Stabilität und eine Zukunft, die wir gemeinsam gestalten können.»
Am 30. November entscheiden die Stimmbürger, wer die Finanzkommission ergänzen wird. Bereits im ersten Wahlgang still gewählt wurden Simone Di Sanzo, SVP (bisher), Beatrice Bieri, parteilos (neu), Peter Wachsmuth, SP (neu), und Raïssa Maire, SVP (neu).



